Düsseldorf: Linke Ratsfraktion übergibt Leerstands-Liste an Wohnungsamt

Mitglieder der Linken in Düsseldorf und interessierte Bürger*innen haben sich in den vergangenen Monaten sehr aufmerksam die Wohngebäude in Düsseldorf angeschaut und eine Liste mit 200 Adressen erstellt, in denen Wohnungen offensichtlich und bereits seit längerem leer stehen. Bei der Wohnungsnot in der Landeshauptstand ein Zustand, der nicht haltbar sei. So wurden die Adressen dokumentiert und am Montag (8.12.) an die Leiterin des Amtes für Wohnungswesen, Dr. Friederike Nesselrode, übergeben.

Symbolisch hatten die Linken anlässlich der Nikolaustages noch Häuser mit Schokolade für die Wohnungsaufsicht dabei, die wurden aber aus Compliance-Gründen nicht angenommen
Im März 2022 hat die Stadt Düsseldorf die Satzung zum Schutz und Erhalt von Wohnraum erlassen. Darin ist unter anderem festgelegt, dass es sich um eine genehmigungsbedürftige Zweckentfremdung handelt, wenn Wohnraum länger als sechs Monate leer steht. Da bisher kaum eine Kontrolle stattfand, wurde dies von Eigentümern offenbar großzügig ausgelegt oder bewusst ausgenutzt.
Nesselrode bedankte sich für die Liste und versprach deren Prüfung. Sie betonte, dass es in der Verwaltung Einigkeit darüber gebe, mit „härteren Bandagen“ gegen Zweckentfremdung vorzugehen. In konkreten Fällen nehme man Kontakt zu den Eigentümern auf und leite gegebenenfalls ordnungsbehördliche Verfahren ein, die auch Bußgelder nach sich ziehen können. Die Wohnungsaufsicht sei zu diesem Zweck personell verstärkt worden. Der Bereich umfasst 17 Mitarbeitende und besteht neben der Leitung und der telefonischen Anlaufstelle aus zwei Teams mit Sachbearbeiter*innen, Ermittler*innen und einem Bausachverständigen. Regelmäßig fänden Fall- und Fachkonferenzen auch mit anderen Bereichen statt, um Missstände festzustellen. Das Land NRW habe für das Jahr 2026 ein Wohnraumstärkungsgesetz angekündigt, dessen geplante verschärfte Maßnahmen dann auch in Düsseldorf zeitnah umgesetzt würden, betonte die Amtsleiterin.
Linken-Ratsmitglied und Wohnungspolitikerin Julia Marmulla sowie die Ratsmitglieder Thomas Eberhard-Köster, Matthias Poczatek und Sigrid Lehmann und weitere Aktive sind gespannt, was aus ihrer Liste wird und ob bis Ende 2026 eine Vielzahl der dort aufgeführten Wohnungen wieder Mieter*innen zur Verfügung steht. Dass die Amtsleiterin sich persönlich Zeit für sie genommen hatte, sei ein Zeichen der Wertschätzung.