Blauer Rauch über Düsseldorf Niederkassel: Es gibt einen neuen Tonnenbauer

Die Tonnengarde Niederkassel ist offen für Neuerungen. Nachdem im Sommer bereits entschieden wurde, dass auch Frauen ein Stimmrecht haben, wurde am Samstag (1.11.) im Stil der Papstwahl der neue Tonnenbauer gewählt.

Andreas Wohlthat sammelt zum Start die Handys aller Veteiligten ein, Foto: Sabine Hanna
Die Tonnengardisten machten es spannend. Denn ein Wahlgremium bestehend aus dem Vorstand, dem Ehrenpräsidenten, ehemaligen Tonnenbauern und insgesamt acht Kandidaten für das Amt des neuen Tonnenbauers, trafen sich am Samstag in der Gaststätte „Im Alten Bierhaus Meuser“. Vor Beginn mussten alle ihre Mobiltelefone bei Andreas Wohlthat abgeben, damit keine Absprachen getroffen werden konnten und auch nichts nach draußen dringt.

Da war noch keine Zweidrittelmehrheit erreicht – deshalb kam schwarzer Rauch und der nächste Wahlgang begann, Foto: Sabine Hanna
Dann tagte die Versammlung hinter geschlossenen Türen. Eine Zweidrittelmehrheit musste der Kandidat erreichen, der letztlich neuer Tonnenbauer werden würde. Dazu waren mehrere Wahlgänge erforderlich und ganz im Stil der Papstwahl gab es schwarzen Rauch aus dem Schronstein, wenn ein weiterer Wahlgang erforderlich war. Vier Mal gab es dunklen Rauch auf dem Dach, bevor dann blauer Rauch die erfolgreiche Wahl verkündete.

Ehrenpräsident Karl-Hans Danzeglocke (rechts) stellt den neuen Tonnenbauer Burkhard Weiss vor, Foto: Sabine Hanna
Kurze Zeit später öffneten sich die Dachfenster von Meuser und Ehrenpräsident Karl-Hans Danzeglocke stellte Burkhard Weiss als neuen Tonnenbauer vor. Weiss hat sich den Namen Tonnenbauer Heinrich gegeben, in Anlehnung an den ersten Tonnenbauer der Tonnengarde Heinrich Orth. Burkhard Weiss ist 53 Jahre alt, seit 2015 Mitglied in der Tonnengarde, in Heerdt geboren und somit ein echter Düsseldorfer Jong. Seit 20 Jahren lebt er mit seiner Frau in Niederkassel. Zur Wahl berichtete er: „Es war sehr spannend, denn es gab noch sieben andere Kandidaten, und von Wahlgang zu Wahlgang wurde ich etwas nervöser.“ Der designierte Tonnenbauer freut sich auf eine tolle und friedliche Session.

Großer Jubel der Gäste für den neuen Tonnenbauer, Foto: Sabine Hanna
Offen ist noch die Frage, ob ihn seine Frau als Tonnenbäuerin begleiten wird. Denn der Tonnenbauer darf seine Bäuerin selber auswählen: „Ich gehe jetzt mal durchs Dorf und schaue wer es werden könnte,“ witzelte er. Die Tonnenbäuerin wird am Freitag (7.11.) beim traditionellen Schlachtfest in der Aula des Cecilien-Gymnasiums bekannt gegeben.