Düsseldorf setzt ein Zeichen gegen Rechts – Tausende werden erwartet
Am Samstag (27.1.) soll in Düsseldorf ein deutliches zeichen gegen Rechts gesetzt werden. Das Bündnis Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ), der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Düsseldorfer Appell haben die Demonstration angemeldet, die um 12 Uhr vor dem DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße startet. Die Schlusskundgebung wird aufgrund der erwarteten Teilnehmerzahl auf den Rheinwiesen stattfinden. Noch nie wurde so breit für eine Demonstrationen mobilisiert: Parteien, Sportvereine, Kulturinstitute, Schützen, Karnevalisten und weitere Organisationen haben zur Teilnahme aufgerufen.
“Nie wieder ist jetzt! Für Demokratie und Rechtsstaat!“
Protestiert wird unter dem Titel „Gegen die AfD – Wir schweigen nicht. Wir schauen nicht weg. Wir handeln!“. Bewusst wurde der 27. Januar für die Veranstaltung gewählt, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Vor dem Start der Demo soll es dazu eine Schweigeminute geben. Der Superintendant der Evangelischen Kirche Düsseldorf, Heinrich Fucks, betont, dass das Treffen in Potsdam unter dem Namen „Düsseldorfer Forum“, bei dem der „Masterplan Remigration“ zu den Hauptthemen gehörte, sehr an die Wannseekonferenz im Januar 1942 erinnert, bei der nicht mehr über den Mord an allen europäischen Juden diskutiert wurde, sondern nur noch über das „wie“.
Botschaft an Ampel und CDU: Nehmt die Menschen mit!
Neben dem deutlichen Zeichen gegen die AfD und andere rechte Gruppierungen, soll die Demonstration aber auch eine Botschaft an die etablierten Parteien sein, nicht die AfD-Inhalte zu übernehmen. Es sei Aufgabe der Politik für einen funktionierenden Staat zu sorgen, da zufriedene Bürger keinen Anlass hätten, empfänglich für rechte Propaganda zu sein. Fucks fordert eine migrations- und sozialpolitische Wende und Oliver Ongaro von DSSQ erklärt, dass man in einer Demokratie über die Art der Flüchtlingspolitik ringen könne, aber „Remigration“ dürfe keine Diskussion sein. Im Kampf gegen die Neo-Nazis ziehen am Samstag alle an einem Strang.
Kundgebung mit Reden und Musik
Bei der Kundgebung auf der Rheinwiese wird es unter anderen Redebeiträge von Oberbürgermeister Stephan Keller, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, DGB-NRW-Vorsitzende Anja Weber, dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland Thorsten Latzel, aber auch von Karnevalsprinz Uwe I. geben. Aber es wird nicht nur geredet. Die Deutsche Oper am Rheim trägt zum musikalischen Programm bei und die Broilers unterstützen die Kundgebung gegen Rechtsextremismus mit Liveauftritt.
„Ich war mir so sicher, und mein Freund, Du warst es auch, dass der Geist von damals nie wiederkehrt. Wir lagen falsch, mein Freund …“, diese Zeile stammt aus dem Broilers-Lied ‚Tanzt Du noch einmal mit mir?‘ aus dem Jahre 2011. Die Broilers betonen „es ist höchste Zeit, über parteipolitische Grenzen hinaus als Demokraten ein klares Zeichen gegen den Rechtsruck zu setzen, nicht nur an den Wahlurnen selber. Das, was unsere Großeltern erlebt haben, darf nie wieder möglich werden.“
„Rock gegen Rechts“ wird mit einem Lautsprecherwagen an der Demo teilnehmen, der als mobile Bühne Redner*innen und Künstlern wie DJ Jürgen Krause und Rapper JayJay zur Verfügung steht.
Hinweise und Ablauf der Demo
Treffpunkt ist um 12 Uhr vor dem DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße.Da mit sehr vielen Teilnehmenden gerechnet wird, wird die Spitze der Demo bei Bedarf bis in die Oststraße vorrücken.
Die Demoroute führt über die Oststraße, Graf-Adolf-Straße, Haroldstraße, Rheinkniebrücke und Kaiser-Wilhelm-Ring auf die Rheinwiesen. Die Demonstrierenden werden gebeten möglichst erst den Abgang in Höhe Salierstraße zu den Rheinwiesen zu nehme, damit es sich nicht vor der Bühne staut.
Der Polizeiführer Thorsten Fleiß sagt erklärt: “Die Düsseldorfer Polizei wird die Sperrungen und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen auf ein unumgängliches Maß beschränken. Wir werden aber die Versammlungsfreiheit schützen und alles dafür tun, dass auch mehrere tausend Menschen ihr Ziel sicher erreichen.”
Anreise:
Es wird empfohlen möglichst mit dem ÖPNV oder Rad anzureisen. Trotz Bahnstreik fahren zahlreiche Regionalexpess-Linien. Wer mit dem Pkw kommt, sollte einen der Park&Ride Parkplätze nutzen und den letzten Abschnitt zu Fuß oder mit Straßenbahn/Bus zurücklegen. Die Verkehrswacht bietet in ihrer Tiefgarage unter dem Amts- und Landgericht an der Werdener Straße 1-3 von 10 bis 18 Uhr kostenlosen parken an. Gleich nebenan liegt die U-Bahn-Haltestelle Oberbilker Markt.