Düsseldorf: 700 Menschen demonstrieren anlässlich des internationalen Frauenkampftags
Vor dem Weltfrauentag am 8. März, haben am Samstag (6.3.) verschiedene Gruppen zur Demonstration zum internationalen Frauenkampftag in Düsseldorf eingeladen. Ein Banner mit den Worten „Nehmt ihr uns eine, antworten wir alle. Gegen Femizide und patriarchale Unterdrückung“ war an der Spitze des Demozuges zu sehen. Über 700 Teilnehmer*innen zogen dahinter vom DGB-Haus zum Oberbilker Markt.
Die klare Botschaft an der Spitze des Demo-Zuges
Zur Demonstration hatten die Feministische Aktion Düsseldorf (FAD), Die Linke SDS, SDAJ Düsseldorf, der Verband der kurdischen Frauen in Deutschland YJK-E sowie Cenî – Kurdisches Frauenbüro für Frieden eingeladen.
Die kurdischen Frauen waren mit großen Gruppen vertreten
Einen Themenschwerpunkt bildete am Samstag die Kampagne "100 Gründe und viele mehr!", mit der die kurdische Frauenbewegung das Vorgehen Erdogans und seine Politik verurteilte. Die Teilnehmer*innen kritisieren, dass die Türkei das Land mit den meisten weiblichen politischen Gefangenen sei. Die Gewalt gegen Frauen habe unter der AKP-Regierung explosionsartig zugenommen und in Gebieten, die unter türkischer Besatzung stehen, würden Frauen entführt, vergewaltigt, verkauft und massakriert. Die staatliche Politik verhindere die selbstständige Entscheidung von Frauen über ihr Leben.
Die Teilnehmer*innen kamen aus ganz NRW, hier eine Gruppe aus Dortmund
Aber nicht nur in der Türkei gibt es Gewalt gegen Frauen. In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Körperliche oder sexuelle Gewalt geht bei etwa jeder vierten Frau von ihrem aktuellen oder früheren Partner aus. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten.
Das Türkeizentrum Düsseldorf demonstrierte mit
Frauenmorde müssen in Deutschland, der Türkei und weltweit verhindert werden, dafür gingen die über 700 Teilnehmer*innen auf die Straße. Sie machen die sexistische Politik der Regierungen für die Situation verantwortlich und kritisieren, dass die Täter oft straflos davonkämen. Dieses Vorgehen habe System und sei ein „Krieg gegen Frauen“, ein Feminizid. Auch in Deutschland fehlten immer noch Plätze in Frauenhäusern und Anlaufstellen für Betroffene von patriarchaler Gewalt. Die Ursache für diese Situation sehen die Frauenaktivist*innen in dem gesellschaftlich etablierten Patriarchat, das geprägt sei, von der Abwertung von Weiblichkeit, Frauenhass und Transfeindlichkeit.
Die Linken-Frauen hatten ihr Banner mitgebracht
„#KeineMehr“ war das Motto für den feministischen Kampftag 2021. Die kurdische Frauenbewegung hat mit der Kampagne „100 Gründe“ (www.100-reasons.org) ein klares Zeichen gesetzt, gegen die feminizidale Poltik der AKP auf die Straße zu gehen. In Deutschland und weltweit soll den Morden an Frauen, Lesben, Trans- und Interpersonen der Kampf angesagt werden.