Neues Festival: Düsseldorf geht 2026 auf den Art:walk

Die „Nacht der Museen“ erfreut sich großer Beliebtheit. Aber, so Düsseldorfs Kulturdezernentin Miriam Koch, „es gab keinen Fortschritt“ in dem seit 20 Jahren von einer Frankfurter Agentur organisierten Konzept. Deshalb macht die Stadt Düsseldorf jetzt ihren eigenen Event. Mit Museen und Theatern und einem coolen neuen Namen für das international gedachte Publikum. Im Juni 2026 startet das „Art:walk Festival“ und wird, verspricht Oberbürgermeister Stephan Keller, „ein Highlight im Düsseldorfer Kulturkalender“.
Für seine Events und seine Partylaune ist Düsseldorf ja ohnehin berühmt. Gerade wieder fluten Touristentruppen die Weihnachtsmärkte, Altstadtkneipen, Shoppingstraßen. Ganzjährig strömen Fans in die Arenen. Mancher Einheimische wünscht sich stillere Zeiten zurück. Das wäre aber schlecht fürs Business. „Kreativität und Leidenschaft“ prägen diese Stadt, sagt Ereignis-Experte Michael Brill, der Chef von D.LIVE, und: „Wir geben Vollgas!“ Statt klein zu agieren, werden die Dinge strategisch geschickt verbunden. Brills Stichwort ist „Festivalisierung“.

Gemeinsam auf dem “Art:walk” (von links): Düsseldorfs Marketing-Chef Thorben Meier, Kulturdezernentin Miriam Koch, Oberbürgermeister Stephan Keller, Generalintendant Wilfried Schulz und Michael Brill von D.LIVE freuen sich über das neue Festival. Foto; bikö
Mehr Helligkeit
Das liebt auch sein Kollege Thorben Meier, Geschäftsführer von Düsseldorf Marketing. Die „10-Minuten-Stadt“ mit ihren kurzen Distanzen ist ideal für das neue Produkt „Art:walk“ (Kunstspaziergang würde wohl zu sehr nach Omas Sonntagsvergnügen klingen). Meier freut sich, „dass das Festival noch eins oben drauf setzt“. Feinere Worte findet Wilfried Schulz, der Generalintendant des Düsseldorfer Schauspielhauses. In diesen „manchmal etwas depressiven Zeiten“ solle es „Anlässe für Gemeinschaft geben“, um ein „bisschen Helligkeit und ein bisschen Abenteuerlichkeit“ zu verbreiten.
Wie das genau aussieht, wird erst kurz vorher verraten. Fest steht bereits: Ein reguläres Festival-Ticket kostet 25 Euro. Für das ganze Wochenende. Am Samstag, 13. Juni, sind die Düsseldorfer Museen ab 16 Uhr bis Mitternacht für Art:walk-Gäste geöffnet – nicht nur K20 und K21, Kunstpalast und NRW-Forum, auch die kleinen Häuser wie Film- oder Theatermuseum, dazu der Alte Schlossturm (mit dem Thema Rhein-Schifffahrt) und der Aquazoo im Nordpark.
Lange Nacht

Nicht nur zur Weihnachtszeit ist die Brücke des Central ein beliebter Treffpunkt. Das neue Foyer des Jungen Schauspiels wird im Juni ein zentraler Ort beim Art:walk sein. Foto: bikö
Sicher wird es wieder Andrang vor den Türen geben. Ein Zeichen für Erfolg. „In der Schlange stehen ist Teil des Erlebnisses“, schmunzelt Dezernentin Koch. Zum Glück ist es im Juni schon länger hell und wärmer als im April, dem Monat früherer Museumsnächte. Auch der Außenbereich soll glänzen – durch Lichtinszenierungen und Performances im Ehrenhof und im Hofgarten. Ganz sicher gibt es auch kulinarische Angebote. Zu lange sollte man allerdings nicht aufbleiben, denn am nächsten Tag geht das Festival weiter.
Theater, Tanz und Musik verspricht der Sonntag, 14. Juni, von 12 bis 17 Uhr. Rheinoper, Ballett, Musikschule und Tonhalle öffnen die Türen. Im Central, dem neuen Domizil des Jungen Schauspiels in der Bahnhofsgegend, wird es Spiel und Spaß geben. Auch im Pfau-Bau am Gründgens-Platz, im Foyer des Großen Hauses, ist Party mit Kostümverkauf und vielen Überraschungen. Auf der Bühne des Kleinen Hauses zeigt das Ensemble derweil Szenen aus dem Repertoire. „Das wird bunt“, glaubt Generalintendant Schulz.
Was, wann und wo
Das erste Düsseldorfer Art:walk Festival ist für den 13./14. Juni 2026 geplant. Am Samstag können die Museen bis Mitternacht besucht werden, am Sonntag öffnen die Theater von 12 bis 17 Uhr ihre Türen. Ein Ticket für alle Institute inklusive freier Nutzung des ÖPNV kostet 25 Euro. Ermäßigungen gibt es unter anderem auch für Senioren: 20 Euro. Jugendliche von 13 bis 18 Jahren zahlen 15 Euro, Kinder bis zu 12 Jahren haben freien Eintritt. Schon jetzt kann man Tickets im Vorverkauf buchen: www.artwalkfestival.de