Düsseldorf: Neues Angebot im Rahmen des Projekts “Sicherheit im Bahnhofsumfeld”

Im September 2024 haben die Stadt Düsseldorf, die Polizei und die Bundespolizei eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um die Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung im Umfeld des Hauptbahnhofs zu verbessern. Das Projekt erhielt den Namen “Sicherheit im Bahnhofsumfeld” (SiBu). Schon damals war klar, dass es schwierig werden würde kurzfristige Erfolge zu erzielen, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller sprach in diesem Zusammenhang eher von einem Marathonlauf. Aber durch die eigenständige Projektstruktur mit kurzen Entscheidungswegen sollten Maßnahmen schnell und gezielt umgesetzt werden. Dabei werden auch externe Partner wie die Deutsche Bahn, Rheinbahn, soziale Träger, Anwohner*innen und Gewerbetreibende einbezogen.
Erste sichtbare große Maßnahmen waren die Umgestaltung des Worringer Platzes, bei dem im Frühjahr 2025 der Pavillon mit Pizzeria und die Glasbänke entfernt wurden. Im Juni 2025 stellten sich die verschiedenen Akteure des Projekts der Öffentlichkeit vor, dabei auch das Quartiersmanagement des Worringer Platzes als Anlaufstelle. Restriktives Auftreten von Polizei und Ordnungsamt verdrängten Teile der Szene. Ein Streetworkbus an der Ecke Karlstraße/Friedrich-Ebert-Straße sollte ein neuer Anlaufpunkt für die Menschen werden. Er besteht aus zwei Containern mit Sitzmöglichkeiten und Sonnenschutz. Diese temporär eingerichteten Maßnahme wird allerdings aktuell zurückgebaut.
Mit dem Ziel, während der Wintermonate zusätzliche geschützte Aufenthaltsorte bereitzustellen, richtet die Stadtverwaltung ab dem 13. Dezember an der Moskauer Straße 23, dem Standort der ehemaligen Wohnmodulanlage und fußläufig vom Hauptbahnhof erreichbar, ein beheiztes Aufenthaltszelt für Tagesaufenthalte ein. Das Angebot soll als flexible Ergänzung dienen, wenn die regulären Kapazitäten der bestehenden Tagesaufenthalte nicht ausreichen und gehört zum neuen Konzept.
Abgestimmte städtische und gemeinsame Maßnahmen sollen fortgesetzt und soziale Hilfsangebote stetig weiterentwickelt werden. Das Quartiersmanagement wird künftig von der Stadt durchgeführt, um Abstimmungswege zu verkürzen und Kontaktaufnahmen zu erleichtern. Die Weiterentwicklung von weiteren Aufenthalts- und Unterstützungsmöglichkeiten soll durch Änderungen in der kommunalen Unterkunft an der Eisenstraße erreicht werden. Das neue Konzept sieht vor, die Flächen möglichst schnell nutzbar zu machen und zeitnah wirksame Hilfen für Menschen bereitzustellen, die sich regelmäßig im Umfeld des Hauptbahnhofs aufhalten. Dazu gehört, die vorhandenen Außen- und Hofflächen als sichere Aufenthaltsbereiche zu gestalten. Medizinische, psychosoziale und weiterer Beratungsangebote, die auf die Situation vor Ort zugeschnitten sind, sollen bereitgestellt werden. Ruheräumen, Funktionsflächen und zusätzliche Angebote, die eine zentralisierte, rund um die Uhr nutzbare Unterstützungsstruktur ermöglichen, gehören ebenfalls zum Konzept.
Die aktuell an der Eisenstraße untergebrachten Personen ziehen im Zuge der Neustrukturierung in andere kommunale Einrichtungen um. Sobald diese Verlegungen abgeschlossen sind, wird das neue Konzept starten. Ziel ist es, einen geordneten und wirksamen Betrieb zu gewährleisten und gleichzeitig sicherzustellen, dass alle Betroffenen passende Unterstützungsangebote erhalten.
Im Koalitionsvertrag von CDU und Grünen ist beschrieben, dass künftig in Anlehnung an das “Zürcher Modell” stadtweit auf eine Kombination aus niedrigschwelligen Hilfsangeboten, Prävention und konsequentem ordnungsrechtlichem Handeln gesetzt wird. Modellprojekte sollen gefördert werden, um den Betroffenen persepktiven zu eröffnen. Gleichzeitig sollen aber klar Regeln im öffentlichen Raum durchgesetzt werden.