Düsseldorfer Projekt „gesund.zeit.raum.“ schafft neues Angebot für Wohnungslose
Menschen ohne Wohnung mit einem Übernachtungsplatz, Mahlzeiten oder Kleidung zu versorgen hilft den Betroffenen. Mit dem neuen Projekt der Diakonie soll den Menschen darüber hinaus medizinische Versorgung, Gesundheitsprävention, vorbeugende Sozialberatung und psychosoziale Betreuung angeboten werden.
Thorsten Nolting, Thomas Geisel, Tatjana Dreyer (Unternehmenskommunikation Fa. Janssen), Projektleiter Kai Lingenfelder und der ehrenamtliche Arzt Carsten König beim Projektstart
„gesund.zeit.raum.“ möchte bessere Lebensqualität ermöglichen
In den Treffpunkten café pur, Horizont und Shelter bietet die Diakonie gemeinsam mit vielen anderen Organisationen eine Anlaufstelle für Menschen ohne Wohnung. Diese Arbeit kannten die Mitarbeiter der Firma Janssen aus Neuss, die über die Geschäftsleitung regelmäßig die Möglichkeit bekommen, sich an sozialen Tagen für gute Zwecke zu engagieren. Auf der Suche nach einem eigenen Projekt, das die Firma nachhaltig unterstützen kann und die Mitarbeiter die Möglichkeit haben sich einzubringen, erarbeitete ein Team den Projektgedanken „gesund.zeit.raum.“. Über eine Grundversorgung hinaus ist das Ziel den Wohnungslosen Menschen mehr Möglichkeiten zu eröffnen. Mit 600.000 Euro in drei Jahren finanziert die Firma Janssen und das Johnson&Johnson Corporate Citizenship Trust das Gesundheitsprojekt im Shelter.
Projektstart mit dickem Scheck der Firma Janssen
Am Mittwoch (22.6.) war der Projektstart und alle Beteiligten ließen gemeinsam ihre guten Wünsche für die Aktion mit Luftballons in den Himmel steigen. Bereits im März waren die neuen Räume des Shelter eröffnet worden, das vorher seit 2004 an der Ratinger Straße eine Anlaufstelle für Wohnungslose bot. Das Haus an der Liefergasse 3 bietet nun die Möglichkeit viele zusätzliche Angebote zu verwirklichen.
Sozialarbeiter Georg Schmidt (3. v.l.) begrüßt Thomas Geisel und erklärt die Arbeit der Herren, die sich im Shelter zur Gestaltung von Collagen getroffen haben
Hilfsangebote über die Grundversorgung hinaus
Zur Verbesserung der medizinischen Erstversorgung werden in einem Arztmobil des Vereins „Medizinische Hilfe für Wohnungslose“ Untersuchungen angeboten. Neben dem gesundheidlichen Check besteht mit dem neuen Projekt auch die Möglichkeit notwendige Hilfsmittel wie Zahnersatz, Brillen, Hörgeräte oder andere Dinge zu finanzieren, auf die die Betroffenen sonst keinen Zugriff hätten. Im Rahmen der Prävention wird auch versucht, den Wohnungslosen die Wichtigkeit von gesunder Ernährung näher zu bringen. Ihre Lebensumstände beanspruchen die Gesundheit in besonderem Maße.
Wolfgang Höbig ist bei den Maltesern aktiv und zeigt hier das Innere des Arztmobils
Die Angebote sollen die Möglichkeit eröffnen, gesünder zu leben. Dazu gehört auch die seelische Gesundheit der Menschen. Kreative Aktionen, Freizeitgestaltung und Kurse rufen bei den Teilnehmern teils lang vergessene Fähigkeiten hervor, die gemeinsam mit der Gruppe den Spaß fördern sollen und auch für das Selbstwertgefühl der Betroffenen wichtig sind. „Wir wollen Menschen, die das Vertrauen in die eigenen Kräfte verloren haben Handlungsperspektiven Aufzeigen und sie ermutigen, selbst aktiv zu werden, um ihre Lebenssituation zu verbessern“, führte Diakoniepfarrer Thorsten Nolting zum Projektstart aus. Die präventive Sozialberatung ist ein weiterer Baustein des Konzepts. Denn Schulden, Schwierigkeiten mit Ämtern oder lange Arbeitslosigkeit können krank und depressiv machen.