Düsseldorf Neujahr: Feuerwehrleute beschimpft, zehn Polizisten verletzt
Beim Brand im Hinterhof eines Mehrfamilienhauses an der Reisholzer Straße in Düsseldorf Lierenfeld musste sich die Düsseldorfer Feuerwehr am Neujahrsmorgen gegen Beleidigungen und verbale Attacken zur Wehr setzen. Zwischenzeitlich hat die Polizei zwei Männer vorübergehend festgenommen, die die Retter am Einsatzort beschimpft hatten. In der Düsseldorfer Altstadt wurden zehn Polizisten durch Böller und Angriffe leicht verletzt. Die Düsseldorfer Polizei fasst die erste Nacht des neuen Jahrzehnts so zusammen: Keine herausragenden Vorkommnisse – aber mehr Einsätze als im Vorjahr.
Brand an der Reisholzer Straße: ein Verletzter
Gegen 2.40 Uhr meldeten Bewohner eines Mehrfamilienhauses auf der Reisholzer Straße in Düsseldorf Lierenfeld einen brennenden Sperrmüllhaufen im Hinterhof. Als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, schlugen die Flammen bereits hoch bis in die zweite Etage. Dichter Rauch stieg auf. Mehrere Atemschutztrupps brachten 15 Menschen aus den verrauchten Dachgeschosswohnungen ins Freie. In einer benachbarten Kneipe wurden 42 Hausbewohner vom Notarzt und Sanitätern in Augenschein genommen. 14 mussten anschließend in einem Bus der Feuerwehr untersucht werden. Ein Bewohner kam mit einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus. Zwei Wohnungen sind nach dem Feuer bis auf weiteres nicht mehr bewohnbar. Eine Mieterin kam in der Nacht noch bei Freunden unter, die anderen Bewohner waren nicht vor Ort. Der Schaden wird auf rund 30.000 Euro geschätzt. Diejenigen, die die Feuerwehr beschimpft haben, müssen mit einer Strafanzeige rechnen.
Sonnenstraße: Gerümpel im Treppenhaus in Flammen
Um 4.35 Uhr wurde die Düsseldorfer Feuerwehr zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus an der Sonnenstraße gerufen. Dort brannten Gegenstände, die im Treppenhaus standen und lagen. Das Feuer in der dritten Etage habe die Feuerwehr rasch unter Kontrolle gebracht. Sieben Bewohner mussten das stark verqualmte Haus verlassen und wurden in einer Straßenbahn versorgt. Anschließend brachen die Retter für die Nachkontrolle neun Wohnungstüren auf. Die Polizei ermittelt die Brandursache. Der geschätzte Schaden hier: rund 50.000 Euro.
Deutlicher Anstieg der Feuerwehreinsätze
Die Bilanz der Düsseldorfer Feuerwehr in Zahlen: 95 (Vorjahr 62) Feuerwehrmeldungen, 4 (1) Technische Hilfeleistungen, 154 (136) Notfallrettungen, 10 (21) Krankentransporte, 5 (6) Verletzungen durch Feuerwerk.
Düsseldorfer Polizei setzt auf starke Präsenz
Präsenz zeigen, kontrollieren: Die Polizei in der Düsseldorfer Neujahrsnacht auf dem Burgplatz.
Aus Sicht der Düsseldorfer Polizei begann die Silvesternacht verhalten. Bei kaltem und trockenem Wetter seien die Besucher ab etwa 22 Uhr in die Düsseldorfer Altstadt gekommen. Ziel der meisten Menschen war Burgplatz. Ein Beamter der Hundertschaft erlitt bereits vor Mitternacht ein Knalltrauma durch einen Kracher, sei aber einsatzfähig geblieben. Gegen Mitternacht war es am Burgplatz und Rheinufer voll. Das Böllerverbot wurde oftmals missachtet; die Polizei meldet, dass „Einzelne“ Feuerwerkskörper abgebrannt hätten. Gegen 23.45 Uhr wurden zwei weitere Einsatzkräfte im Innenstadtbereich durch Knallkörper leicht verletzt, blieben jedoch dienstfähig.
Polizei auch am Düsseldorfer Rheinufer.
Bereits kurz nach dem Jahreswechsel verließen viele Besucher die Straßen und Plätze. Bis 1.30 Uhr leerte sich der Burgplatz. Die Feiernden zog es in die Gaststätten. Die vorläufige Bilanz des Jahreswechsels der Düsseldorfer Polizei, Stand Mittwoch, 6 Uhr: Während des Silvestereinsatzes wurden 178 Personen kontrolliert (Vorjahr 175). 102 (Vj. 78) Personen mussten Platzverweise erteilt werden. 12 (14) Personen mussten vorübergehend in Gewahrsam genommen werden. Die Beamtinnen und Beamte schrieben 19 (9) Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten. Die Anzahl der bislang gemeldeten Taschendiebstahlsdelikte lag bei 14, Vorjahr 10.
Ordnungsamt mit 50 Mitarbeitern im Einsatz
Das Düsseldorfer Ordnungsamt kontrollierte das Böllerverbot mit rund 50 Mitarbeitern, verzichtete aber auf den Aufbau von Kontrollstellen – wie beim Glasverbot am Rosenmontag. In 34 Fällen seien Personen gestoppt worden, die Feuerwerkskörper mitführten. 1.113 sichergestellte Böller und Raketen wurden in den mit Wasser gefüllten Containern unbrauchbar gemacht.
Während ihres Dienstes bis 3 Uhr am Morgen konnten die OSD-Mitarbeiter einen jungen Mann feststellen, der im Besitz von Betäubungsmitteln war (Vorjahr: zwei). Er wurde der Polizei übergeben. Sieben (Vorjahr: 20) Wildpinkler seien „auf frischer Tat“ ertappt worden.
Im Bereich des Burgplatzes hatten Düsseldorfer Hilfsorganisationen einen Erste-Hilfe-Platz aufgebaut. Dort versorgten die Sanitäter 26 (Vorjahr: 17) Patienten, wovon fünf Personen weiter in ein Krankenhaus transportiert werden mussten.