Düsseldorf ist vorbereitet: Karneval ohne Scherben und Wildpinkler, mit viel Sicherheit
Für den Start des Straßenkarnevals in Düsseldorf und die jecken Tag in Düsseldorf hat die Stadt sich vorbereitet. Es bleibt beim bewährten Konzept der scherbenfreien Altstadt, die Zahl der Toiletten ist gegenüber dem Vorjahr nochmals erhöht worden und die Sicherheitskräfte von Polizei, Ordnungsamt und Rettungsdiensten stehen bereit.
Ein traurig normaler Anblick an den Karnevalstagen – Wildpinkler an vielen Ecken. Das soll in diesem Jahr anders werden.
Öffentliche Toiletten
Die Zahl der temporären öffentlichen Toiletteneinrichtungen in diesem Jahr nochmals erhöht worden. Mit 463 Toiletten sind es 180 mehr als 2019 (283). Das Bußgeld für "Wildpinkler" beträgt aktuell 70 Euro, mit Gebühren werden die Ertappten rund 100 Euro für ihre Erleichterung zahlen müssen. Es wird drei Toilettencontainer (á 16 Kabinen), 98 Cross-Urinale (mit je 4 einzelnen Urinalen) sowie insgesamt 23 so Dixi-Klos in der Düsseldorfer Altstadt geben. Acht Dixiklos sind behindertengerecht (2019: drei).
Standorte sind:
St. Lambertus: Alte Stadt
St. Lambertus: Stiftsplatz
Schlossufer (Sperrblöcke)
Unteres Rheinwerft (nördlich Freitreppe)
Burgplatz vor dem "Goldenen Ring"
Stadterhebungsmonument
Kay-und-Lore-Lorentz-Platz
Platz hinter dem Karnevalsmuseum vor ehemaliger Kämmerei
Mühlengasse/Ratinger Straße
Die neuen zusätzliche Standorte befinden sich hier:
St. Lambertus: Stiftsplatz/Emilie-Schneiderplatz
Lieferplätzchen/Mühlenstraße
Ratinger Straße/Kreuzherrenkirche
Alter Hafen
Südliche Rheinuferpromenade.
Übersichtsplan der Toiletten zu Karneval 2020, Quelle: Ordnungsamt Düsseldorf, Außendienste
Glasverbot
Auch in diesem Jahr wird in der Altstadt das Glasverbot durchgesetzt. Für die Umsetzung der "Scherbenfreien Altstadt" werden an den 16 Zugängen zur Altstadt Einsatzkräften des städtischen Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) und private Sicherheitsdienste die Passanten kontrollieren. Mitgeführtes Glas muss entsorgt werden. Allein an Altweiber werden 260 Mitarbeiter in zwei Schichten eingesetzt.
An den Zugängen zur Altstadt müssen alle durch Schleusen, an denen auf mitgeführtes Glas kontrolliert wird
Das Glasverbot bedeutet, dass den Besuchern der Altstadt untersagt wird, Glasbehältnisse mitzuführen. Aber auch die dort ansässigen Händler und Außengastronomiebetriebe dürfen während der "tollen Tage" keine Waren in Glasbehältnissen verkaufen. Informiert werden die Besucher mit einer Öffentlichkeitskampagne durch Plakate und auf den Info-Screens der Rheinbahn.
Das Glasverbot in Düsseldorf gilt für den Kern der Düsseldorfer Altstadt an folgenden Tagen:
> Altweiberfastnacht, Donnerstag, 20. Februar, 8 Uhr, bis Freitag, 21. Februar, 5 Uhr
> Karnevalssonntag, 23. Februar, ab 12 Uhr, bis Veilchendienstag, 25. Februar, 5 Uhr.
Die Glasverbotszone, Grafik: Stadt Düsseldorf
Vor der erstmaligen Einführung des Glasverbots im Jahr 2011 hatten sich regelmäßig viele Menschen an Glasscherben verletzt. Die Zahl der Schnittverletzungen ist seitdem deutlich zurückgegangen.
Sicherheit
Bis zu 423 Kräfte der Hilfsorganisationen sowie der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr sind über die tollen Tage im Dienst. An Altweiber werden an der Neanderkirche (Bolkerstraße), im Rathausinnenhof (Burgplatz) sowie am Marktplatz Unfallhilfestellen der Hilfsorganisationen (Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst, Deutsches Rotes Kreuz und Arbeiter-Samariter-Bund), mit Ärzten,eingerichtet. Beim Familienkarneval am Sonntag (23.2.) gibt es zusätzlich an der Königsallee Ecke Steinstraße sowie der Rheinuferpromenade Unfallhilfestellen. Damit schnellstmöglich geholfen werden kann, sind mehrere Erstversorgungsteams mobil unterwegs.
Auch die Polizei wird mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort sein
Rosenmontag (24.2.) werden rund 227 Kräfte (Feuerwehr, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen), darunter auch sechs Ärzte, entlang des närrischen Lindwurms im Einsatz sein. Eine weitere Unfallhilfestelle gibt es dann an der Königsallee/Ecke Bastionsstraße.
Die Feuerwehr hat an den tollen Tagen täglich 196 Kräfte im regulären 24-Stunden-Dienst, die zu den jeweiligen Tagen von bis zu 227 Einsatzkräften der Feuerwehr sowie des Rettungs- und Sanitätsdienstes unterstützt werden. Es werden nur speziell ausgebildete Feuerwehrführungskräfte und Einsatzleiter mit mehrjähriger Veranstaltungserfahrung für die Karnevalsaktionen eingesetzt.
Kindersammelstelle im Rathausinnenhof
Sollte bei dem großen Feiertrubel mit der Familie ein Kind verloren gehen, so bietet das Jugendamt der Stadt Düsseldorf während der "tollen Tage" am Donnerstag, Sonntag und Montag eine Kindersammelstelle im Rathausinnenhof an.
"Luisa" ist das Codewort für Frauen, wenn Hilfe benötigt wird
Anlaufstelle für Frauen
Die Frauenberatungsstelle bietet zu Karneval ergänzende Maßnahmen zur Unterstützung für Frauen an, die belästigt oder bedrängt werden. Die Notfallsprechstunde ist von Altweiber bis Veilchendienstag (20.2.-25.2.) täglich um 12 Uhr geöffnet. Eine rein telefonische Erstberatung ist darüber hinaus und jederzeit unter 0211.68 68 54 möglich. Auch zu Karneval bietet die Kampagne „Luisa ist hier!“ an zahlreichen Orten in Düsseldorf Hilfe für Frauen. Mit der Frage „Ist Luisa hier?“ können sie sich dort an das Personal der Kneipen, den Ordnungs- und Servicedienst sowie den Sanitätsdienst Arbeiter Samariter Bund wenden und Hilfe und Unterstützung zu erhalten.
Warnung vor K.O.-Tropfen
Der Kriminalpräventive Rat warnt vor so genannten K.O.-Tropfen. Diese farb-, geruchs- und geschmacksneutralen Betäubungsmittel kommen in Kneipen und Discotheken zum Einsatz. Die Täter mischen sie ihren Opfern im Trubel in die Getränke, um sie kurzzeitig orientierungs-, hilf- oder willenlos zu machen. Ziel ist meist sexueller Missbrauch oder Raub.
Tipps:
1. In Kneipen und Discotheken das eigene Glas nicht unbeaufsichtigt stehen lassen. Vor dem Gang zur Tanzfläche oder zur Toilette das Glas möglichst austrinken.
2. Hat die Möglichkeit bestanden, dass jemand unbemerkt etwas in das Glas getan haben könnte, zur eigenen Sicherheit ein neues Getränk bestellen.
3. Bei plötzlicher Übelkeit, Schwindel oder Unwohlsein Freunde oder das Personal des Betriebes ansprechen.
4. Nur mit Freunden oder Vertrauenspersonen den Ort verlassen. Nie mit Fremden mitgehen.
5. Wenn jemand in einer Kneipe oder Disco plötzlich über Übelkeit, Schwindel oder Unwohlsein klagt, seine Aussagen ernst nehmen und Freunde sowie Personal hinzuziehen. Wenn es dem Menschen erkennbar sehr schlecht geht, sollte ein Krankenwagen alarmiert werden.
6. Wer den Verdacht hat, unter Einfluss von K.O.-Tropfen geraten zu sein, sollte den Polizeinotruf 110 wählen.