Düsseldorf: Demonstration gegen mutmaßlichen Wahlbetrug in Belarus
Auf dem Burgplatz versammelten sich am frühen Mittwochabend (12.8.) zahlreiche Demonstranten, die gegen die Vorgänge rund um die Wahl in Belarus (Weissrussland) protestierten. Sie forderten freie und faire Wahlen und den Stopp der Gewalt gegen friedliche Menschen. Mit einer Schweigeminute wurde der Verletzten und Verhafteten gedacht.
Auf dem Burgplatz zeigten sich die Demonstranten solidarisch mit den Menschen in Belaruz
Zwei Frauen, die ihren Namen nicht in der Presse lesen wollen, haben zu der Demonstration aufgerufen. Wie auch in Belarus sind Frauen in weißen Kleidern unter den Demonstranten auf dem Burgplatz, die die Neuauszählung der Stimmen verlangen. Es war ein spontaner Demo-Aufruf, dem mehrere Dutzend Menschen gefolgt sind. Darunter auch Vertreter der FDP mit OB-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Sie unterstützt den Protest, bei dem besonders die Frauen auf die Straße gehen und mit der Forderung auf eine Neuauszählng der Stimmen eine Veränderung erreichen wollen.
Auf Plakaten werden die Menschenrechtsverletzungen aufgezeigt
In verschiedenen Redebeiträge kritisierten Teilnehmer*innen, dass es keine Sanktionen gegen die Regierung von Belarus gebe. Seit der Präsidentenwahl am Sonntag (9.8.) fährt Staatschef Alexander Lukaschenko eine harte Linie. Nach den amtlichen Auszählungen habe er die Wahl mit absoluter Mehrheit gewonnen, was die Opposition nicht glauben will. Swjatlana Zichanouskaja war Gegenkandidatin von Lukaschenko, doch für sie wurde der Druck nach der Wahl offenbar zu groß. Sie hat das Land verlassen und ist mit ihren Kindern in Litauen im Exil.
Trotzdem laufen die Proteste weiter. Seit Sonntag sind bereits viele Tausend Menschen verhaftet worden. Mit brutaler Gewalt gehen die Milizen gegen die Demonstrationen vor, die in vielen Städten organisiert wurden.
Mit Corona-Abstand und Masken demonstrieren die Menschen für freie und faire Wahlen in Belarus
Die Demonstranten auf dem Düsseldorfer Burgplatz berichten von der Armut in Belarus, die dazu führe, dass immer mehr junge und qualifizierte Menschen das Land verlassen würden. Sie wünschen sich, dass die Welt nicht wegschaue und das Wahlergebnisse nicht anerkenne. Deutschland und Europa müssten Sanktionen gegen Lukaschenko und seine Regierung verhängen. Lukaschenko scheint bemüht die Informationen über die aktuelle Situation zurückzuhalten. So würden Korrespondenten bei der Arbeit behindert und das Internet eingeschränkt.