Vorbildliches Engagement seit über zehn Jahren: Verein Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf

„Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“ (Fwi-D) heißt es seit über zehn Jahren in der Landeshauptstadt. Was 2014 als Zusammenschluss von Ehrenamtler*innen startete, hat sich mittlerweile zu einen eingetragenen Verein mit drei Standorten entwickelt. Von Beginn an war die Idee, den geflüchteten Menschen aus allen Ländern durch Beratung und Vernetzung die Integration in Düsseldorf zu erleichtern. Nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine galt das Angebot selbstverständlich auch für diese Menschen.

Die vielfäligen Angebote werden auf der Webseite und den sozialen Medien veröffentlicht
Drei Standorte hat der Verein: die Beratungsstelle an der Heinz Schmöle Straße hinter dem Hauptbahnhof, die Lobby eines Hotels an der Klosterstraße und den Coworking-Space in den Schadowarkaden. Der Bedarf an Unterstützung ist nach wie vor hoch, doch was extrem nachgelassen hat sind die Spenden für die in großen Teilen ehrenamtliche Arbeit. Um das vielfältige Angebot zu stemmen sind neben sieben Hauptamtlichen rund 120 Ehrenamtler*innen im Einsatz. Auch der Vorstand des Verein mit Ansgar Dücker, Dagmar Lundvall und Heinz-Peter Schramm arbeitet unentgeltlich.
Viele der Angebote können nur durch Unterstützung von Sponsoren durchgeführt werden. So stellt die Rheinische Post Mediengruppe die Räumlichkeiten des Coworking-Space in den Schadowarkaden zur Verfügung. Dort stehen Arbeitsplätze bereit, die die Menschen für ihre Arbeit, Bewerbungen oder Studium nutzen können.

Der Coworking Space in den Schadowarkaden
Ein wichtiges Projekt wird durch die Fernsehlotterie finanziert. Hinter dem sperrigen Namen „Professionalisierung einer bisher ganz überwiegend ehrenamtlich tätigen Flüchtlingsinitiative in Düsseldorf“ verbirgt sich der Ansatz, neben der Optimierung der Arbeit für Kinder, Jugendliche und Familien, die psychosoziale Unterstützung der Geflüchteten auszuweiten. Die Fernsehlotterie übernimmt für drei Jahre die Kosten für Dr. Seren Günes in der psychosozialen Beratung und Projektkoordination sowie für Projektkoordinatorin Almutamed Haloush. Neben der Einzelfallhilfe und psychologischen Beratung gehören Gruppenangebote für Kinder und Erwachsene zum Projektumfang. Von kunsttherapeutischen Angeboten über eine Depressionsgruppe, Entspannungsübungen gehören beispielsweise auch Workshops zu Ausbildung/Berufsorientierung sowie eine Frauengruppe zu Frauenrechten und Selbstbestimmung zum Angebot.
Da viele Geflüchtete mittlerweile nicht mehr in den städtischen Unterkünften leben, sondern eigene Wohnungen gefunden haben, ist auch das Thema Einsamkeit bei den Menschen ein Thema, berichtet Ansgar Dücker. Daher ist es dem Verein wichtig Treffpunkte zu schaffen. So startet im Juli ein neues Männer-Café. Täglich werden bereits Sprachcafés angeboten sowie Cafés für Frauen und Senioren, die zum Austausch, aber auch zum Miteinander mit Ehrenamtler*innen und zum Training der deutschen Sprache dienen.

Neu ab Juli: das Männercafé, Grafi: Flüwiko
Neben den Cafés organisiert der Verein auch Projekte im Bereich Kunst und Kultur, Ausfüllhilfen für Formulare, Rechtsberatung, Hilfe bei schwierigen Behördenanalgelegenheiten, Beratung bei Arbeit und Ausbildung inklusive Bewerbung, Frauengesprächskreise und vieles mehr. Dabei wird eng mit anderen Vereinen und Organisationen, wie beispielsweise der Verbraucherzentrale, zusammengearbeitet.
Die hauptamtlichen Mitarbeitenden bei Fwi-D sind fast alle ehemalige Ehrenamtler*innen und wissen wie die Menschen sich fühlen, die Beratung suchen. Ziel ihres Engagements ist der Austausch zwischen den Geflüchteten untereinander und den Düsseldorfer*innen. So sollen Unterstützungsnetzwerke und Freundschaften entstehen, die es erleichtern, den Alltag zu bewältigen und die Integration zu fördern, damit die Menschen eine Perspektive haben.
Weitere Informationen über die Arbeit des Vereins erhalten sie hier.