Düsseldorf: Stadt plant den Kauf des Hansahauses an der Graf-Adolf-Straße

Durch eine Machbarkeitsstudie hat die Stadt prüfen lassen, ob es sinnvoll ist, das Hansahaus, das zwischen Konrad-Adenauer-Platz und Harkortstraße an der Graf-Adolf-Straße liegt, zu kaufen. Denn dort könnten gleich zwei Nutzen erfüllt werden. Zum einen könnte eine Fahrradgarage im Erdgeschoss des Gebäudes entstehen, die auch Probleme beim der Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes lösen würde. Und darüber könnte das Gesundheitsamt einziehen, für das an der Kölner Straße ein Neubau erforderlich wäre. Die Planung dieser städtischer Nutzungen sowie der Ankauf des Hauses soll den Mitgliedern des Rat in seiner Sitzung am 11. Dezember 2025 zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Eigentümer des Hansahauses ist der Bau- und Liegenschaftsbetriebs des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB). Der Stadt wird das Gebäude derzeit exklusiv zum Kauf angeboten. Die Prüfung, ob ein Kauf sinnvoll und wirtschaftlich darstellbar ist, wurde durch eine Machbarkeitsstudie bestätigt. Allerdings hat die erste umfangreiche Untersuchung der Bausubstanz des Hansahauses ergeben, dass die beabsichtigte Planung im Rahmen eines Neubaus umgesetzt werden müsste.
“Die Möglichkeit, das Hansahaus zu erwerben und mit den Gestaltungsplanungen am Konrad-Adenauer-Platz zu verbinden, ist einmalig. Wir verwirklichen hier dezernatsübergreifend zwei bedeutende, bisher voneinander getrennte Bauvorhaben der Landeshauptstadt auf einer Fläche. Hieraus ergeben sich zahlreiche Nutzungssynergien. Wir aktivieren eine freie Wohnbaufläche und die Südseite des Platzes wird qualitativ belebt”, betont Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
Sollte der Rat den entsprechenden Beschluss fassen, würden die bisherigen Planungen für das Gesundheitsamt, für das bisher ein Neubau in der Kölner Straße 180 vorgesehen war, und die unterirdische Fahrradgarage, welche bislang als Anlage in einem ehemaligen Bunker unter dem Bahnhofsvorplatz mit einem aufwändigen Verbindungsbauwerk zur Bismarckstraße geplant war, eingestellt und die beiden Vorhaben gemeinsam am Standort Hansahaus realisiert. An der Kölner Straße 180 könnten stattdessen Wohnungen gebaut werden. Das städtische Tochterunternehmen Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM) soll das Projekt federführend umsetzen.
In die verwaltungsinterne Vorbereitung waren neben dem Planungsdezernat das Dezernat der Stadtkämmerin Dorothée Schneider, das Dezernat für Mobilität und Umwelt des Beigeordneten Jochen Kral sowie das Dezernat für Wirtschaft, Recht, Ordnung und Gesundheit des Beigeordneten Christian Zaum aktiv eingebunden. Und alle sehen deutliche Vorteile.
“Damit wird der Weg frei für mehr Wohnungsbau auf anderen Flächen, und wir haben neben einer hochattraktiven städtebaulichen Nutzung für den Bahnhofsvorplatz einen entzerrten Bauablauf, was allen Nutzenden zugutekommt – außerdem wird durch die Reaktivierung des repräsentativ gelegenen Grundstücks ein wichtiger Beitrag zur Stadtreparatur geleistet und die Platzfläche in diesem Bereich wird sozial belebt. Die geplanten Nutzungen werden zu einer hohen Nutzerfrequenz führen und Öffentlichkeit erzeugen, die den Bereich insgesamt attraktiver und sicherer machen”, betont Cornelia Zuschke, die Beigeordnete für Planen, Bauen, Wohnen und Grundstückwesen.
“Mit dem neuen Standort im Hansahaus setzen wir ein klares Zeichen: Gesundheit ist öffentliche Daseinsvorsorge – sichtbar, erreichbar und mitten im Leben. Das Gesundheitsamt wird damit nicht nur räumlich, sondern auch gesellschaftlich stärker verankert”, erläutert Christian Zaum, der Beigeordnete für Wirtschaft, Recht, Ordnung und Gesundheit.
“Die Integration der Fahrradgarage mit sicheren und zukunftsfähigen Radabstellmöglichkeiten im Hansahaus ermöglicht dank ebenerdiger Zugänge eine komfortable und direkte Anbindung an das Radwegenetz. Ihre Umsetzung kann bereits vor der geplanten Neugestaltung des Platzes erfolgen. Zudem bietet sie Raum für ergänzende Nutzung wie eine Fahrradwerkstatt oder ein Café. Mit dem Standort Hansahaus ergeben sich durch die gemeinsame Realisierung von Fahrradgarage und Gesundheitsamt klare Zeit- und Kostenvorteile,” erklärt Jochen Kral, Beigeordneter für Mobilität und Umwelt.