lokal-o-mat für Düsseldorf bietet Orientierung zur Kommunalwahl

Der Wahl-O-Mat hat sich bei überregionalen Wahlen bewährt und wurde in der Vergangenheit von vielen Wähler*innen geschätzt, die so eine Orientierung über die Positionen der verschiedenen Parteien bekamen. Nun hat das Wahl-O-Mat-Forschungsteam Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Marschall zehn lokale Varianten, die lokal-o-maten, erstellt. Seit Mittwoch (20.8.) sind diese online und bilden anhand von 30 Thesen die Positionen der Parteien ab. Neben Düsseldorf hat sich das Team neun weitere Städte vorgenommen. Denn im Vergleich zu Landtags- oder Bundestagswahlen sind die wichtigen Themen zum Teil regional sehr verschieden. Den lokal-o-mat gibt es für die Städte Aachen, Coesfeld, Duisburg, Düsseldorf, Gütersloh, Haan, Köln, Krefeld, Münster und Witten. Das Forschungsteam wurde dabei von der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen unterstützt.
Beim lokal-o-mat können die Nützer*innen die eigenen Positionen zu 30 unterschiedlichen kommunalpolitischen Thesen mit denen der antretenden Parteien und Wählergruppen zu vergleichen. Auf die Thesen kann mit „stimme zu“, „neutral“ oder „stimme nicht zu“ geantwortet werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit Themen, die einem besonders wichtig sind, bei der Auswertung höher zu gewichten.

Professor Dr. Stefan Marschall
„Viele Bürgerinnen und Bürger wissen oft nicht genau, über welche Dinge bei einer Kommunalwahl entschieden wird. Der lokal-o-mat möchte da gegensteuern und zur Beschäftigung mit Kommunalpolitik anregen“, erklärt Projektleiter Marschall. „Das Tool macht darauf aufmerksam, dass gerade auf der lokalen Ebene viele wichtige Themen verhandelt werden und dass die Wahl einen Unterschied für das konkrete Leben machen kann. Für die oft unterschätzten Kommunalwahlen möchten wir eine niedrigschwellige Orientierungshilfe bieten.“
Das Forschungsteam hat die lokalen Besonderheiten der teilnehmenden Städte einfließen lassen. So sind für Düsseldorf beispielsweise die Fragen nach dem Opernneubau, Pferden im Karneval oder einem weiteren Drogenkonsumraum enthalten. Die Auswahl der Thesen wurde durch eine ausführliche Analyse der kommunalen Debatten vor Ort und in den lokalen Medien durchgeführt. Außerdem wurden Jugendliche und junge Erwachsene aus den teilnehmenden Kommunen eingeladen, sich bei einem mehrtägigen Workshop an der Erstellung der Thesen zu beteiligen.
„Uns ist es wichtig, dass der lokal-o-mat nicht nur für die Wählerinnen und Wähler vor Ort entwickelt wird, sondern auch mit ihnen. Gerade junge Menschen haben häufig neue Perspektiven auf die Themen ihrer Stadt, werden allerdings oft nicht ausreichend einbezogen. Durch die Beteiligung am lokal-o-mat wollen wir sie nachhaltig für lokale Beteiligungsmöglichkeiten sensibilisieren“, beschreibt Jonas Bongartz, Projektkoordinator des lokal-o-mat, das Vorgehen. Die finale Themenauswahl deckt jedoch nicht nur die Interessen junger Menschen, sondern berücksichtigt die aller Wahlberechtigten.
Nach einem Faktencheck der beim Workshop erarbeiteten Thesen durch das Forschungsteam wurden die an der Wahl teilnehmenden Parteien und Wählergruppen gebeten, ihre Positionen zu den Aussagen zu hinterlegen. Dies dient als Grundlage dafür, dass die Nutzer*innen und Nutzer ihre eigenen Ansichten mit denen der politischen Akteure abgleichen können.

(v.l.) HHU-Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck, Ministerin Ina Brandes und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Stefan Marschall stellten den lokal-o-mat vor, Foto: HHU/ David-Luc Adelmann
Ina Brandes, NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft war bei der Präsentation des lokal-o-mat am Mittwoch (20.8.) dabei und betonte: „In unseren Städten und Gemeinden wird Politik für die Menschen konkret erfahrbar. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Wählerinnen und Wähler von ihrem Recht auf Mitbestimmung Gebrauch machen. Mein großer Dank gilt Herrn Professor Marschall mit seinem Team und der Landeszentrale für politische Bildung. Mit dem lokal-o-mat machen sie auf die so wichtigen Kommunalwahlen aufmerksam und helfen den Wählerinnen und Wählern wissenschaftlich fundiert und zugleich spielerisch, die richtige Entscheidung zu treffen.“
Der lokal-o-mat ist noch bis zum Wahltag am 14. September verfügbar.