Düsseldorf Flughafen: außergewöhnlich viele Verletzungen des Nachtflugverbots
Der Düsseldorfer Flughafen muss sich bei unerlaubt späten Landungen und frühen Starts eine enorme Ausweitung vorhalten lassen. Ausgerechnet flughafenfreundliche Zeitungen stießen auf interne Papiere, nach denen allein im dritten Quartal 2016 780 Jets außerhalb der erlaubten Zeitfenster landeten oder starteten. Im Vorjahr lag diese Zahl bei 632, 2014 bei 491. Die Grünen forderten sofort eine strengere Einhaltung des Nachtflugverbots.
„Es kann nicht sein, dass der Schutz des Nachtschlafes der Anwohner sukzessive ausgehöhlt wird.“, kritisiert Norbert Czerwinski, Fraktionssprecher und verkehrspolitischer Sprecher der Grünen. „Ausnahmen dürfen nicht langsam aber sicher zur Regel werden“, so Czerwinski weiter.
"Kapazitätserweiterung höhlt Nachtfugverbot aus"
Deshalb sind die Grünen auch gegen die vom Flughafen beantragte Kapazitätserweiterung. Die Einhaltung des geltenden Nachtflugverbotes würde mit einer Kapazitätserweiterung noch mehr erschwert. Bei einem höheren Flugaufkommen käme es zwangsläufig zu mehr Verspätungen. Eine Verdichtung des Flugverkehrs verschärfe die jetzigen Verspätungen noch, da diese nicht durch freie Kapazitäten aufgefangen würden. Dies wiederum lasse eine noch weitere Einschränkung der Nachtruhe befürchten.
Bei der Ursachenforschung werden vor allem zwei Gründe für die sehr hohe Zahl der Verspätungen genannt: Der Luftraum über Mallorca sei in diesem Jahr – nach den vielen Terroranschlägen anderswo – noch belasteter gewesen. Und: Die Gepäckabfertigung in Düsseldorf arbeite viel zu langsam; ein Teil der Verspätungen sei daher hausgemacht.