Düsseldorf Heerdt: Der HKV feiert seine neue Venetia Petra V. – mit Überraschungsgästen

Die Sache mit dem Schwarz und Weiß ist beim Heerdter Karnevals-Verein, HKV, nur äußerlich. In Herz und Kopf sind sie bunt. Und haben in Sachen Start in die Karnevalssession zwei schwere Jahre vor sich. Denn die Heerdter Fass-Nacht – das populäre, jecke, linksrheinische Vorglühen vor der Adventszeit muss in diesem und dem nächsten deutlich kleiner Ausfallen als gewohnt. Der Pfarrsaal von St. Benediktus an der Baldurstraße ist Teil eines großräumigen Umbauprojekts der Kirchengemeinde. Wie gut, dass der Venetius der vergangenen Session Peter V. mit bürgerlichem Namen Stefan Grütter heißt und unter anderem Inhaber der Heerdter Eventlocation Studio 245 ist. Dorthin hatte der HKV die Heerdter Fassnacht verlegt.

Da ist die Pritsche – Petra V. führt den HKV ab sofort durch diese Session.
Präsident Thomas Schmied begrüßte knapp drei Dutzend Mitglieder und Gönner des HKV, nicht mehr die 100 Gäste, so wie noch im vergangenen Jahr. Es hatte erst gar keinen Kartenvorverkauf gegeben – der HKV feierte gewissermaßen eine private Party mit Freunden. Die allerdings hatte es am Samstag (22.11.) in sich.

Trotz der kleineren Location gut in Stimmung: die Gäste der Hehrster Fassnacht.
Der zentrale Moment des Abends war die Kürung von Petra V., denn natürlich muss immer eine Frau ran, wenn es schwierig wird. Petra V. heißt mit bürgerlichem Namen Sabine Heesen und im bürgerlichen Beruf Sachbearbeiterin in der Kreisverwaltung von Grevenbroich, wo sie auch wohnt. „Seit ich ein kleines Kind war, hat es mich immer zum Karneval hingezogen“, berichtet sie. Und meint damit zunächst den Rummel in der verbotenen Stadt, wo die Narren etwas anderes rufen als Helau und ihr obergäriges Lieblingsgetränk aus Reagenz gläsern trinken. Seis drum, jeder Jeck ist anders. Vor drei Jahren hat sich Petra erst in einen Heerdter Jong verliebt und dann in den Düsseldorfer Karneval. „Wenn ich in der Düsseldorfer Altstadt feiere, ist das mindestens genauso schön“, sagt sie. Na bitte!

Mitglieder der Bilker Schützen steckten hinter der Parodie der Kölner Kult-Band Brings.
Aus Köln aber hat die neue Petra des HKV die Liebe zu Brings mitgebracht. Präsent Thomas Schmied kündigte an, man habe natürlich Kosten und Mühen gescheut – aber für das neue närrische Oberhaupt alles gegeben. Jetzt gleich komme halt Petras Lieblingsgruppe, da blieb ihr kurz der Mund offen stehen. Es erschienen im Türrahmen allerdings nur fast die Kölsch-Rocker – sondern eine Abordnung der Bilker Schützen in klassischen Karo-Röcken. Und da die Lieder in Playback mit live gesungenem Gesang erklangen, war es mindestens unvergleichlich – alle standen und sangen mit.

Die Kleinsten bekamen den größten Applaus: Die Mädchen und ein Junge von Blau-Weiß Büderich tanzten sich in die Herzen des Publikums.
Das Düsseldorfer Prinzenpaar, die Rheinische Garde Blau-Weiß und die vielumjubelten jungen Tänzer*innen von Blau Weiß Büderich komplettierten zusammen mit dem musikalischen Fels in der Brandung, Alleinunterhalter Frank Spell, den Rahmen des Partyabends. Allen die nicht da sein konnten sei gesagt: Sie haben was verpasst.