Düsseldorf: Angebote für Jugendliche in Zeiten von Corona
Die Düsseldorfer Jugendverbände und Jugendeinrichtungen haben auf die Corona-Pandemie reagiert und ihre Angebote umgestellt, um auch weiterhin für die Jugendlichen da zu sein. Online gibt es Treffs, Beratung und Tipps – kontaktlos, aber mit viel Kreativität.
Unter dem Motto „Räumlich getrennt und trotzdem zusammen“ gibt es weiterhin viele Angebote der Jugendverbände. Zwar sind die Mitarbeiter*Innen des Jugendrings Düsseldorf und der Mitgliedsverbände beinahe vollständig im Homeoffice, aber die Arbeit für die Jugendlichen läuft weiter. Telefonisch, per E-Mail und mit Online-Chats vernetzen sie sich und gestalten Aktionen für die Jugendlichen.
Den ersten Online-Workshop gibt es am Donnerstag, Screenshot Jugendring
Dabei geht es nicht nur um Unterhaltung und Spaß. Jugendliche sollen sich auch in der Krisenzeit an Politik und Demokratie beteiligen. Die Servicestelle Partizipation hat mit „Jugend checkt Düsseldorf“ einen Zoom-Workshop vorbereitet, der zum ersten Mal online läuft. Er ist in Kooperation zwischen Jugendring und Jugendamt entstanden und soll Jugendlichen ermöglichen bei wichtigen Entscheidungen mitzusprechen. Am Donnerstag, den 2. April, von 15 bis 17 Uhr, lernen Jugendliche ihren Stadtbezirk zu analysieren, gute und nicht so gute Orte zu suchen und Verbesserungswünsche an die Stadt zu formulieren. In zwei Online-Workshops werden verschiedene Methoden vorgestellt, mit denen junge Menschen ihren Stadtteil erkunden können. Nora Hippchen von der Servicestelle ist es wichtig, jetzt für die Jugendlichen da zu sein: „Wir von der Servicestelle Partizipation halten es gerade in dieser Krisenzeit für unbedingt notwendig, dass junge Menschen an politischen Entscheidungen beteiligt werden und erfahren, wie demokratische Prozesse ablaufen.“ Am 28. April folgt der zweite Online-Workshop. Die Termine und der Zugang werden bei www.jugendring-duesseldorf.de veröffentlicht.
Julia Ruebisch aus dem Team der Bildungsarbeit hat bei ihrem Online-Angebot zur Kommunalwahl 2020 schon erste positive Erfahrungen gesammelt. Bei dem Workshop am vergangenen Wochende tauschten sich Jugendliche aus, sammelten Ideen für den Düssel-O-Mat und darüber, welche Informationen für Erstwähler wichtig sind. Die Teilnahme von zu Hause aus ermöglichte einigen Jugendlichen dabei zu sein, die sonst aufgrund der Anfahrt nicht hätten kommen können.
Auf youpod gibt es die aktuellen Aktionen, Screenshot youpod
Überblick an Online-Angeboten für Jugendliche in Düsseldorf
Auf www.youpod.de gibt es für Jugendliche in einem Special unter www.youpod.de/corona Informationen über das Virus, hat dabei den Fokus auf Düsseldorf und recherchiert wichtige Fragen der Zielgruppe, die so woanders nicht beantwortet werden. Außerdem wird dort ein großer Jugend-Event-Kalender geführt, der auch eine Übersicht über die Corona-Spezialangebote gibt.
- Die Evangelische Jugend bietet vor allem mit Zoom (einer kostenlosenPlattform für Online-Videokonferenzen)und Discord (einem kostenlosen aus der Gamingszene kommendenOnlinedienst für Chat, Sprach- und Videokonferenzen)zwei Vernetzungsmöglichkeiten an: Unter discord.gg/uaRMkex gibt es das ejd-Café.
- Per Zoom lädt das ejuzo – Evangelische Jugendzentrum in Oberbilk am 2. April, 13 Uhr zum ejuzo-Café ein.
- Das E-Sport- und Gaming-Jugendzentrum GG lädt bei Discord zu Play-Alongs, Live-Podcast, Streams zu Game-Journalismus oder Gametalk ein.
- Die evangelischen Freizeiteinrichtungen T-Punkt und PH-Treff bieten zahlreiche Online-Treffs oder Video-Chats an. Das Jugendzentrum im Hinterhof nutzt außerdem Instagram für Informationen, Rätsel und lustige Inhalte – speziell für Corona-Zeiten.
- Bei der Katholischen Jugend bietet die Offene Tür Wersten täglich Beratung per Telefon und E-Mail an.
- Die Freizeiteinrichtung St. Matthäus stellt bei Instagram Apps, Rezepte, Tutorials, Bastel- und Mal-Ideen gegen die Langeweile bereit.
- Die beim Jugendring organisierten Pfadfinder bieten virtuelle Gruppenstunden über Discord und Skype an.
- Das PULS, das Jugendzentrum für junge Lesben, Schwule, Bi, Trans* und Friends, berät Jugendliche per Telefon oder E-Mail weiterhin und postet online wichtige Anlaufstellen für familiäre Krisen.
- Die DGB-Jugend erinnert bei Instagram daran, dass Auszubildende jetzt geschützt werden müssen.
- Die Bezirksschüler*innen-Vertretung schaut sich in den sozialen Medien an, wie Schulen in der Krise agieren.
- Der Jugendrat Düsseldorf nutzt die Plattform für die Vernetzung mit den Düsseldorfer Jugendlichen, dessen gewähltes Gremium er ist. Er informiert, ruft zu Solidarität auf und beteiligt sich an Challenges.
- Auch städtische Jugendeinrichtungen und freie Träger erinnern ihre Besucher*innen daran, dass sie immer noch für sie da sind. Das Jugendinformationszentrum zeTT berät per E-Mail und Telefon zu Anträgen, Hilfen und in allen Lebenslagen.
- Das Z4 postet bei Instagram Sportübungen für zuhause.
- Der Jugendclub Ammerweg gibt dort kreative Tipps von Origami-Anleitungen bis zu selbstgemachten Masken.
- Video-Chats und Online-Sprechstunden gibt es jede Woche mehrmals beim Mädchentreff Leyla.
„Es sind schwierige Zeiten für die Jugendverbände, aber wir bieten den Kindern und Jugendlichen eine Vielzahl von Online-Angeboten gegen die Langeweile. Der Jugendring Düsseldorf unterstützt seine Mitgliedsorganisationen bei allen Fragen in dieser Zeit. Wichtig ist es, dass wir als Jugendverbände auch weiterhin handlungsfähig sind. Natürlich würden wir in den Osterferien lieber mit den Kindern und Jugendlichen in unsere Freizeiten fahren oder Düsselferien vor Ort in den Einrichtungen anbieten, aber es wird auch in der Ferienzeit weiter Angebote im Netz durch die Verbände und Freizeiteinrichtungen geben. Zur Zeit planen wir spezielle Angebote“, sagt der Geschäftsführer des Jugendrings Achim Radau-Krüger.