Düsseldorf Helau: Der Hoppeditz ist wieder hellwach und seine Rede herrlich frech
„Jeck erst recht“ das Motto des Düsseldorfer Karnevals passt auch zum Wetter am 11.11.. Trotz Regen versammelten sich die Karnevalisten und viele Jecken auf dem Rathausplatz, um das Erwachen des Hoppeditz zu erleben und zu feiern.
1.111 Karnevalisten zogen vor dem Düsseldorfer Rathaus auf.
1.111. Karnevalisten der Vereine waren am Samstagmorgen im ersten Karnevalszug der Session auf dem Marktplatz eingezogen und erwarteten gemeinsam mit zahlreichen Jecken, dass der Deckel des Senftopf sich um 11:11 Uhr endlich hob und der Hoppeditz hervorkletterte. Doch der Deckel wackelte nur kurz, dann klingelte laut ein Telefon. Der CC-Vorstand auf dem Rathausbalkon nahm das Gespräch entgegen und war etwas erstaunt. Denn auf dem Burgplatz war der letzte Fahrer der Tour de France gestrandet. Ihm wurde eine Gasse gebildet und da kam er: Der Hoppeditz auf einem maroden Rad, der dann schließlich doch noch in seinen Senftopf klettern konnte.
Rosenmontagszugleiter Hermann Schmitz macht dem Rathaus-Balkon samt CC-Präsident und Oberbürgermeister Beine.
Aktuell und frech – die Hoppeditz-Rede
Die Menschen auf dem Rathausplatz hatten im Gegensatz zu denen vor den heimischen Bildschirmen etwas schlechte Sicht durch die vielen Regenschirme und auch die Tonqualität litt unter dem Wetter. Schade, denn die bissige Rede von Tom Bauer war in diesem Jahr besonders hörenswert. Da war das Ende von Center-TV, das echt beschissen sei und auch die Werbung im Karneval. Er zog über die drei Rosenmontagszüge her: Die Werbekarawane als Vorzug, den eigentlichen Zug und dann den orangen Nachzug der Awista – mutmaßlich vom Vorzug finanziert. Aber auch der Hoppeditz selber machte sich zur Werbefigur. Denn Fortuna Düsseldorf hatte ein jeckes Trikot mit der Nummer als Sonderedition in der Auflage 1895 Stück herausgegeben. Das trug auch der Hoppeditz – ein Schelm wer dabei an Werbung denkt.
Trotzdem dem Usselswetter und dem Nieselregen in Düsseldorf: Tausende wollten den Hoppeditz erwachen sehen.
Auch die Kurdendemo bekam ihr Fett weg, wobei die Demonstranten ja thematisch keine „Sau“ durchs Dorf getrieben hätten, denn Moslem treiben ja eher einen “Hippebock” (Ziegenbock). Aber Tom Bauer mahnte doch etwas mehr Anstand bei der Befolgung von Auflagen an, das hätte den Gästen gut gestanden.
Ein kurzes Intermezzo legte der Hoppeditz mit dunkler Perücke als nordkoreanischer Diktator Kim Jon Un hin, bevor er sich der Presse zuwand. Denn dort hätte man sich über seine Bierunverträglichkeit ausgelassen, dabei sei natürlich nur Kölsch zum Kotzen.
Die Mata Hari-Bespitzelung des OB’s durch die CDU und die Lachnummer über die Genehmigung der überplanmäßigen Tourkosten gehörten zur Abrechnung mit dem Oberbürgermeister. Dazu passte auch der gehobene Zeigefinder über fehlenden Wohnraum, marode Straßen und Schulen. Der Ob zeigte sich begeistert von der Rede und gab ihm bezüglich der politischen Gesprächskultur gerne recht.
OB Thomas Geisel launig in seiner Antwort: “Im Gegensatz zu dem was ich im Rat gehört habe, war die Hoppeditz-Rede beinahe sachliche Kritik…”
18 Seiten lang war die Rede des Hoppeditz in diesem Jahr und Tom Bauer zum elften Mal als Hoppeditz im Senftopf. Dafür wurde er mit einem von Holger Stoldt gestaltetem Hoppeditz-Bild geehrt. Ob er nochmal elf Jahre im Amt bleibt, ließ Tom Bauer offen. Er war hinterher todunglücklich. Er habe es nicht geschafft, die beste Hoppeditz-Rede der vergangenen elf Jahre angemessen zu präsentieren. “Bei diesem Regen sdchaust Du von oben auf ein Dach aus hujnderten Schirmen.” Zudem war die Beschallung extrem schlecht eingestellt. Nur unmittelbar vor dem Rathaus und der Bühne war der Hoppeditz zu verstehen. Ab dem Jan Wellem hörten die Gäste nur noch Tonbrei. Da konnte kein Funke überspringen.
Jeck erst recht: Auf der Bolkerstraße tanzten die Narren ausgelassen in die Session.
Viele Jecken blieben auch nach der Rede des Hoppeditz auf dem Marktplatz und feierten ausgelassen vor der Bühne, auf dem das CC alles aufbot, was Düsseldorf an Karnevalsmusikern zu bieten hat. Im Henkelsaal startete um 13 Uhr mit die Hoppedit-Party, für die sich in diesem Jahr bereits im Vorfeld 1200 Jecken Eintrittskarten gesichert hatten, so dass es keine Tageskasse gab.
Ausverkaufter Hoppeditz-Ball im Henkel-Saal: 1200 Karten waren vergriffen, das Wetter war zum drinnen feiern. Als Brings aus Köln kamen, kochte der Saal.
Fotos: Karina Hermsen und Dirk Neubauer