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Home›Kultur›Ein Wort-Schatz: Herta Müllers Collagen im Heine-Institut Düsseldorf

Ein Wort-Schatz: Herta Müllers Collagen im Heine-Institut Düsseldorf

Von Birgit Koelgen
18. September 2020
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Poesie als Wort-Relief: zwei von 120 Collagen, die Herta Müller im Heine-Institut zeigt.

Als die Schriftstellerin Herta Müller Ende der 1980er-Jahre dem rumänischen Regime entronnen war, reiste sie viel durch die freie Welt. Und weil ihr spießige Postkarten nicht gefielen, fing sie an, mit der Nagelschere Wörter aus Zeitungen auszuschneiden und auf weiße Karten zu kleben. Ein bisschen wie altmodische Erpresserbriefe – nur erfüllt von Lust, Poesie und Zwanglosigkeit. Herta Müller entwickelte solch eine Begeisterung für diese Kleinkunst, dass ihre Lyrik inzwischen aus dem Geist der Papierschnipsel entsteht. Im Heine-Institut sieht man jetzt 120 Originalcollagen: „Der Himmel fällt vom Pferd herab“.

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Jan von Holtum und Nora Schön haben die Ausstellung kuratorisch betreut.

Höchstpersönlich erscheint die charismatische Dichterin ihren privilegierten Fans zur Eröffnung am Samstagabend (19. September, 19 Uhr) in einem Gespräch mit dem Buchhändler und Literaturexperten Rudolf Müller. Wer nicht das Glück hat, eine Karte für die ausverkaufte Talkshow im Maxhaus zu besitzen, kann sich in den kommenden Tagen ganz in Ruhe allein dem Wort-Schatz der Herta Müller widmen. Die Ausstellung im Heine-Institut an der Bilker Straße ist zwar klein und wurde sehr dezent von den jungen Kuratoren Jan von Holtum und Nora Schön arrangiert, aber so etwas Stilles tut gerade gut in Zeiten der allgemeinen Aufregung. Dastehen, ruhig hinter der Maske atmen, ein Gedicht wie dieses ansehen: „Und nichts gerät im Alphabet der Angst so hundeköpfig plump und gleichzeitig eidechsig zart wie die Gegenwart.“

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Ein Foto zeigt die Dichterin in ihrer Collagen-Werkstatt.

Schicksal einer Dichterin

Eigentlich ist Herta mit dem Allerweltsnamen Müller, 1953 als Banater Schwäbin im rumänischen Nitzkydorf geboren, eine begnadete Erzählerin. Das Schreiben in der erhaltenen deutschen Muttersprache war für sie Befreiung aus der trostlosen Realität des kommunistischen Staatsgefüges, wo sie als Übersetzerin in einer Maschinenfabrik arbeitete und sich weigerte, Spitzeldienste für den Geheimdienst Securitate zu leisten. Doch auch bei den Ihren war sie nicht mehr beliebt und galt als Nestbeschmutzerin, seit sie das heimatliche Dorfidyll in ihrem ersten (zunächst stark zensierten) Buch „Niederungen“ kritisch dargestellt hatte.

Erst als Aussiedlerin in Berlin konnte Herta Müller ihr Werk ungehindert entwickeln, entzückte die Feuilletons schon 1989 mit dem Roman „Reisende auf einem Bein“. 2009 erschien ihr sprachmächtiger Roman „Atemschaukel“ über das Schicksal eines Deportierten in einem rumänisch-sowjetischen Arbeitslager. Und sie bekam den Literaturnobelpreis. Je leuchtender der Erfolg, umso inbrünstiger bastelte sie an ihren Gedichtcollagen. Das ist ihr Rückzug, ihr Spiel mit Wörtern, die sie vorzugsweise in Magazinen und Katalogen findet („außerhalb von mir“) und die sich wie von selbst zusammensetzen zu lyrischen Gebilden: „Auch der Doktor ist fort und der Uhrmacher und die Brüder vom Karussell / unser Dorf ist umgezogen …“.

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Material: ein Häuflein ausgeschnittener Wörter aus den Schubladen von Herta Müller.

Wo die Buchstaben warten

Manche Wörter wie „Karussell“ liegen Herta Müller besonders am Herzen, sie erzeugen auf Anhieb eine eigene Vorstellung. Andere taugen eher als nüchternes Material. Das Wort „Jahrhunderte“ schneidet Herta Müller immer auf Vorrat aus, „weil Hunde mit kleinem Anfangsbuchstaben drin sind“, die sie poetisch kombinieren kann zu Sommer- oder Heimwehhunden, verrät sie im Vorwort zu ihrem neuen Collage-Buch „Im Heimweh ist ein blauer Saal“. Zuerst hatte sie die Schnipsel zu Hause auf dem Hackbrett in der Küche verwahrt, doch als der Hügel der Wörter wuchs und anschwoll, schaffte sie sich Schränkchen mit Schubladen an, wo sie alles ordnen konnte. Längst hortet sie mehr Wörter, als sie gebrauchen kann. Aber das freut sie nur, denn: „Wortbesitz im Überfluss ist das Gegenteil von früher, von Zensur.“ Und manchmal, da glaube sie, dass die Wörter in ihren Schubladen warten, „wie ich an den Bahnhöfen; dass sie endlich in ihren Text einsteigen möchten.“

Doch es geht nicht nur um den Sinn. Auch die Schriftart spielt eine Rolle, die Farbe und Größe der Buchstaben. Herta Müller klebt sie zunächst sorgfältig auf kleine Pappen. Das Gedicht hat so letztendlich auch einen plastischen Reiz, es ist ein kleines Wortrelief, illustriert mit zarten Bilderschnipseln, die ebenfalls aus Magazinen geschnitten sind. Die Dichterin liebt das Haptische an ihrer Feinarbeit, liebt es, die Wörter einzeln anzufassen. Die Fülle der bunten Zeitschriften und Reklameblätter aus gutem Papier begeistert sie – ein Füllhorn, verglichen mit den grauen „nach Schmieröl stinkenden Staatszeitungen“, die es damals in Rumänien gab.

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Magazine und Kataloge sind Wörter-Fundgruben für Herta Müller.

Das System der Aprikose

Für Düsseldorf, wo sie kurz vor dem Nobelpreis 2009 die Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft bekam, suchte Herta Müller selbst die einheitlich gerahmten Collagen aus und sortierte sie in acht Kapiteln unter herrlich absurden Titeln wie „Zeit ist ein spitzer Kreis“ oder „Das System der Aprikose“. Viel inspirierender als alle Erklärungen aber sind die Gedichte selbst, die den aufmerksamen Betrachter mit ihren harmlos hübschen Buchstaben, bald groß, bald klein, in die Gefühlsfalle locken. Manche Texte haben Humor und kommen uns mit skurrilen Mini-Geschichten: „Im Frühjahr stand ein vergessenes Kofferradio im blühenden Kartoffelfeld am Dorfrand / Es sprach und sang fünf Tage lang unauffindbar / bis die Batterie alle war“. Die meisten klingen traurig: „Die große Melancholie ist wie ein Kirschkern aus Blei / die mittlere wie ein trinkendes Tier / die kleine wächst wie ein Gebäude in mir“.

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Klein, aber gehaltvoll: Die Poesie-Bilder hängen auf türkisfarbenem Untergrund.

Was, wann und wo?

„Der Himmel fällt vom Pferd herab. Herta Müller. Collagen“: vom 19. September bis 15. November im Heinrich-Heine-Institut, Bilker Str. 12-14. Di.-Fr. und So. 11 bis 17 Uhr, Sa. 13 bis 17 Uhr. Eintritt: 4 Euro. Ein Gespräch mit Herta Müller am Samstagabend im Maxhaus ist ausverkauft. Am Sonntag, 20. September, 11 Uhr, gibt es im Heine-Institut eine Vernissage mit Jazz Piano. Kuratorenführungen am Mittwoch, 14. Oktober, 18 Uhr, und am Sonntag, 25. Oktober ,14 Uhr. Für alle Veranstaltungen ist eine Anmeldung unter Tel. 0211/ 899-5571 oder per eMail unter anmeldungen-hhi@duesseldorf.de erforderlich. Besuch nur mit Mund-Nasen-Maske.

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