Sauberes Düsseldorf – rund 4.000 Freiwillige sammeln 30 Tonnen Unrat
Nach der coronabedingten Absage des Dreck-weg-Tags im vergangenen Jahr hatten die Organisatoren von Pro Düsseldorf in diesem Jahr auf den Termin 12. Juni gesetzt und ihre Pläne sind voll aufgegangen. Niedrige Inzidenzwerte machten das Müllsammeln am Rheinufer und in der Stadt möglich. Rund 4.000 Freiwillige waren unterwegs und trugen rund 30 Tonnen Unrat zusammen.
Am Rheinufer wurde gesäubert, aber auch in vielen Stadtteilen
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Seit 1999 gehört der Dreck-weg-Tag zu den Aktionen von Pro Düsseldorf und wird traditionell im März jedes Jahres durchgeführt. Die Corona-Pandemie ließ das Team von Pro Düsseldorf umplanen, denn die Aufräumaktion während der dritte Pandemie-Welle hätte keinen Sinn gemacht. So konnten am Samstag (12.6.) die Teilnehmer*innen mit Abstand und wer wollte ohne Maske dem Dreck in Düsseldorf zu Leibe rücken.
An der Ausgabestelle am Rheinufer war großer Andrang
Rege Teilnahme
Fast 400 Gruppen hatten sich angemeldet. Viele nutzten die Gelegenheit Müllsäcke, Handschuhe, Weste und Greifer vorab an den Ausgabestellen abzuholen, um dann am Samstagmorgen gleich in ihren Stadtteilen zu starten. Neben einer Anlaufstelle auf dem Garather Schützenplatz war das Rheinufer an der Oberkasseler Brücke Ziel vieler Helfer*innen, die sich dort mit Ausstattung versorgten. Hunderte von Handschuhen in verschiedenen Größen und Westen wurden ausgeteilt, die die Freiwilligen anschließend mitnehmen durften – vielleicht für die Teilnahme an der nächsten Aufräumaktion, dem RhineCleanUp am 11. September.
Dr. Klaus Vorgang von Pro Düsseldorf mit der Kappe vom ersten Dreck-weg-Tag aus dem Jahr 1999. Die Mützen waren damals auch Freifahrtschein für die Rheinbahn
Dr. Klaus Vorgang vom Veranstalter Pro Düsseldorf war mit der Resonanz sehr zufrieden. Anders als bei früheren DWT-Aktionen konnten in diesem Jahr die Schulen und Kitas nicht mitmachen, da die Coronaauflagen die Planung verhinderte. Umso erfreulicher, dass viele Familien gemeinsam mit ihren Kindern anpackten und Müll sammelten. Der Nachwuchs hatte Spaß und die Greifer wurden schnell zur Wunderwaffe: gegen Müll oder auch um sich gegenseitig an der Kleidung zu zupfen.
Es war der erste DWT für Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Joachim Umbach erklärt im die Aktion
Unterstützung von vielen Seiten
Petra Albrecht vom WDR, Botschafterin der Aktion in diesem Jahr, zeigte Einsatz und sammelte persönlich im Team mit Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven. Auch Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller schaute persönlich vorbei und lobte das bürgerschaftliche Engagement von Pro Düsseldorf und der Düsseldorfer*innen: „Das ist wirklich vorbildlich!“. Durch Corona hat die Vermüllung in der Stadt besonders durch Fast-Food-Verpackungen zugenommen. Ein Umstand, auf den auch die Awista mit geänderten Reinigungsintervallen reagiert hat. Die Taucher des Deutschen Unterwasser Clubs Düsseldorf (DUC) stellten bei ihrer Aufräumaktion im Kö-Graben fest, dass die ausgefallen Feste durchaus positive Effekte hatten. Sie stellten weniger Müll im Wasser fest, holten aber Plastik-Stühle und -Hütchen sowie einen Führerschein aus dem Graben.
Die DUC-Taucher beim Einsatz im Kö-Graben
Model Anna Hiltrop ließ es sich nicht nehmen gemeinsam mit Modedesigner Martin Appélt am Rheinufer Müll zu sammeln. Sie ist Botschafterin des RhineCleanUp, bei dem am 11. September entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse eine länderübergreifende Aufräumaktion startet. Einen besonderen Eindruck vom RhineCleanUp im vergangenen Jahr präsentierte Clean-up Künstlerin Laura Flöter an der Oberkasseler Brücke. Sie hatte aus Fundstücken zwei Kunstwerke kreiert, bei denen viele staunten, was aus Müll alles werden kann.
Das inklusive Team der Lebenshilfe packte ordentlich mit an
Gesammelt wurde am Samstag im ganzen Stadtgebiet – in Parks, auf Spielplätzen, auf Bürgersteigen und auf Schulhöfen. Unter den Teilnehmer*innen waren Vereine, Firmen, Parteien und Gruppierungen. 12 Bewohner*innen mit Betreuerinnen der Lebenshilfe Gruppe an der Karl-Geusen-Straße hatten sich das Rheinufer zum Aufräumen ausgesucht. Nach drei Stunden waren ihre Säcke gut gefüllt und kamen mit in den großen Container, den die Awista aufgestellt hatte. Darin landete auch ein Fahrrad, das in Einzelteilen gefunden wurde.
Joachim Umbach von Pro Düsseldorf stellte fest: „Die Menschen sind froh, dass sie wieder mal zusammen etwas Sinnvolles unternehmen können.“ Und wo ist das schöner als auf den Oberkasseler Rheinwiesen?
Dies war nur einer der Container, in dem die Awista die Funde der DWT-Aktiven sammelte
Hauptsponsor des DWT war in diesem Jahr zum ersten Mal die Deutsche Postcode Lotterie. Doch Geschäftsführer Sascha Maas und seine Mitarbeiter*innen fördern die Aktion nicht nur mit Geld. Der Martin-Luther-Platz wurde von ihnen gereinigt.