Thorsten Fleiß – Chef der 1300 Düsseldorfer Schutzpolizist*innen

Der Leitende Polizeidirektor Thorsten Fleiß ist seit Anfang des Jahres Chef der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz der Düsseldorfer Polizei und damit verantwortlich für rund 1300 Schutzpolizist*innen. Bei einem Pressegespräch erläuterte Fleiß die Herausforderungen seines neuen Aufgabengebiets, wobei er in Uniform kam und als erstes seine Dienstwaffe ablegte. Sobald er Uniform trage, gehöre die Waffe dazu, erklärte er, damit man auf alle Fälle vorbereitet sei.
Dass er seine Arbeit Ernst nimmt, sie aber auch Spaß macht, wird in dem Gespräch deutlich. Bis Ende 2024 war Fleiß Leiter der Polizeiinspektion Mitte, wo er mit Unterbrechung im Innenministerium insgesamt acht Jahre tätig war. Nun stand der nächste Karriereschritt an und der 50-Jährige war froh, dass ihm die Chance geboten wurde, in Düsseldorf zu bleiben, was mittlerweile zu seiner Heimat geworden ist.

Thorsten Fleiß (links) beim Rundgang mit OB Keller und Innenminister Reul im Rahmen des Projekts SiDi
Als Chef der Altstadtwache hat Fleiß unmittelbar erlebt, wie die politische und gesellschaftliche Entwicklung ihre Auswirkungen zeigt. Er schilderte, wie in Düsseldorf als Landeshauptstadt durch die Bürger*innen unmittelbar auf internationale Veränderungen durch Demonstrationen, aber auch Auseinandersetzungen reagiert werde. Dazu käme die allgemeine Verrohung der Gesellschaft, die sich beispielsweise durch Respektlosigkeit gegenüber den Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten zeige. Dabei sei das Ziel aller Einsatzkräfte schnelle und professionelle Hilfe zu leisten. Wenn Fleiß sich etwas wünschen dürfte, dann wäre es die Solidarisierung der Bürger*innen in Situationen mit Respektlosigkeiten mit diesen Einsatzkräften und nicht mit den Störern.
Als Ziel hat Fleiß sich gesetzt, dass Düsseldorf eine gute und sichere Stadt für alle sein soll, egal ob für Bürger*innen, Besucher*innen oder Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen. Um das zu erreichen habe sich die Arbeit in Projektstrukturen bewährt, betonte er. Bereits beim Projekt “Sicherheit in der Düsseldorfer Innenstadt” (SiDI) habe sich die enge Vernetzung verschiedener Stellen als Erfolgsfaktor erwiesen. Im vergangenen Jahr wurde dann „SiBu“ (Sicherheit im Bahnhofsumfeld) gestartet, was deutlich komplexer sei, aber nur gemeinsam zu positiven Veränderungen führen könne. Die niederschwellige Vernetzung sei wichtig, aber auch die wissenschaftliche Begleitung, um einen Blick von außen zu haben.
Daneben setzt Fleiß auf die Digitalisierung, was allerdings ein langer Weg sei und die Datensicherheit eine große Herausforderung darstelle. So könne die Arbeit der Einsatzkräfte vor Ort sehr erleichtert werden, wenn Sachverhalte direkt online erfasst werden könnten. Aber auch die Videoüberwachung habe noch Potential, sie soll im Polizeipräsidium am Jürgensplatz zentralisiert werden.

Thorsten Fleiß mit Polizeipräsidentin Miriam Brauns
Große Bedeutung misst der Leitende Polizeidirektor der Aufmerksamkeit der Bürger*innen bei. Niemand sollte sich scheuen bei merkwürdigen Beobachtungen die 110 zu wählen. Das könnten verdächtige Jugendgruppen, Personen oder ungewohnte Geräusche sein. „Nur so haben wir ein Bild von der Lage“, betonte Fleiß. Selbst wenn sich dann konkret nichts mehr ergebe, sei zumindest der Sachverhalt aufgenommen und man könne ein Auge darauf haben, versicherte er. Eine Anzeige ginge ganz leicht online. Das gelte ebenfalls für die Stadtteile, wo 60 Bezirksbeamt*innen unterwegs seien, die ebenfalls ein offenen Ohr für die Menschen haben.
Neben den Verwaltungsaufgaben, wie der Personalführung und dem großen Fuhrpark, unterstehen Fleiß die Notrufleitstelle, der Objektschutz, die drei Polizeiinspektionen (Mitte, Süd und Nord) sowie die Verantwortlichkeit bei besonderen Einsätzen mit Unterstützung durch Hundertschaften und die strategische Ausrichtung der Schutzpolizei.
„Ich halte Düsseldorf für eine sichere Stadt“, versicherte Thorsten Fleiß zum Ende des Gesprächs und er muss es schließlich wissen.