Düsseldorf: Zukunft der Clara-Schumann-Musikschule wird zum Zankapfel im Rat
Die musikalische Bildung von Kindern liegt allen im Rat am Herzen – so betonten es viele Mitglieder in einer heftigen Debatte während der Ratssitzung am Donnerstag (23.5.). Doch gestritten wurde darüber, wie diese erreicht werden soll. Ein Konzept bleibt die Stadtverwaltung immer noch schuldig, die CDU fordert personelle und räumliche Stärkung der städtischen Clara-Schumann-Musikschule, während die Ampel darauf setzt in allen Stadtteilen das Angebot zu verbessern und dafür auch private Anbieter einzubeziehen.
Vorwürfe der CDU
Oberbürgermeister Thomas Geisel wolle die städtische Clara-Schumann-Musikschule privatisieren, warf CDU-Ratsherr Pavle Madzirov dem Stadtoberhaupt vor und eröffnet damit einen heftigen Schlagabtausch. Lehrerstellen würden nicht besetzt und der Ausbau des Gebäudes an der Prinz-Georg-Straße sei überfällig. Geisel erläuterte, er wolle das Angebot breiter organisieren und damit neben der städtische Musikschule auch private Anbieter einbinden, die durchaus auch in städtischen Räumen unterrichten könnten. Ziel sei es, möglichst allen Kindern Musikunterricht zu ermöglichen und das unabhängig vom Einkommen der Eltern, betonte Geisel. Die Ausführungen Madzirovs schrieb er dessen extremer Verwirrtheit zu, da er offenbar nicht verstanden habe, was die Zielsetzung sei.
Verwaltung muss Konzept erstellen
Während SPD-Ratsfrau Cornelia Mohrs an ihre Ratskollegen appellierte, das Thema nicht zum Wahlkampf zu missbrauchen, sondern gemeinsam eine gute Lösung für die Kinder zu finden, kritisierte die Ratsfrau der Grünen, Clara Gerlach, dass die Verwaltung immer noch kein Konzept vorgelegt habe und die Einbindung von privaten Anbietern allein das Problem nicht lösen würde.
FDP-Frau Marie-Agnes Strack-Zimmermann betonte ebenfalls, ein Konzept müsse endlich her. Man dürfe aber nicht den Fehler machen und die Clara-Schumann-Musikschule allein betrachten. Die städtische Musikschule müsse sich auch endlich bewegen und dürfe nicht an ihrem alten Konzept von 1960 festhalten. Dem pflichtete FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus bei und erklärte, dass es den Eltern kaum noch zu vermitteln sei, warum keine Lösung in Sicht sei.
Ob Geisel sagte als Chef der Verwaltung zu, bis nach der nächsten Sommerpause – gemeint war offenbar 2019 – ein Konzept vorlegen zu wollen.