Prosit Neujahr: 600 Polizeieinsätze, fünf Sexual-Anzeigen, vier Wohnungsbrände

Die Düsseldorfer Polizei bezeichnet die Silvesternacht als „arbeitsreich“. Zwischen 20 und 6 Uhr habe es 600 (Vorjahr: 490) Einsätze gegeben. Bislang habe es fünf Strafanzeigen wegen Sexualdelikten gegeben. Die weiteren der momentan 28 Strafanzeigen betreffen Körperverletzung, Taschendiebstähle und Widerstand gegen Polizeibeamte. 29 Personen wurden in Polizeigewahrsam genommen, 124 weitere bekamen Platzverweise.
Unterm Strich sieht sich die Polizei bestärkt. Die massive Präsenz von mehreren hundert Beamtinnen und Beamten, das Böllerverbot in der Altstadt, mehr Licht und mehr Videoüberwachung seien „wichtige Bausteine“ im Einsatzkonzept von Polizei und Stadt gewesen. Auf die von report-D dokumentierten Mängel in der Umsetzung geht die Mitteilung nicht ein. Sie ist nach den Kölner Erfahrungen mit voreiligem Jubel aus dem Vorjahr bewusst zurückhaltend formuliert.
Kälte hält Partygänger zurück
Bis gegen 21.30 Uhr sei die Altstadt nur mäßig besucht gewesen, berichtete die Polizei. Temperaturen um den Gefrierpunkt sorgten dafür, dass der Jahreswechsel in den Lokalen vorbereitet wurde. Gut zwei Stunden vor Mitternacht kamen dann zahlreiche Menschen per Bahn und Bus ins Zentrum. Zudem stieg die Zahl der alkoholbedingten Streitigkeiten. Gegen 23.40 Uhr sei die neue Lichtanlage auf dem Burgplatz auf volle Leistung geschaltet worden. Bis 2.45 Uhr erlaubte sie die verstärkte Videoüberwachung der Problemzone.
Security Point bis 3 Uhr ohne Hilfesuchende
Nach Angaben der Stadtverwaltung hat sich am Security Point für Frauen in Not zwischen 22 und 3 Uhr morgens keine Hilfesuchende gemeldet. Das Ordnungsamt sei mit 60 Mitarbeitern im Einsatz gewesen. Ein Schwerpunkt war dabei die Sicherstellung von Feuerwerkskörpern in Zusammenarbeit mit der Polizei. Sichergestelltes Feuerwerk wurde in sieben mit Wasser gefüllten Containern gesammelt und unbrauchbar gemacht.
Vier Brände nach Mitternacht
Die Feuerwehr musste sich in der Silvesternacht 63 Brandeinsätze – genauso viele wie im Vorjahr. Hinzu kamen 108 (Vorjahr: 204) medizinische Notfälle. Nach Mitternacht rückte die Feuerwehr unter anderem zu drei größeren Einsätzen aus:
Um 0.18 Uhr brannte an der Karthäuserstraße in Unterrath eine Wohnung völlig aus. Zwei Löschtrupps konnten vier vier Bewohner retten. Insgesamt gab es bei diesem Einsatz sechs verletzte Personen. Der Schaden beläuft sich auf geschätzte 50.000 Euro. Die Wohnung ist nicht mehr bewohnbar.
Kurze Zeit später, um 0.35 Uhr, wurde die Feuerwehr zur Emil-Barth-Straße in Garath gerufen. Dort brannten verschiedene Gegenstände auf einem Balkon im 4. Obergeschoss. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Eine verletzte Person wurde rettungsdienstlich behandelt.
Wagnerstraße: Feuer über drei Etagen hinweg
Der aus Feuerwehrsicht größte Einsatz ereignete sich um 4.51 Uhr an der Wagnerstraße in der Stadtmitte. Auch dort brannten verschiedene Gegenstände auf mehreren Balkonen der 2., 3.und 4. Etage. Giftiger Qualm stand in mehreren Wohnungen. Neun Bewohner wurden durch die Feuerwehr gerettet. Nach der medizinischen Versorgung konnten sie nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Zerstörung durch Feuer und Rauch war zu groß. Für eine Familie wurde durch die Feuerwehr eine Hotelunterkunft organisiert. Der Sachschaden beträgt mindestens 50.000 Euro. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Auf der Oberbilker Heerstraße wurde der Feuerwehr kurz nach Mitternacht ein Balkonbrand gemeldet. Vermutlich setzte ein verirrter Feuerwerkskörper Papier in Brand. Durch die enorme Hitze ging mit einem lauten Knall die Wohnzimmerscheibe zu Bruch. Hier sei ein Mensch schwer verletzt worden, hieß es.
aktualisiert: 15:50 Uhr – Feuerwehr und Ordnungsamt