Düsseldorf: Flagge zeigen gegen Atomwaffen

Mayors for peace – Bürgermeister für den Frieden – zeigen am Freitag (8.7.) Flagge für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen. Vor dem Düsseldorfer Rathaus und in weiteren 500 deutschen Städten weht die grün-weiße Flagge. Weltweit zeigen Städte 76 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki dieses Zeichen, um auf die Notwendigkeit eines Abrüstungsprozesses hinzuweisen. Düsseldorf ist seit 2014 Mitglied des Netzwerks.
“Am heutigen Flaggentag setzt die Landeshauptstadt gemeinsam mit über 500 Städten in Deutschland ein deutliches Signal gegen die atomare Aufrüstung und für den Frieden. Es braucht dringend neue Impulse für die nukleare Abrüstung. Deshalb befürworten die ‘Mayors for Peace’ den Beitritt weiterer Staaten zum Atomwaffenverbotsvertrag. Das Hissen der Flagge vor dem Rathaus ist in diesem Jahr zudem ein Zeichen unserer Solidarität mit der Ukraine”, sagt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar dieses Jahres ist die europäische Sicherheitsordnung zerstört worden. Die atomare Bedrohung ist so präsent wie lange nicht mehr. Vor diesem Hintergrund fand in Wien vom 21. bis 23. Juni die erste Vertragsstaatenkonferenz des Atomwaffenverbotsvertrages statt. Der Vertrag war am 22. Januar 2021 in Kraft getreten. Deutschland hat an der UNO-Konferenz als Beobachter teilgenommen. Die Mayors for Peace waren mit zahlreichen Delegierten vertreten. Überlebende der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki berichteten über die humanitäre Katastrophe, die der Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen verursachte.
Das Netzwerk verurteilt Atomwaffen als unmoralisch und illegal. Der 8. Juli wurde als Flaggentag ausgewählt, da am 8. Juli 1996, der Internationale Gerichtshof in einem Rechtsgutachten festgestellt hat, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen grundsätzlich völkerrechtswidrig sind. Der Einsatz von Atomwaffen trifft immer Bürger*innen in den Städten und Gemeinden. Dabei nimmt niemand Rücksicht auf Grenzen oder Nationen.
Unter dem Motto „Städte sind keine Zielscheiben“ treten die „Bürgermeister für den Frieden“ unter der Führung des Bürgermeisters von Hiroshima, Kazumi Matsui, für die Abschaffung der Atomwaffen und für den Abschluss eines internationalen Verbotsvertrages ein. Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 gegründet und bisher haben sich international rund 8170 Städte angeschlossen, darunter mehr als 830 Städte in Deutschland.
Neun Länder besitzen immer noch Atomwaffen: USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea. Nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI gibt es dort immer noch mehr als 15.000 Atomwaffen. In Deutschland sind US-Atombomben bei Büchel in der Eifel stationiert.