Düsseldorf Hellerhof: Handwerksbäckerei Pass baut für die nächste Generation
An der Duderstädter Straße in Düsseldorf Hellerhof wurde am Donnerstag (29.9.) der erste Spatenstich für das neue Produktionsgebäude der Bäckerei Pass vollzogen. Bei der Familienbäckerei, die von den Geschwistern Christoph Pass und seiner Schwester Dorothee Kortenkamp-Pass geführt wird, steht die nächste Generation in den Startlöchern. Damit Margaux Pass und ihr Cousin Kaspar Kortenkamp die Firma erfolgreich weiterführen können, wird in ein neues Gebäude mit viel moderner Technik investiert.
Als die Planungen für den Neubau mit der Firma Vollack im Jahr 2020 begannen, ahnte man noch nichts vom Ukraine-Krieg, Inflation und Energiekrise. Aber Christoph Pass war klar, dass die Produktion weit über 100 Prozent ausgelastet war und für eine bessere Wirtschaftlichkeit neue Technik her musste. Dass es zwei Jahre dauern sollte, bis die Stadt Düsseldorf endlich die Baugenehmigung erteilte, hatte Pass nicht gedacht. Der Prozess sei zäh gewesen, berichtet der Handwerksbäcker. Bodengutachten musste er beibringen, der Kampfmittelräumdienst musste das Grundstück sondieren und zusätzliche Auflagen machten Umplanungen erforderlich. So sollte auf dem zweigeschossigen Neubau eine Photovoltaikanlage für eigenen Storm sorgen. Doch die Stadt forderte ein begrüntes Dach, als Ausgleich für zusätzlich versiegelte Flächen.
Haken dran, hieß es am Donnerstag, als bei strahlendem Herbstwetter der erste Spatenstich erfolgte. Nach zwei Jahren Genehmigungszeit soll der Bau deutlich schneller gehen – für den Sommer 2023 ist der Anlauf der Produktion im neuen Gebäude geplant.
Josef Hinkel richtete als Bürgermeister und als Handwerksbäcker-Kollege ein Grußwort an die Gäste des Spatenstichs. Er betonte die soziale Verantwortung der Bäcker, die nicht nur ein wichtiges Lebensmittel produzierten. Sie hätten auch eine soziale Verantwortung, denn für viele Menschen sei der Einkauf in der Bäckerei die einzige Gelegenheit für ein persönliches Gespräch. Heiko Hensing, vom Projektentwickler Vollack, hatte für die Bauherren Christoph Pass und Dorothee Kortenkamp-Pass noch einige Überraschungen für das gute Gelingen des Baus. Neben gravierten Spaten und Maurerkelle, gab es Zollstock, Tassen, Baldrian, Bier, Sekt und Nervennahrung.
Der Neubau bietet auf zwei Etagen 1100 Quadratmeter Fläche. Im Erdgeschoss ist Platz für die Produktion, oben sind Lager und Sozialräume. Dass sich das Investieren in neue Technik lohnt, hat Pass bereits beim Abriss der alten Halle gemerkt. Die alten Kühlzellen schluckten so viel Strom, dass sein Stromverbrauch nach dem Abbau um 20 Prozent sank. Selbst mit den mobilen Kühlwagen für den Übergang blieb noch eine Ersparnis. Mit Wärmerückgewinnung und moderner Technik stellt sich die Bäckerei mit einer Investition von 3,5 Millionen Euro zukunftssicher auf.
Denn Margaux Pass und Kaspar Kortenkamp stehen bereits in den Startlöchern in die Firma einzusteigen. Noch studieren beide, aber ihr Ziel ist klar. Sie wollen den Familienbetrieb übernehmen und erhalten. 19 Filialen mit rund 150 Mitarbeiter*innen gehören zur Bäckerei. Diese Größe soll es auch bleiben, eine Expansion ist nicht geplant. Seit 1962 gibt es die Bäckerei Pass und Seniorin Ruth Pass, freute sich beim Spatenstich, dass der Traditionsbetrieb weitergeführt wird.
Weitere Informationen zur Bäckerei Pass, dem Sortiment und den Filialen finden sie hier.