Rotary Club Schlossturm unterstützt Düsseldorfer Jugend-Projekte
Neben internationalen Projekten unterstützt der Rotary Club Düsseldorf Schlossturm besonders soziale Projekte in Düsseldorf. Dabei legten die Mitglieder Wert auf Projekte, die Brücken zu Kindern und Jugendlichen bauen. Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) und die Kontakt- und Notschlafstelle für wohnungslose Mädchen und jungen Frauen, knack°punkt, können sich nun über die Förderung der Rotarier freuen.
Der Präsident des Rotary Clubs Düsseldorf Schlossturm, Thomas Gieser, brachte es beim Treffen mit den beiden Organisationen auf den Punkt: „Auch in Düsseldorf, dieser wohlhabenden Stadt, gibt es notleidende Menschen, darunter viele Jugendliche. Daher haben wir die beiden Initiativen AKHD und knack°punkt ausgewählt.“ Angeregt zu dieser Entscheidung hatte Dominikanerpater Elias von der Andreaskirche, der beide Initiativen und die Rotarier gut kennt. Nun konnten Vertreter der AKHD und des knack°punkts jeweils Schecks in Höhe von 3.000 Euro entgegennehmen und berichteten dabei, wie die Gelder verwendet werden.
Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst in Düsseldorf
Wenn bei einem kranken Kind oder Jugendlichen keine Heilung mehr möglich ist, leben die Betroffenen oft so lange wie möglich weiter bei ihren Familien. Unterstützt werden sie dabei vom AKHD. Die Mitarbeiterinnen und Ehrenamtler begleiten die Familien in ihrem Lebensalltag durch Besuche, Spiele oder als Ansprechpartner. Sie besuchen die Familien einmal in der Woche zu Hause und dabei kann die Entfernung schon mal bei 50 Kilometern liegen. Die Betreuung richtet sich individuell nach den Wünschen der Kinder oder Jugendlichen. Von Vorlesen, Spaziergängen oder Play-Station-Spielen ist alles möglich.
Im Sommer veranstalten die Biker4kids einen großen Mottoradkorso, bei dem auch Angelika Lenker (2.v.l.) und der Vorstand des deutschen Kinderhospizvereins (2.v.r.) nicht fehlen durfte, ganz rechts Käthe Köstlich, die dem AKHD seit vielen Jahren verbunden ist
Die Begleitung geht auch über den Tod hinaus. Die Eltern werden zur Beerdigung begleitet und auch im Nachhinein noch zu Trauercafés eingeladen. Jeweils zum Geburtstag und zum Todestag schreiben die Betreuer den Familien und in den Räumen des Hospizes hängt von jedem Verstorbenen ein Foto mit individuellem Rahmen. Auch werden Jahrbücher mit Fotos der Aktivitäten angefertigt und so die Erinnerungen wach gehalten.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (mitte) hat die Schirmherrschaft für das AKHD in diesem Jahr von Engelbert Oxenfort (rechts) übernommen
Die Ehrenamtler werden für ihre Aufgabe in einem 80-stündigen Kurs qualifiziert und im Einsatz stehen ihnen die hauptamtlichen Kräfte für Rückfragen zur Verfügung. Der AKHD Düsseldorf ist einer von bundesweit 22 Diensten des Deutschen Kinderhospizvereins, der 1990 aus einer Selbsthilfeinitiative betroffener Familien entstanden ist. In Düsseldorf und Umgebung werden zur Zeit 30 Familien von 60 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des AKHD begleitet. Die Begleitung ist für die Familien kostenfrei. Die Arbeit des AKHD finanziert sich zu großen Teilen aus Spenden und Angelika Lenker und ihr Team freuen sich über die Unterstützung der Rotarier, die auch in den neuen Ehrenamtskurs fließen soll, der gerade gestartet ist.
knack°punkt
Der knack°punkt an der Grupellostraße, Foto: Knackpunkt
Die Kontakt- und Notschlafstelle für wohnungslose Mädchen und junge Frauen liegt in der Grupellostraße, unweit des Rotlichtviertels. Dieser Standort ist bewusst gewählt, denn viele der Hilfesuchenden sind drogenabhängig, haben ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße und prostituieren sich. Der knack°punkt bietet ihnen eine sichere Anlaufstelle, in der nicht viele Fragen gestellt werden, sondern anonym geduscht, gegessen und geschlafen werden kann. Sie ist täglich von 21:30 bis 1 Uhr geöffnet und wer möchte kann jeden Morgen das Gespräch mit Sozialarbeitern suchen, die – wenn gewünscht – vielfältige Hilfe anbieten.
Beim Frühstück gibt es Gelegenheit zum Gespräch mit den Sozialarbeitern, Foto: Knackpunkt
Das ganze geschieht ohne Druck und ist ein Angebot für Mädchen und Frauen zwischen 14 und 26 Jahren. Wer in den knack°punkt kommt, hat meist den Kontakt zu Hilfeangeboten und der Familie verloren und schlägt sich irgendwie durch. Fünf Betten und zwei Notbetten befinden sich in den beiden Schlafräumen der Einrichtung und dass die Anlaufstelle gut besucht wird, zeigen die über 200 Übernachtungen von verschiedenen Hilfesuchenden allein in 2017. Drogen dürfen in den Räumen nicht konsumiert werden, aber man kann neben Kondomen auch saubere Spritzen bekommen.
Die Einrichtung, die unter dem Dach des SKFM geführt wird, gibt es seit zwanzig Jahren und trotz Unterstützung durch den Verband und die Stadt, kommt die Arbeit nicht ohne Spenden aus.
Rotary Club Düsseldorf Schlossturm
Die Rotarier haben sich zur Aufgabe gemacht, internationale humanitäre Hilfe zu leisten. Dazu gehören Projekte zu Gesundheit, Wasser, Landwirtschaft und Ausbildung ebenso wie die Hilfe in der Region. In Düsseldorf unterstützen sie das Projekt „Jugend fördert Jugend“, bei dem Studenten und Gymnasiasten Nachhilfeunterricht für junge Flüchtlinge geben. An der Franz-Vaahsen-Grundschule in Wittlaer fördern die Schlossturm-Ratarier ein Tanzprojekt, an dem die Schüler der zweiten und vierten Klasse – die aus 21 Nationen kommen – teilnehmen. Mit dem neuen Engagement für den AKHD und den knack°punkt soll der Fokus noch mehr auf Düsseldorf gelegt.