Düsseldorf: Karin Kneffel gestaltet den 24. Künstlerorden der Prinzengarde Blau-Weiss
Das Winterbrauchtum steht in den Startlöchern und damit lüftet auch die Prinzengarde Blau-Weiss das alljährliche Geheimnis um ihren neuen Sessionsorden. Denn mit ihren Orden haben die Blau-Weissen ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland, da er immer von einer renommierten Person aus der Kunstszene gestaltet wird, die einen Bezug zu Düsseldorf hat. Kurator Bernd Meyer, Ehrenmitglied bei den Blau-Weissen, freut sich, dass er in diesem Jahr eine Künstlerin dafür gewinnen konnte, die schon lange auf seiner Wunschliste stand: Karin Kneffel.
Karin Kneffel studierte von 1981 bis 1987 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Johannes Brus, Norbert Tadeusz und wurde dort Meisterschülerin bei Gerhard Richter. Sie blickt auf Lehraufträge in Augsburg, Bremen, Reykjavík und München zurück, lebt und arbeitet in Düsseldorf. Noch bis Freitag (13.10.) sind ihre Werke „Face of a Woman, Head of a Child” in der Kunstgalerie Schönewald in der Lindenstraße zu sehen.
Blau-Weiss Präsident Lothar Hörning hatte in die Galerie zur Präsentation des neuen Ordens eingeladen, da so gleich Einblicke in die Kunst von Karin Kneffel gewonnen werden konnten. Die Künstlerin übernahm die Aufgabe gerne, stellte die Karnevalisten aber vor eine besondere Herausforderung. Denn sie präsentierte dem Gremium vorab gleich fünf Entwürfe, so dass die Herren die Qual der Wahl hatten.
Sie entschieden sich für die Darstellung von Henne und Hahn, die nur auf den ersten Blick eindeutig ist. Denn im Tierreich sind es ja oft die Männchen, die sich herausputzen und so kann die vermeintliche Henne auch als Hahn angesehen werden – oder als divers, denn jeder Jeck ist ja anders. Das Bild ziert den mittleren – nur 22 Quadratzentimeter großen – Teil der dreigeteilten Raute, denn die Form des Ordens ist immer gleich. Die Ober- unter Unterteil tragen jeweils das Zeichen der Prinzengarde, die Schriftzüge „Blau-Weiss“, „Prinzengarde der Stadt Düsseldorf Leibgarde der Venetia“ und die Jahreszahl.
Einige Hundert Exemplare werden von diesem Orden produziert, den es auch als kleine Variante für die Damen als Ansteckorden geben wird. Eine limitierte Edition von nur 33 signierten Exemplaren erhält ein anderes Motiv: Einen Apfel und ein Ei. Diese Ehrenorden werden an ausgewählte Persönlichkeiten verliehen.
Die klangvolle Liste der Künstler*innen Heinz te Laake, Heinz Mack, Markus Lüpertz, Guenther Uecker, Otto Piene, Bert Gerresheim, Klaus Richter, Norbert Tadeusz, Udo Dziersk, Georg Hornemann, Tony Cragg, Anatol Herzfeld, Martin Denker, Thomas Ruff, Jacques Tilly, Christian Megert, Imi Knoebel, Gereon Krebber, Katharina Sieverding, Rita McBride, Volker Hermes, Gregor Schneider, Karl-Heinz Petzinka und Thomas Virnich wird nun um Karin Kneffel ergänzt.
Darüber freut sich auch das Düsseldorf Stadtmuseum, das eine komplette Sammlung der Künstler-Orden in ihrer Ausstellung hat und das Versprechen von Präsident Hörning, diese jährlich zu erweitern. Zur Verleihung des ersten Orden kommt es im Rahmen des General-Corps-Appells am 4. November im Maritim Hotel.