Düsseldorf Unterbach: Hier sind die Orden aus Eselsmetall

Das Prinzenpaar genießt Ämter und Würden: Robert I. und Anita II. vom Unterbacher Eselsland legten am Samstagabend (15.11.) mitsamt Tanzcorps, Ehrendamen und Rittern einen XXL-Einmarsch hin. Am liebsten hätte Robert jeden Gast in der voll besetzten Mehrzweckhalle der Wichernschule persönlich begrüßt. Und Anita II, seine Prinzessin mochte dem in nichts nachstehen. „Was soll ich sagen – es ist einfach cool hier oben“, sagte sie als erste Worte von der närrischen Bühne. Da waren die beiden noch nicht einmal gekürt. Der Karnevalsausschuss Unterbach legte einen Sessionsstart hin, zu dem man Sie sagen konnte. Es gab jede Menge zu lachen – ein tolles Programm und närrische Tollitäten, mit denen sie in Düsseldorf Unterbach jede Menge Spaß haben werden.

Stephan Theisen (graue Jacke) ist der 37. Ordensträger der Unterbacher Ehrenritter.
Als erste aber hatte Hoppeditzin Diana Rothe-Gerritsen das Wort. In Reimform sprach sie über die neuen Uniformen der Damen des Karnevalsausschuß, aktuelle Probleme bei der postalischen Zustellung in Unterbach und den neu gewählten Präsidenten Roland Beckers. Ganz zum Schluss kam sie zum aktuellen Prinzenpaar, bevor sie in ihrer Zugabe auf den Raub im Louvre einging. Über die ganze Rede hinweg herrschte gebannte Stille, die nur von lautem Gelächter unterbrochen wurde.

Mit Schwert und Kettenhemd auf der Bühne – der Anführer der Ehrenritter.
Anschließend führte ein Mann mit Helm und Kettenhemd die Ehrenritter auf die Bühne. Ordensverleihung! Sprecher Robert Homrich machte es richtig spannend, bis sich schließlich Stephan Theisen als 37. Ordensträger der Ehrenritter herauskristallisierte. Ausgezeichnet wurde er für sein Engagement im Verein.

Ein Prinz in spe lässt Blumen für sich sprechen: Robert I. genoss jeden Schritt des großen Einmarsches.

Prinzessin Anita (Mitte) folgte ihm auf dem Fuße.
Dann kamen mit großem Gefolge in Trippelschritten – das designierte Prinzenpaar Prinz Robert I. mit seiner Prinzessin Anita II. – in den Saal. Gleich drei Einmärsche mussten von der Technik gespielt werden, bis es das Prinzenpaar auf die Bühne geschafft hatte. Roland Beckers, Präsident des Karnevalsausschuß Unterbach 1957 e.V., stellte die beiden kurz vor, bevor er ihnen Zepter und Blumen zum Zeichen ihrer Macht verlieh und sie zum 67. Prinzenpaar in der 70. Session kürte. „Steht auf! Macht laut! Närrische Esel bunt und vertraut!“ lautet das Motto der beiden.

Zepter und Rose sind die äußeren Zeichen der Unterbacher Prinzenpaar-Würde. Die wirksamste Waffe von Robert I. sind aber seine Pfauenfedern am Hut der Majestät. Damit kitzelte er die Umstehenden.
Eigentlich sei er immer ein Karnevalsflüchtling gewesen, gestand Robert I.. Doch der vor-vorherige Prinz Johannes Bremkens hat es geschafft, den Herrn Doktor von seiner Karnevalsallergie zu heilen. Prompt legte er er mit seiner Prinzessin eine jecke Blitzkarriere hin: Vor zwei Jahren noch Wagenengel im Unterbacher Zoch, nehmen die beiden nun auf dem Thron Platz. Anita II., sagte „für uns ist Karneval nicht nur Tradition, sondern auch Gemeinschaft, Freunde, Freude und auch Herz zeigen“.

Die gute Laune des Prinzenpaares übertrug sich auf die gesamte Gefolgschaft.
Nach der Übergabe von Narrenzepter und Rose und dem Austausch von Orden verkündete das neue Unterbacher Prinzenpaar seine elf närrischen Gesetze: Ob ein dreifaches Unterbach I-A im Bus bei der Station „Unterbach Friedhof“ – vor der Arztpraxis von Prinz Robert I., ein gebackener Kuchen in Eselsform oder eine baustellenfreie Zugstrecke: die Unterbacher Tollitäten hatten Forderungen in ganz unterschiedliche Richtungen. Und bekamen dafür viel Beifall. Zu ihrem Orden stellte das Prinzenpaar fest: „In diesem Jahr verleihen wir kein Edelmetall, sondern Eselmetall!“.

Der Unterbacher Karnevalsausschuß hat gleich drei Tanzgarden am Start – die Rot-Weißen sind das Team Nummer eins.
Dann nahm der Elferrat seine Plätze ein. Auf der Bühne begann das Programm mit Boris Müller und seiner Hommage an die „Doof Nuss“ Hans Hachenberg. Die vereinseigenen Tanzgarden Weiß-Rot und Rot-Weiß folgten mit ihren Gardetänzen. Während der Tänze holte der Elferrat im Hintergrund Rot-Weiße Pompons heraus und zeigte sich sehr talentiert im Anfeuern. Acht Damen hatten hier an diesem Abend erstmals ihren Platz eingenommen und präsentierten ihre neuen Herold-Uniformen. Weiter ging es mit Stimmenimitator und Parodist Jörg Hammerschmidt. Auf ihn folgte Feuerwehrmann Kresse, der an diesem Abend nicht aus Brandschutzgründen, sondern für die Unterhaltung der Gäste geladen war. Bevor das Trompetenkorps Eefelkank auf die Bühne kam, wurde gemeinsam das Mottolied gesungen. Bis tief in die Nacht ging die Party weiter und es wurde ausgelassen gefeiert.