Düsseldorf Pempelfort: U-Bahn-Station Nordstraße vorerst wegen Asbest gesperrt

Am Mittwochabend teilten Rheinbahn und Stadt überraschend mit, das bei vorbereitenden Sanierungsarbeiten im U-Bahnhof Nordstraße ein Austritt von Schadstoffen festgestellt wurde. Deshalb halten U-Bahnen der Linien U78 und U79 bis auf Weiteres nicht am U-Bahnhof Nordstraße. Die Bahnen durchfahren die Station weiterhin, aber mit einer reduzierten Geschwindigkeit. Dabei bestehe keine Gefahr für die Gesundheit, betonen Stadt und Rheinbahn. Der Ein- und Ausstieg an der U-Bahn-Haltestelle Nordstraße ist allerdings nicht möglich.

Wer die Informationen an den gesperrten Zugängen liest, versteht die Welt nicht mehr. Offenbar hat niemand geprüft, welche Infos hier Sinn machen
Die Eingänge zu der Station wurden mit Gittern versperrt. Sinnvolle Informationen für Fahrgäste suchte man allerdings vergebens. Bis Donnerstagabend (22.5.) war auch unklar, um welche Schadstoffe es sich handelt. Dann informierte die Stadt und bestätigte den Verdacht, den viele bereits hatten: Asbest war gefunden worden.
Überraschend wurde Asbests gefunden
Die vorbereitenden Arbeiten zur Brandschutzsanierung der Station beinhalteten Kontrollmessungen. Dabei war kein Austritt von künstlichen Mineralfasern (KMF) festgestellt worden. Darauf wurde gezielt untersucht, da in den Zwischendecken künstliche Mineralfasern verbaut worden waren. Überrascht wurden die Experten bei den begleitenden Luftmessungen während der Arbeiten durch das Auftreten von Asbestfasern. Bisher ist offenbar noch unklar, woher diese Fasern stammen. Deshalb wurde der U-Bahnhof vorsorglich für den Fahrgastbetrieb geschlossen. Ab wann der U-Bahnhof wieder angefahren werden kann, ist noch offen.

So soll der Zugang verhindert werden
Die Stadt geht davon aus, dass die Asbestbelastung für die Fahrgäste und Anwohner vor der Einschränkung eher gering war, da die Aufenthaltsdauer im Bahnhof meist nur kurz ist und durch die Luftverwirbelung an der Oberfläche die Konzentration herabgesenkt wurde.
Asbest-Probleme vielleicht auch an anderen Stationen aus dieser Zeit
Die Nordstraße ist bereits der dritte U-Bahnhof, der brandschutztechnisch modernisiert wird. Da das Baujahr 1981 ist, wurden bereits in der Projektvorbereitung Schadstoffanalysen vorgenommen, die nach Angabe der Stadt unauffällig waren. Es lag kein konkreter Hinweis auf eine Asbestbelastung vor. Der Rückbau der in den Zwischendecken verbauten Mineralfasern erfolgte unter besonderen arbeitsrechtlichen Schutzvorkehrungen und baubegleitenden Schadstoffmessungen. Das Arbeitsfeld wurde mit Folie eingehaust und so von den Teilen der Haltestelle, in der sich die Fahrgäste aufhalten, isoliert. Die Luftführung wurde geregelt und die Abluft qualifiziert gefiltert. Zusätzlich trugen die Arbeiter Masken und Schutzanzüge. Das Demontieren der Deckenelemente erfolgte auf der Fahrebene nachts ohne Publikumsverkehr. Die einzelnen Elemente wurden mit Faserbindemittel eingesprüht und unmittelbar nach der Demontage in reißfeste und luftdichte Folie verpackt und im Anschluss fachgerecht entsorgt. Nach Beendigung jeder Nachtschicht wurde als besondere Vorsorgevorkehrung auch eine Reinigung der Bahnsteigflächen und Bauteiloberflächen sowie sonstiger Einrichtungen im jeweiligen Baufeld vorgenommen.
Jetzt werden auch die benachbarten Haltestellen Klever Straße und Heinrich-Heine-Allee untersucht. Die Verteilerebene im U-Bahnhof Nordstraße wird darüber hinaus durch geeignete Vorkehrungen abgeschottet.
Der oberirdische Betrieb der Straßenbahnlinien 701 und 705 ist von der Einschränkung nicht betroffen. Die Rheinbahn bittet ihre Fahrgäste um Verständnis und empfiehlt, auf benachbarte Haltestellen auszuweichen