Flüchtlinge in Düsseldorf Gerresheim: Pratzenarbeit und Käsekuchen
Ende 2015 war die neue Wohnanlage an der Karlsbader Straße in Gerresheim bereit für den Einzug von rund 200 Asylbewerbern. Am Samstag (5.3.) gab es nun ein Willkommensfest für Bewohner und Nachbarn.
Willkommensfest an der Karlsbader Straße
Die Mitarbeiter des Caritasverbands Düsseldorf betreuen die Bewohner an der Karlsbader Straße. Damit die Gerresheimer und die Flüchtlinge sich kennenlernen können, gab es jetzt ein Willkommensfest für alle. Über 300 Besucher und wurden von den Flüchtlingen, Ehrenamtlern und Mitarbeitern begrüßt. Die Ratinger Schulband Friday and the Fool unterhielt mit Live-Musik. Bei selbst gemachtem Essen und Getränken kamen alle schnell in Kontakt. Trotz mancher Sprachbarriere klappte die Kommunikation – auch mit Händen und Füßen.
Förderverein der Düsseldorfer Boxer
Mit Händen und Füßen wurde sich nicht nur verständigt, es gab auch eine eindrucksvolle Präsentation, wie einige der Bewohner bereits aktiv im Sportverein integriert werden konnten. Der Förderverein der Düsseldorfer Boxer hat gemeinsam mit der Caritas ein Konzept entwickelt, wie Flüchtlinge in das Training aufgenommen werden können. Arthur Djumagasijev stammt aus Russland. Er und der 21-jährige Gulagha Ahmadzai aus Afghanistan waren sie ersten Bewohner der Unterkunft Karlsbader Straße, die sich für das Boxprogramm anmeldeten. Die beiden boxen jetzt beim TuS Gerresheim. Auf dem Fest zeigten sie mit ihrem Trainer Andreas Felder Elemente aus dem Training: Seilspringen, Partnerübungen und Pratzenarbeit. Die Zuschauer waren von der Demonstration begeistert. Wolfgang Wycisk, der Präses des Fördervereins, hält Sport für eine wichtige Komponente erfolgreicher Integration: „Im Sport gibt es keine Grenzen. Sicherlich gibt es in Deutschland kulturelle Voraussetzungen, die es in anderen Ländern so nicht gibt. Zum Beispiel trainieren beim Boxen Männer und Frauen oft zusammen. Man respektiert sich und lernt voneinander. Es ist nicht nur der Sport, den die Trainer vermitteln, es sind auch Werte. Und wer das nicht akzeptiert, ist raus. Egal ob Deutscher oder Ausländer.“
Andreas Felder (blaue Weste) zeigt mit einigen Flüchtlingen Elemente aus dem Boxsport
Angebote für die Bewohner
Karoline Wege arbeitet für den Caritasverband Düsseldorf. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Mourad Bouad ist sie für die Sozialbetreuung der Flüchtlinge in der Karlsbader Straße verantwortlich: „Die größten Probleme sind fehlende Sprachkenntnisse und Langeweile. So gibt es für die Bewohner keinen sinnvollen Tagesablauf“, sagen die beiden. Die Ehrenamtlichen vor Ort sowie die Kirchengemeinden haben sich organisiert und bieten in der Unterkunft Sprach- und Sportkurse, Bastel- oder Malnachmittage für Kinder oder auch Ausflüge an.
Mourad Bouad und Karoline Wege von der Caritas
Informationen über die Ehrenamtliche Arbeit finden sie hier.
Fotos: Wolfgang Wycisk