Zwei neue Corona Fälle in Düsseldorf – Oberbürgermeister Thomas Geisel mahnt zur Besonnenheit
Die Stadt Düsseldorf hat einer Info-Hotline und eines Diagnostikzentrum eingerichtet. So sollen BürgerInnen über das Coronavirus informiert und -falls nötig – getestet werden. Das nahmen auch zwei Männer in Anspruch, bei denen am Montag (2.3.) Abstriche gemacht wurden. Sie erweiesen sich als positiv,beide waren mit dem Coronavirus infiziert. Da beide aber mit Auftreten der ersten Symptome freiwillig in häusliche Quarantäne gegangen waren, steckten sie keine weiteren Menschen an, teilte die Stadt mit. Ihr Krankheitsverlauf ist leicht. Aus dem Kreis Heinsberg wurden zwei weitere Problem-Patienten in das Universitätsklinikum Düsseldorf eingeliefert. Oberbürgermeister Thomas Geisel mahnt zur Besonnenheit. Wer zu den Risikogruppen gehört, solle vorsichtig sein. Für große Teile der Bevölkerung seien Hygienemaßnahmen wie Händewaschen ausreichend.
Zentrale Hotline in Düsseldorf
Viele besorgte Menschen wenden sich an die Hotline, die für DüsseldorferInnen geschaltet ist, Foto: Stadt Düsseldorf, Ingo Lammert
Seit Freitag hat die Stadt Düsseldorf eine Info-Hotline unter der Telefonnummer 0211-8996090 geschaltet und die Nachfrage ist groß. Von Freitag bis Dienstag meldeten sich über 2.000 Anrufer. In zwei Dutzend Fällen ergab die Befragung nach den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts, dass ein Test auf den Coronavirus angezeigt war. Die Arbeitsplätze an der Hotline sind aufgeteilt nach Mitarbeitern für allgemeine Fragen und Fachpersonal, dass die Checkliste für einen mögliche Infektion abfragt. An bis zu 30 Arbeitsplätzen können die Telefonate entgegen genommen werden. Befragt werden die Anrufer unter anderen nach Reisen in betroffenen Gebiete oder auch Kontakte zur Region Heinsberg. Der Test ist nur nach vorheriger Abklärung über die Hotline möglich, dort erhalten Betroffenen einen Termin im Diagnostikzentrum, das am Mittwoch (4.3.) vom Gesundheitsamt in die Räume der SWD an der Witzelstraße umzieht. Wer nicht mobil ist, wird zu Hause von medizinischem Personal besucht und der Abstrich dort genommen.
Oberbürgermeister Thomas Geisel hat frühzeitig ein Krisenmanagement für Düsseldorf gestartet
Zwei postive Test
Von den am Montag auf das Coronavirus Getesteten haben sich am Dienstagnachmittag zwei Fälle als positiv herausgestellt. Ein Mann (Jahrgang 1983) hatte in Heinsberg Karneval gefeiert und sich deshalb testen lassen, als er an Aschermittwoch (26.2.) Symptome bemerkte. Gemeinsam mit seiner Freundin ging er dann gleich vorsichtshalber in Quarantäne. Es gibt keine weiteren Kontaktpersonen gibt. Die Freundin ist negativ getestet, der Krankheitsverlauf ist leicht.
Der zweite Betroffene ist Jahrgang 1977 und kehrte von einer Reise in die Lombardei (Italien) zurück. Seit Rosenmontag entwickelte er leichte Symptome, weshalb er sich von seiner Familie fern hielt und im Homeoffice arbeitete. Daher sind auch hier keine weiteren Kontaktpersonen ermittelt worden, teilte die Stadt mit.
Ruhe bewahren
Dr. Klaus Göbels fordert ein einheitliches Konzept
Gesundheitsamtsleiter Dr. Klaus Göbels stelle beim Pressetermin am Dienstag fest, dass in dieser Situation hilfreich wäre, wenn das Land NRW eine zentrale Behörde hätte, die den Kommunen und Städten eine einheitliche Vorgehensweise verordnen würde. Denn aktuell verfahren alle Städte und Landkreise nach eigenem Ermessen, was zu Irritationen bei der Bevölkerung führen kann. Bayern und Niedersachsen haben zentrale Stellen, über die auch Schutzmaterial disponiert werden könne. Er warnt vor Panikmache, denn das Coronavirus sei nicht hoch ansteckend, wie zum Teil berichtet wird. Im Vergleich zu Masern oder Windpocken (ein Infizierter steckt im Durchschnitt 14 Personen an), liegt die Quote bei Corona bei eins zu zwei bis drei Angesteckten.
Keine Absage städtischer Termine
Die Stadt Düsseldorf hat nach Abstimmung mit der Düsseldorfer Feuerwehr und dem Düsseldorfer Gesundheitsamt für Oper, Schauspielhaus und weitere Verstaltungshäuser ein Informationsblatt herausgegeben. Dieses soll helfen, die Risiken für Besucher und Beschäftigte einzuschätzen. Generell gebe es keinen Anlass, öffentliche Veranstaltungen einzuschränken oder abzusagen. Gleiches gilt für Schulen oder Kindergärten. So findet das Fest zum internationalen Frauentag am Sonntag (8.3.) im Schauspielhaus statt. Die Handwerkskammer Düsseldorf sieht das offenbar anders, denn die Meisterfeier am Sonntag mit rund 3000 Gästen wurde abgesagt.
UKD behandelt vier Erkrankte aus Heinsberg
Die Universitätsklinik teilte am Dienstagabend (3.3.) mit, dass zwei weitere Coronavirus-Patienten behandelt werden. Beide stammen aus dem Kreis Heinsberg und ein Krankenhausaufenthalt wurde aufgrund der Krankheitssymptome notwendig. Eine Person ist demnach schwer erkrankt, während der andere Patient aktuell mittelschwere Symptome zeigt. Bei dem Ehepaar, das bereits am vergangenen Mittwoch (26.2.) in die Universitätskliniken verlegt wurden, hat sich der Zustand nicht signifikant verändert. Während beim Ehemann der Zustand weiterhin ernst, aber unverändert stabil ist, haben sich die Symptome der Ehefrau gebessert. Auch ihr Zustand seidamit stabil, heißt es.