Düsseldorf: Integrationsprogramm „Steig ein – Lenk mit!“

Um Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund neue Perspektiven zu ermöglichen, haben Rheinbahn, Jobcenter und IHK das gemeinsame Integrationsprogramm „Steig ein – Lenk mit!“ gestartet. Am 18. Dezember ist der „Internationale Tag der Migranten“ und genau dann stellten die Partner das Projekt vor.
Ziel des Programms ist es, Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund gezielt auf eine Tätigkeit bei der Rheinbahn vorzubereiten. Für die Rheinbahn bietet sich so gleichzeitig die Möglichkeit, dem steigen den Fachkräftebedarf im Verkehrssektor zu begegnen. So betonte Rheinbahn-Vorständin Annette Grabbe: „Mit ‚Steig ein – Lenk mit!‘ setzen wir ein starkes Zeichen für gelebte Integration und nachhaltige Fachkräftesicherung. Die Teilnehmenden bringen wertvolle Motivation und Lebenserfahrung mit – wir unterstützen sie dabei, bei uns beruflich anzukommen und eine langfristige Perspektive zu entwickeln.“

(v.l.) Projektteilnehmerin Najla Neffati, Dr. Jürgen Holtkamp (IHK Bereichsleiter Ausbildungsberatung, -stellenvermittlung und Projekte), Projektteilnehmer Tawab Mohammadi, Ingo Zielonkowsky (Geschäftsführung Jobcenter) und Rheinbahn Vorständin Annette Grabbe freuen sich über den Erfolg des Projekts „Steig ein – Lenk mit!”, Foto: Rheinbahn
28 Teilnehmende starten derzeit in eine Qualifizierungsphase, bei der sie Sprachunterricht in der neu gegründeten internen Sprachschule der Rheinbahn erhalten. Verbunden damit sind praxisnahe Einblicke in den Fahrdienst und integrative Angeboten in der Stadt und im Umland. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Düsseldorf und der IHK Düsseldorf.
„Dieses Programm zeigt, wie erfolgreiche Integration funktionieren kann: strukturiert, unterstützend und praxisnah. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Rheinbahn Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund eine echte Chance eröffnen, einen gefragten Beruf zu erlernen und sich dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Unsere Vermittlungsfachkräfte laden dazu vorab die Kundinnen und Kunden ein, informieren und beraten sie intensiv über diese große Chance bei einem attraktiven Unternehmen,“ freut sich Ingo Zielonkowsky, Leiter des Jobcenters Düsseldorf.
Dr. Jürgen Holtkamp, Bereichsleiter Ausbildungsberatung, -stellenvermittlung und Projekte der IHK Düsseldorf, unterstreicht: „Die Qualifizierung neuer Fachkräfte ist eine zentrale Zukunftsaufgabe für unsere Region. ‚Steig ein – Lenk mit!‘ zeigt vorbildlich, wie Unternehmen, Institutionen und Teilnehmende gemeinsam anpacken und praxisnahe Lösungen entwickeln. Wir freuen uns, dieses innovative Programm zu unterstützen und den Einstieg in eine qualifizierte berufliche Perspektive zu ermöglichen.“
Rheinbahn-intern haben Antje Gutberlet, Bereichsleiterin Personal, Soziales und Organisation, und Christian Finke, Bereichsleiter Betrieb, das Projekt initiiert. Anstatt beispielsweise Busschulen im Ausland zu gründen, wollen sie Menschen eine neue berufliche Heimat geben, die aus anderen Ländern bereits in Düsseldorf und Umgebung angekommen sind. Eine Chance für die Rheinbahn, denn der Fach- und Arbeitskräftemangels ist nach wie vor groß. Zahlreiche Rheinbahn-Mitarbeitende unterstützen das Projekt. Dazu gehören Linda Seeger-Kinze, Leiterin Talent Management und Projektleitung, sowie Sprachlehrer Lorenz Klesse und Integrationsmanager Christian Contini.

Die Beteiligten des gemeinsamen Projekts „Steig ein – Lenk mit!” (v.l.): Frank Umberg (Bereichsleiter Jobcenter), Projektteilnehmerin Najla Neffati, Dr. Jürgen Holtkamp (IHK-Bereichsleiter Ausbildungsberatung, -stellenvermittlung und Projekte), Projektteilnehmer Tawab Mohammadi, Ingo Zielonkowsky (Geschäftsführung Jobcenter), Rheinbahn Vorständin Annette Grabbe, Antje Gutberlet (Rheinbahn Bereichsleiterin Personal, Soziales und Organisation) und Christian Finke (Rheinbahn Bereichsleiter Betrieb), Foto: Rheinbahn
Die Rheinbahn möchte mit dem Projekt auch ihr Bekenntnis zu Vielfalt, zu Chancen und zur Verantwortung für die Mobilität der Stadt bekräftigen. Durch die enge Kooperation und Selbstverpflichtung der drei Partner wird die Qualität und Nachhaltigkeit des Programms gesichert. Die Teilnehmenden werden durch das Jobcenter intensiv vorbereitet. Bereits im Vorfeld wurden Aktionstage durchgeführt, um auch die Motivation der Teilnehmenden zu prüfen. Ergänzend unterstützt eine Lehrkraft der Rheinbahn den berufsbezogenen Spracherwerb, so dass die Bewerber*innen optimal auf den Einstieg in die Ausbildung vorbereitet sind.
Haben die Teilnehmenden das Programm erfolgreich durchlaufen, sind sie nicht mehr auf das Bürgergeld angewiesen und schaffen damit den nachhaltigen Übergang in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die IHK Düsseldorf unterstützt das Programm, indem sie bei der Besetzung der offenen Stellen im Fahrdienst berät, gemeinsame Veranstaltungen wie Infotage organisiert und durch sprachliche Unterstützung eine Brücke zwischen Bewerber*innen und Rheinbahn baut.
So läuft das Projekt
Das Projekt startet mit einem Aktionstag, an dem Interessierte, die das Jobcenter beraten und vorgeschlagen hat, sich bewerben und einen ersten Eindruck von der Rheinbahn gewinnen können. Bei den ersten drei Aktionstagen gab es fast 130 Bewerber*innen für die jeweils 15 freien Plätze. Anschließend kommen die Teilnehmer*innen für zwei Praxistage zur Rheinbahn, an denen sie den Alltag im Fahrdienst aus erster Hand erleben. An diesen Tagen begleiten sie die Kolleg*innen auf ihrer Fahrt und lernen sie kennen. Mit Eintritt in die Rheinbahn steht einen Monat lang der Spracherwerb und die Integration im Mittelpunkt. Dazu besuchen die Teilnehmenden mit den Mentor*innen verschiedene wichtige Punkte in der Stadt und der Region, zum Beispiel Kulturinstitute, Sehenswürdigkeiten oder Museen, um die Ziele ihrer zukünftigen Fahrgäste zu erleben, aber auch, um die Stadtgesellschaft kennenzulernen und hier anzukommen. Im zweiten Monat wird der Sprachunterricht und das Integrationsprogramm zweimal wöchentlich fortgesetzt und durch Praxiseinsätze ergänzt. Anschließend können die Teilnehmenden das bereits Gelernte in verschiedenen Fachabteilungen anwenden und vertiefen, bevor es dann in die Fahrschule oder in andere Fachbereiche bei der Rheinbahn geht. Dieses Programm läuft aktuell mit den ersten 28 Teilnehmenden, ab 2026 wird das Erfolgsmodell erweitert. Zum 1. Februar starten wieder 15 Personen, weitere fünf Gruppen folgen im Laufe des Jahres.