Düsseldorf mit neuen Schranken
Warum? Warum auch nicht? Warum sollte die Verwaltung der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf Oberbilk nicht auf ihr Recht pochen? Selbst wenn das an den Interessen anderer Menschen vorbei geht? Und am Klimaschutz? Die Moral ist dabei ja… – welche Moral?
Jahrzehntelang hat der große Parkplatz vor der Halle an der Nähe der S-Bahn-in der Nähe zur Kölner Straße stets leer gestanden. Nur bei Konzerten oder anderen (einkommensträchtigen) Ereignissen standen Kontrolleure neben dem Eingang: Sie zückten und füllten die Klingelbeutel. Ansonsten war der große Parkplatz dem Volke gewidmet. Tag und Nacht. Das passte zum freien Grünareal, den Volksgarten mit Südpark. Und gleich nebenan ist der S-Bahnhof Düsseldorf Oberbilk. Ein 1a-Park-and-Ride-Parkplatz also.
Neues Motto
Jetzt aber haben sie dort breite Schranken aufgebaut. Die sich nur nach Geldeinwurf öffnen. Pecuniae causa sagt der Lateiner zu sowas: Des Geldes wegen. Die Betreiber begründen das ja schlüssig. Irgendwem ist nach Jahrzehnten aufgefallen, dass der Parkplatz gebührenfrei war. Auch wenn das noch volksnah war; das wohl neue Motto heißt: Freiheit trifft Nähe.
Die Verkehrswacht Parkplatz GmbH vollstreckt das Geschäft. Die letztlich städtischen Betreiber, die D.LIVE Management GmbH, preisen sich in ihrer Stellungnahme als Unternehmen welches das „ganze Potential zur Geltung“ kommen lässt: „Wir halten die Parkgebühr auch für Nutzer des Südparks für zumutbar“, sagen sie. Warum auch nicht? Und nehmen die 7 Euro Tagesgebühr, 7 Euro während Veranstaltungen, 1,40 Euro pro Stunde Spaziergang im Südpark „zum Zwecke der Generierung von Erlösen zur Tragung der hohen Betriebskosten“; so formulieren sie etwas umständlich ihre Begründung. Zu Deutsch: Eine finanzielle Beteiligung der Bevölkerung. Wer spricht da noch von Abzockerei?
Betriebskosten
Im Gegenteil, sowas ist ein Vorbild: Es gibt große Flächen in der Stadt, die noch für derlei zu haben sind. Der Wildpark steht noch zur Verfügung. Und, bislang noch zwei sehr große Flächen kurz vor Kaiserswerth. Sie alle rufen nach „Tragung der hohen Betriebskosten“. Sie wollen Parkautomaten. Und wenn sie die erst haben, so wusste schon Seneca zu sagen: Die Begehrlichkeit kennt keine Schranke, nur Steigerung.
Warum auch nicht?