Düsseldorf Benrath: Zwei neue Straßen für die Paulsmühle
Das Mühlenviertel in der Benrather Paulsmühle steht kurz vor dem Einzug seiner ersten Bewohner. Am Sonntag (2.2.) wurden die beiden neuen Straßen durch das Gelände feierlich eingeweiht: Die Max-Schmeling-Straße und die Cäcilie-Beuken-Straße.
Nur für die Einweihung waren beide Straßenschilder untereinander montiert – das Schild der Cäcilie-Beuken-Straße wird später an ihrem richtigen Standort angebracht
Für die Vergabe neuer Straßennamen ist die Bezirksvertretung zuständig und deren Mitglieder haben im Jahr 2017 beschlossen, die Straßen im Benrather Neubaugebiet Mühlenviertel nach dem früheren Boxweltmeister Max Schmeling und nach Cäcilie Beuken zu benennen.
Max-Schmeling-Straße
Max Schmeling ist am 2. Februar 2005 gestorben – 15 Jahre nach seinem Todestag wurde am Sonntag in Düsseldorf Benrath eine Straße nach ihm benannt. Die Boxlegende zog 1922 als junger Mann nach Benrath, wo er bis 1923 in der Paulsmühle lebte und trainierte. Von 1939 bis 1932 war Schmeling Weltmeister im Schwergewicht. Bei der Einweihung der Straße betonte Oberbürgermeister Thomas Geisel, dass Max Schmeling den Versuchen der Nationalsozialisten widerstand ihn zu instrumentalisieren. Schmeling hatte eine tschechische Frau, einen jüdischen Manager und zahlreiche jüdische Freunden. Nach dem Krieg erhielt er 1947 von der US-Militärregierung in Deutschland die Boxerlaubnis für die amerikanische Besatzungszone, doch bereits 1948 beendet er seine aktive Boxerkarriere. Mit seiner Ehefrau Anny Ondra lebte er schließlich in Hollenstedt, im Landkreis Harburg in Niedersachsen, wo er im Alter von 99 Jahren starb.
Cäcilie-Beuken-Straße
Cäcilie Beuken lebte in der Paulsmühle. Sie wurde am 25. August 1941 im Alter von 41 Jahren von den Nazionalsozialisten ermordet. In der Tötungsanstalt Hadamar wurde sie Opfer der Aktion T4 und gehörte damit zu den Opfern, die wegen ihrer geistigen und körperlichen Behinderung getötet wurden. Der Stolperstein für Cäcilie Beuken liegt am heutigen Bürgerhaus, der Telleringstraße 56. Bei der Neuvergabe von Straßennamen will Düsseldorf verstärkt Frauennamen berücksichtigen, da diese nur sehr wenige Straßen nach Frauen benannt sind.
So sieht der Plan des neuen Viertels aus, Grafik: Stadt Düsseldorf
Einweihung am Sonntag
Für die feierlche Einweihung am Sonntag waren beide Straßenschilder an der Straßenecke zur Telleringstraße angebracht. Dort wird ab sofort die Max-Schmeling-Straße beginnen. Die Cäcilie-Beuken-Straße beginnt ebenfalls an der Telleringstraße, grenzt an das Aldi-Gelände und etwas tiefer im neu gebauten Mühlenviertel und mündet neben der Eishalle auf Höhe der Fußgängerunterführung an die Paulsmühlenstraße.
Hier beginnt die Max-Schmeling-Straße an der Telleringstraße
Das Mühlenviertel
Bis die beiden neuen Straßen für den Verkehr frei gegeben werden, wird es noch etwas dauern. Nach Information des Bauherren Vivawest ist die Asphaltierung für März/April geplant. Dann ist auch der Durchgang zum hinteren Eingang des Benrather Bahnhofs für Passanten frei. Die ersten Mieter werden ab Montag (3.2.) in die Wohnungen einziehen. Im ersten Bauabschnitt sind die Gebäude von der Max-Schmeling-Straße in Richtung Hildener Straße fertig geworden. Von den 174 Wohnungen dort sind rund 100 bereits vermietet, es stehen aber noch Wohnungen aus dem preisgedämpften Segment zur Anmietung zur Verfügung. Die öffentlich geförderten preiswerteren Wohnungen werden über die Stadt vermittelt.
In zwei weiteren Abschnitten sollen bis 1. Juni und 1. August die übrigens Gebäude mt 190 Wohnungen zwischen Max-Schmeling- und Cäcilie-Beuken-Straße fertig werden. Dafür hat die Vermarktung noch nicht begonnen. Wer an einer Wohnung im neuen Mühlenviertel interessiert ist, findet hier weitere Informationen.