Fortuna Düsseldorf schlägt den Tabellenletzten Magdeburg per Glückstreffer

Es braucht schon den Tabellenletzten 1. FC Magdeburg, damit diese Fortuna Düsseldorf Mannschaft zu ihrem ersten Heimsieg kommt. Und selbst der wurde eher herbei gezittert als vernünftig herausgespielt. Am 13. Spieltag der 2. Bundesliga gewinnt Fortuna Düsseldorf durch ein Tor in der fünften Minute der Nachspielzeit gegen den 1:FC Magdeburg mit 2:1 (1:0). Beide Düsseldorfer Tore erzielte Cedric Itten. Den zwischenzeitlichen Ausgleich in der 88. Minute machte der Düsseldorfer Lenz – durch ein Eigentor.
Thioune Punkteschnitt war deutlich besser als der von Anfang
Vor dem Spiel hatte der hastig verpflichtete Trainer Markus Anfang einen noch schlechteren Punkteschnitt als der viel zu früh gefeuerte Daniel Thioune. Ja, unter Anfang spielt die Mannschaft etwas offensiver und druckvoller. Dann aber ist hinten alles offen und Florian Kastenmeier muss es richten. Im Vergleich zum Gastspiel bei Holstein Kiel gab es in der Startelf eine Veränderung: Moritz Heyer ersetzte den verletzten Matthias Zimmermann. In der Viererkette vor Fortuna-Kapitän Florian Kastenmeier starteten somit Kenneth Schmidt, Jesper Daland, Tim Oberdorf und Moritz Heyer. Im defensiven Mittelfeld durften Anouar El Azzouzi und Tim Breithaupt von Beginn ran, davor begannen Emmanuel Iyoha, Florent Muslija und Christian Rasmussen. Cedric Itten agierte als Mittelstürmer.
Rasmussen – der lahme Däne vergibt zwei Superchancen
Der Däne Rasmussen setzte bei einem Konter in der 4. Minute ein kleines Hoffnungszeichen. Nach einer Magdeburger Ecke gibt es eine Düsseldorfer Konterchance und Rasmussen ist eigentlich allein unterwegs. Aber ihm fehlt Geschwindigkeit und so wird er eingeholt und vom Ball getrennt. Symptomatisch für ihn am Samstag: Auch in einer zweiten Großchance wirkt er zu langsam und handelt unklug – so dass auch diese nicht zu einem Fortuna-Tor wird.
Knipser-Instinkt von Cedric Itten
Da machte es Cedric Itten in der 36. Minuten besser. Nach einer Flanke von Muslija und der Verlängerung durch einen Abwehrspieler auf dem langen Pfosten läuft Itten ein und staubt aus anderthalb Metern ab. 1:0 für die Fortuna. Zufrieden sind die Fans dennoch nicht. Die ersten zwölf Minuten wird kollektiv geschwiegen, weil die Fans so deutschlandweit gegen Pläne der Innenminister protestieren. Die Fans wehren sich vor allem gegen zentral verfügte Stadionverbote, das Personalisieren von Eintrittskarten und eine flächendeckende Überwachung, auch mit einer Gesichtserkennung im Stadion. Vom Schweigen in den Anfangsminute geht es in ein Schweigen aus Pietät über: Es gab einen Notfall im Stadion. Dass die Fortuna Stehfußball spielt und Magdeburgs Torwart Reimann fast bis zur Mittellinie unangegriffen den Ball nach vorne dribbeln kann, weckt den Unmut vieler Fortuna Fans. Sie pfeifen die eigene Mann schaft.
Magdeburg belohnt sich durch den Ausgleich in der 88. Minute
Nach der Pause wurde das nicht besser, da Markus Anfang offenbar das 1:0 über die restliche Spielzeit nur noch verwalten lassen wollte. Die Folge: Magdeburg erläuft sich eine Großchance nach der anderen; nur das Unvermögen des Tabellenletzten verhindert, dass das Spiel noch viel früher gedreht wird. Gastgeber Fortuna Düsseldorf wirkt teilnahmslos und ideenlos. Magdeburg hingegen kämpft und ackert und belohnt sich in der 88. Minute mit dem Ausgleichstreffer.
Superflanke – toller Kopfball – so lief Fortunas Siegtreffer
Als die Düsseldorfer Gesichter von Fans und Verantwortlichen schon ziemlich lang geworden sind – in Minute 95, gelingt der für Fortuna Düsseldorf unverdiente Siegtreffer. Danny Schmidt schlägt eine Flanke butterweich und präzise ins Zentrum, wo sich Itten zwei Meter von seinem Gegenspieler löst und den Ball gegen die Laufrichtung des Keepers ins rechte untere Eck setzt. Fortuna Düsseldorf gewann durch mehr Dusel als Können. Die Mannschaft spielt weiterhin einen schwer zu ertragenden Rumpelfußball. Am Sonntag, 30. November, gastiert Fortuna Düsseldorf bei Dynamo Dresden. Anstoß im Rudolf-Harbig-Stadion ist um 13.30 Uhr.