Düsseldorf: Protest gegen die AfD hält an – Veranstaltung mit Kubitschek gestört

Die AfD sonnt sich nach ihrem vermeintlichen Wahlerfolg am Sonntag, doch der Protest gegen die Partei und ihre Veranstaltungen in Düsseldorf hält an. Am Montag (15.9.) hatte die AfD erneut in den Bachsaal im Bürgerhaus Bilk eingeladen, wo der rechtsextreme Verleger Götz Kubitschek zum Thema “Die ersten 100 Tage – Eine Vision” sprach. Die Veranstaltung fand statt, da Kubitschek unter großem Polizeiaufgebot in das Gebäude geleitet wurde. Die Kreuzung davor war von Demonstrierenden blockiert.

Die DSSQ-Sprecher Maximilian Lykissas und Oliver Ongaro bei der Auftaktkundgebung auf dem Fürstenplatz, Foto: Dirk Schmidt
Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ) hatte unter dem Motto „Laut gegen die AfD – Keine Räume für Götz Kubitschek“ zum Protest aufgerufen. Dabei machten sie deutlich, dass Kubitschek nicht nur ein einfacher Verleger sei, sondern ein Rechtsextremer und geistiger Brandstifter der „Neuen Rechten”. „Kubitscheks Visionen sind geprägt von rechtsextremem Gedankengut, Antisemitismus und Queerfeindlichkeit und dürfen nicht von der Stadt oder der Stadtgesellschaft toleriert werden. Mit einem lauten und bunten Programm werden wir uns diesen rechtsextremen Ideologen entgegenstellen“, erklärte Maximilian Lykissas, Sprecher von DSSQ.

Ab Fürstenplatz zog die Demonstration zum Bürgerhaus Bilk, Foto: Dirk Schmidt
Im Vorfeld hatte DSSQ versucht eine Hausverbot für Götz Kubitschek im Bürgerhaus Bilk zu erreichen. Denn die Stadt Düsseldorf hatte in ihrem „Konzept zur Überlassung städtischer Räume“ festgelegt, dass eine Vermietung abgelehnt werden kann, wenn bei den Veranstaltungen rassistische, antisemitische oder anderen menschenfeindliche Inhalte verbreitet werden. Die Stadt entzog sich allerdings der Konfrontation, da die Beweislage schwierig sei und die AfD auf jeden Fall gegen ein Verbot geklagt hätte. Immerhin war am Außengeländer vor dem Bachsaal zum ersten Mal bei einer AfD-Veranstaltung ein großes Banner mit der Aufschrift „Wir für Demokratie, Vielfalt und Toleranz“ angebracht.

Mehrere hundert Menschen gingen gegen die AfD auf die Straße, Foto: Dirk Schmidt
Über 500 Düsseldorfer*innen machten deutlich, was sie von der AfD halten. Nach einer Kundgebung auf dem Fürstenplatz zogen zu zum Bürgerhaus Bilk. Dort beschränkten sie sich nicht – wie bei den vergangenen Protesten – auf den Bürgersteig, sondern blockierten den Kreuzungsbereich Elisabeth- und Bachstraße, was zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen führte. Allerdings ging der Plan die Ankunft Kubitscheks zu verhindern nicht auf. Die Polizei verschaffte ihm Zugang.

Die Kreuzug vor dem Bürgerhaus wurde blockiert, Foto: Dirk Schmidt
DSSQ hatte am Montag neben Redebeiträgen auch musikalisches Programm organisiert. Neben den Rappern „JayJay“ und „SirPreiss“, traten die Indie Folk Band „deep ya deep“ und Lars von der Band „subterfuge“ auf.
Bereits am Freitag (12.9.) hatte eine Gruppe von über 500 Demonstrierenden den Wahlkampfabschluss der AfD auf dem Schadowplatz begleitet. Unterstützt wurden sie dabei vom Team des Busses „Adenauer“, der mit seiner Ausstattung den lautstarken Protest ermöglichte.