Rund 350 Düsseldorfer stellen sich in Garath quer: REP-Bezirksvertreter ruft zur Verletzung der Schulpflicht auf
Mit weniger als 90 Teilnehmern haben Republikaner, Hooligans und einzelne Mitglieder der Hells Angels am Samstag (8.8.) erneut versucht, Düsseldorf Garath als Plattform für asylfeindliche Hetze zu nutzen. Rund 350 Gegendemonstranten (laut Polizei mehr als 250 Teilnehmer) machten ihnen deutlich, dass die aus Köln, Duisburg und Mönchengladbach herbeigekarrten Agitatoren der Reps in Düsseldorf unerwünscht sind.
Düsseldorf stellt sich quer mobilisierte 350 Menschen – darunter auch SPD-Chef Andreas Rimkus (Bildmitte), die Düsseldorfer Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch (rechts daneben) und NRW-Grünen-Chefin Mona Neubaur (rechts daneben)
Für den erneut friedlichen und fantasievollen Protest bekam „Düsseldorf stellt sich quer“, DSSQ, in den sozialen Netzwerken den Dank der Düsseldorfer DGB-Vorsitzenden Sigrid Wolf. Der Düsseldorfer SPD-Vorsitzende Andreas Rimkus, die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch, die Grüne NRW-Vorsitzende Mona Neubaur, Linke, DKP und weitere Organisationen folgten dem Aufruf von DSSQ zur Gegendemo. „Wir von DSSQ freuen uns über diese sehr breite Anerkennung unserer Anstrengungen, den Rechtsradikalen nicht die Düsseldorfer Straße zu überlassen“, sagte Thorsten Nagel von DSSQ gegenüber report-D.
Der Republikaner-Bezirksverteter Karl-Heinz Fischer rief Eltern dazu auf, ihre Kinder nicht zur Schule zu schicken
Die Düsseldorfer Bezirksvertretung 10 (Garath/Hellerhof) wird darüber zu entscheiden haben, ob einer der Bezirksvertreter Bürger zu Straftaten aufrufen darf. Der Republikaner-Funktionär Karl-Heinz Fischer forderte alle Eltern der Fritz-Henkel-Grundschule auf, sich über die Schulpflicht hinweg zu setzen und ihre Kinder in der kommenden Woche nicht zur Schule zu schicken. Schließlich seien die Turnhallen belegt mit jungen Männern, „die in Saft und Kraft stehen“. Nach Fischers Meinung seien Übergriffen von Asylbewerber auf Kinder kaum zu verhindern.
Die Polizei stoppte den REP-Aufmarsch an der Stettiner Straße – weit vor den mit Flüchtlingen belegten Turnhallen
Sowohl Republikaner nebst Hooligan- und Hells Angels-Verstärkung und Düsseldorf stellt sich quer zogen in Richtung der Stettiner Straße. DSSQ sandte sowohl an die Asylbewerber im Garather Hotel Achteck als auch an die derzeit in den Turnhallen untergebrachten Menschen Grußbotschaften in englischer Sprache. Der Zug der Rechtsradikalen wurde von der Polizei nur bis zur Stettiner Straße zugelassen. Dann mussten die Republikaner umdrehen.
Nach zweieinhalb Stunden war ihr Aufmarsch beendet. Der Polizei gelang es, die Kontrahenten auseinander zu halten.
Demonstrativ zogen die Hooligans zum Garather Hotel Achteck, in dem Asylbewerber untergebracht sind