Premiere an der Hochschule Düsseldorf: Regenbogenfahne zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans*phobie
IDAHOBIT steht für „Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans*phobie“. Er wird weltweit am 17. Mai begangen. An der Hochschule Düsseldorf (HSD) weht in diesem Jahr zum ersten Mal die Regenbogenfahne vor dem Hauptgebäude an der Münsterstraße. Das Referat für bisexuelle und schwule Studierende wollte diese Premiere eigentlich mit eine Fest feiern. Durch Corona konnte am Freitag (15.5.) nur die Fahne nach einer Rede von AstA-Referent Martin Bühren gehisst werden, wurde aber per Video dokumentiert.
Die Fahne der Hochschule wurde gegen die Regebogenfahne getauscht
Premiere an der HSD
Das autonome Referat für bisexuelle und schwule Studierende der HSD hatte sich über die Zusage von Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Edeltraud Vomberg gefreut, die Regenbogenfahne anlässlich des IDAHOBIT hissen zu dürfen. Damit werde ein Zeichen gesetzt, betonte der AstA-Referent Martin Bühren. „An der HSD kann ich so sein wie ich bin“, beschreibt Bühren und weiß, dass bei der Auswahl einer Hochschule für Studierende wichtig sei, welche Angebote gemacht werden. Zwar konnte in diesem Jahr keine Feier ausgerichtet werden, aber die Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner hatte es sich nicht nehmen lassen, die Regenbogenfahne gemeinsam mit den Vertretern des Referats hochzuziehen. Dass in Düsseldorf die LSBTIQ+-Community einen hohen Stellenwert hat, zeigt der Ratsbeschluss, nun ein Denkmal nach einem Entwurf von Claus Richter zu errichten. Dafür war ein Wettbewerb ins Leben gerufen worden, um einen "Gedenkort für die Erinnerung und Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt" zu schaffen.
IDAHOBIT
Der 17. Mai ist IDAHOBIT. Er wurde gewählt, weil an diesem Datum im Jahr 1990 die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheiten nahm. Der französische Aktivist Louis Georges Tin rief 15 Jahre später den Aktionstag ins Leben, an dem nun Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Intersexuelle (LSBT*I) auf der ganzen Welt Zeichen gegen Homo-, Bi-, Trans*- und Inter*feindlichkeit setzen.
Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner war der Einladung des Referats gefolgt
Diskriminierung noch an der Tagesordnung
Obwohl sich viele Menschen offen gegen die Diskriminierung von Trans*-Menschen aussprechen, sieht es in ihrem Alltag weltweit immer noch anders aus. Die WHO hatte bis Juni 2018 die Trans*geschlechtlichkeit immer noch als „psychische Störung“ deklariert. Erst dann gab es den Entwurf die Klassifikation in „geschlechtliche Nichtübereinstimmung“ zu ändern. Die WHO-Mitgliedsstaaten müssen nun noch über die Änderung entscheiden.
Wer in Deutschland sein Geschlecht offiziell mit einer Personenstandsänderung anerkannt haben möchte, muss eine mehrjährige Psychotherapie nachweisen. Damit gehört Deutschland bereits zu den fortschrittlichen Ländern, denn oft ist die selbstbestimmte Festlegung des Geschlechts überhaupt nicht möglich. Auch in vielen Ländern Europas können Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle Menschen nicht frei und sicher leben, sind Vorurteilen und Gewalt ausgesetzt.