Düsseldorf: Der 31. Mai ist Weltnichtrauchertag – eine Chance auch für die Umwelt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiierte 1987 den Weltnichtrauchertag jeweils am 31. Mai. An diesem Tag soll auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam gemacht werden. Primär sind damit die Gefahren gemeint, die die Raucher*innen durch den Tabakkonsum in Kauf nehmen. Doch die Zigaretten schädigen weit mehr als die Gesundheit der Menschen. Die Kippen enthalten Giftstoffe, die über den Regen oder in Flüssen ausgewaschen werden und ins Grundwasser gelangen. Die meisten Filter bestehen aus dem Kunststoff Celluloseacetat, dessen Zersetzung zu Mikroplastik mehrere Hundert Jahre dauern kann. Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Kippe bis zu 40 Liter Grundwasser verseuchen kann.
Die Verschmutzung der Umwelt mit Zigarettenkippen ist offensichtlich. Überall sind die Reste der Zigaretten zu finden. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind Kippen das häufigste Abfallprodukt in der Natur und in den Städten. Weltweit werden jährlich 5,6 Billionen Zigaretten geraucht, davon 106 Milliarden in Deutschland. Das Rhinecleanup-Team hat ausgerechnet, 795 Millionen Kippen im Jahr bedeuten 2,2 Millionen Kippen am Tag. Laut BUND werden bis zu zwei Drittel der Kippen achtlos auf den Boden geworfen. Umgerechnet sind das in Düsseldorf mehr als eine Millionen Kippen, die täglich auf Straßen, Bürgersteigen, Parks, Spielplätzen und anderen Orten landen.
Kommentar: Was tut die Stadt gegen Kippen?
Die Stadt hat Elektrosauger angeschafft, mit denen die Kippen in der Altstadt aufgesaugt werden. Außerdem wurden jetzt an mehreren Stellen Abstimmaschenbecher aufgestellt, um Raucher*innen zu animieren, ihre Kippen darin zu entsorgen. An den städtischen Mülleimern gibt es Fächer, in denen die Zigarettenrest ausgedrückt und entsorgt werden können. Das alles scheint aber nicht zu helfen. Bei der R(h)einkippen-Aktion des RhineCleanUp kamen in einer Woche 270.000 Kippen zusammen, die an verschiedenen Plätzen von Helfer*innen gesammelt wurden – allerdings ist die Stadt damit längst nicht kippenfrei.
Dabei könnten Ordnungsamtsmitarbeitende den Müllsündern eine Strafe auferlegen, wie es der Bußgeldkatalog der Stadt vorsieht. Gemäß § 2 der Düsseldorfer Straßenordnung (DstO) ist für die Ahndung von nicht beseitigten Verunreinigungen auf Straßen, Wegen, Plätzen und in Anlagen vorgesehen:
- Zigarettenkippen achtlos wegwerfen: 50 Euro
- Aschenbecher im Rinnstein entleeren: 75 Euro
Aber nicht nur für Kippen-Wegwerfer*innen kann es teuer werden.
- Hundekot nicht ordnungsgemäß entsorgen: 100 Euro
- Hausmüll in oder an öffentlichen Abfalleimern entsorgen: 100 Euro
- Obst-, Essensreste, Kaugummi, Dosen, Flaschen, Tetra-Packs, Abfall wie Pommestüten, Pizzakartons oder ähnliches wegwerfen: 50 Euro
Die Stadt startet regelmäßig Schwerpunktaktionen für Falschparker und Geschwindigkeitssünder. Eine Schwerpunktwoche für Stadtsauberkeit, bei denen die OSD-Kräfte systematisch auch Vergehen wie Kippen wegwerfen ahnden, gibt es nicht. Bei der Aktion der Stadt zum Weltnichtrauchertag am 24. Mai betonte ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes, diese Verwarnungen würden durchaus ausgesprochen.
Daher hat Ddorf-aktuell bei der Stadt nachgefragt. Hier die Antwort: „Die Ordnungskräfte achten während ihrer Streifentätigkeit auf Verstöße und ahnden diese direkt vor Ort. Exakte Fallzahlen können wir dazu nicht übermitteln, weil in einer Reihe von Fällen die Verwarngelder unmittelbar vor Ort akzeptiert und bar bezahlt werden. Für diese Fälle verfügen die Mitarbeitenden über spezielle Quittungsblöcke, die eine geordneten Zahlungsabwicklung ermöglichen. Die Fälle sind aber statistisch nicht auswertbar, da sie auch in zahlreichen anderen Konstellationen zum Einsatz kommen. Darüber hinaus gab es in 2024 415 Bußgeldverfahren nach Düsseldorfer Straßenordnung wegen Wegwerfens sogenannter Kleinabfälle, üblicherweise beträgt die Geldbuße dabei 50 EURO. In 2025 waren es bislang 174 Verfahren.“
Wir meinen – da geht mehr.