Düsseldorf lockt die Corona-Leugner: 1500 ziehen über die Königsallee

Rund 1500 Corona-Maßnahmengegner, Aluhüte, Impfverweigerer, Identitäre (junge, vom Verfassungsschutz beobachtete Rechtsradikale), alte Rechtsradikale, einschließlich der AFD, zogen am Samstag (20.6.) durch Düsseldorf. Dazu war zuvor NRW-weit aufgerufen worden. Deshalb hielt die Versammlung Ortsschilder hoch, die alle gleich aussahen. Ob wirklich Menschen aus diesen Städten in Düsseldorf waren, blieb unklar. Die von der Stadt Düsseldorf auf dem Burgplatz aufgmalten Corane-Abstands-Kreise wurden von Unbekannten zu rechtsradikalen Symbolen umgestaltet.
Was für die Mehrheit der Menschen Schutzmaßnahmen sind, betrachten manche als "Hexenjagd"
Die Corona-Rebellen empfinden sich selbst als „Verteidiger des Grundgesetzes“ und missbrauchen Marius Müller Westernhagens Hymne „Freiheit“ und Christina Stürmers „Millionen Lichter“ ohne Kenntnis der Sänger für ihr Wahnbild eines anderen Deutschlands. Das Misstrauen gegen Regierende ist groß. Der Computermilliardär Bill Gates ist der Erzfeind, denn er will angeblich alle Menschen mit einem Chip infizieren und fernsteuern. Außerdem habe Bundeskanzlerin Angela Merkel in Deutschland eine Diktatur errichtet. Soweit die Erzählung auf dem Düsseldorfer Burgplatz.
Wenig Zuhörer bei den Vorträgen
Dieser Schwachsinn lockte nur 300 Zuhörer. Doch wegen der miesen Qualität der Vorträge nimmt der Rest der Teilnehmer erst einmal ein Bierchen in den umliegenden Kneipen – und guckt – klaglos unter Corona-Auflagen die Fußball-Bundesliga. Zum „Spaziergang“ verfünffachte sich dann die Teilnehmerzahl. Die Organisatoren wissen das genau und brechen erst nach Spielende der Bundesliga zum Marsch durch Düsseldorf auf. Zudem ist offensichtlich: Seitdem die Bruderschaft Deutschland nicht mehr anführt, gelingt die Organisation deutlich besser. Die Demokratiefeinde kommen als lustige Musik-Parade einher – und fordern dann die Passanten auf, ihre Masken abzulegen.
Start der Corona-Demo am Düsseldorfer Rheinufer.
Unterstützt werden sie dabei von der Düsseldorfer Polizei, die sich wesentlich großzügiger gegenüber den Rechtsradikalen und Corona-Leugnern zeigt , als sie das gegenüber linken Demonstrationen tun würde. Abstands- und Hygieneauflagen werden nicht durchgesetzt. Die von Düsseldorf auf dem Burgplatz aufgemalten Abstandskreise wurden über Nacht von Unbekannten mit ein paar Farbklecksen aus der Sprühpistole zu den Logos der rechtsradikalen Identitären umgestaltet.
Die rechtsradikalen Identitären zeigen der Stadt Düsseldorf den Stinkefinger: Sie gestalten die Corana-Kreise auf dem Burgplatz zu ihrem Logo um. Foto: Infozentale
Auf der Königallee wurde Passanten mit deutlichen Gesten befohlen, ihre Corona-Schutzmasken abzulegen.