Düsseldorf: Irische Caravansiedlung auf den Rheinwiesen geräumt

Am Montagabend hatten rund 500 irische Wanderarbeiter mit ihren Caravans spontan die Rheinwiesen in Oberkassel als Lager gewählt. Die Stadt sprach Platzverweise aus und setzt eine Frist bis Dienstag 14 Uhr, den Platz zu verlassen. Da die Camper dem nicht nachkamen, erschienen gegen 16 Uhr eine Hundertschaft der Polizei, Mitarbeiter des Ordnungsamtes und Abschleppwagen. Allein der Anblick reichte, dass die Menschen eilig ihre Fahrzeuge und Anhänger packten und die Wiese verließen.
Der sicherlich schönste Campingsplatz am Rhein – aber illegal
Campen verboten
Wären es nicht die Rheinwiesen in Oberkassel gewesen, man hätte meinen können, ein ganz normaler Campingsplatz am Rhein wäre gut belegt. Die Familien hatten ihre Caravans auf den Wiesen geparkt, Campingstühle und Hundehütten vor die Türen gestellt und die Kinder spielten draußen. Immer wieder verließen die Bewohner den Platz zu Fuß oder mit ihren PS-starken Fahrzeugen. Junge Mädels auf hohen Hacken zogen mit Lockenstab und Fön los, um irgendwo eine Steckdose für das Haarstyling zu finden. Ein ganz normaler Dienstagmittag bei etwas regnerischem Wetter.
Doch die aus Irland und Großbritannien stammenden Reisenden hatten die Rheinwiesen in Oberkassel ohne Erlaubnis belegt. Die Wiesen, die von der großen Kirmes noch deutlich mitgenommen sind, dürfen nicht fürs Campen benutzt werden. So waren bereits kurz nach Eintreffen des Caravankorso am Montagabend Polizei und Ordnungsamt bei den Menschen und forderten sie zum Verlassen auf. Wie die Polizei beschrieb, was die Stimmung kooperativ und friedlich. Doch die Stadt erteilte Platzverweise mit der Frist 14 Uhr am Dienstag.
Es erinnerte an Flucht, oben fuhren die Polizeiwagen vor, unten wurde sofort reagiert
Frist wurde nicht eingehalten
Dem kamen die Camper nicht nach und auch die Gespräche mit den Polizeibeamten vor Ort machten offenbar keinen Eindruck. Die Stadt ließ die Frist verstreichen und scheinbar wurde in der Verwaltung angeregt diskutiert, welche Maßnahmen zu ergreifen seien. Von der Pressestelle der Stadt war zu diesem Zeitpunkt keine Stellungnahme zu erhalten. Die Polizei gab die Auskunft, dass sie nicht eingreifen würden, wenn nicht die Stadt ein Amtshilfeersuchen stellen würde.
Nachdem bis 15:30 Uhr nur einige Polizeikräfte am Platz waren, rollte dann auch der OSD mit 30 Mitarbeitern an
Offensichtlich war dies dann erfolgt, denn gegen 16 Uhr rollte ein Polizeibus nach dem anderen an die Rheinwiesen. Nun erschien auch das Ordnungsamt mit seiner Wagenflotte und hatte gleich vier Abschleppwagen dabei.
Beim Anblick des mächtigen Aufgebots der Ordnungskräfte kam sofort Leben auf den Platz. Die Caravans wurden angespannt und die meisten Gespanne verließen in schnellem Tempo die Rheinwiesen. Einige Camper, die noch mit ihren PKW unterwegs gewesen waren, erblickten beim Eintreffen am Platz erschrocken auf das Polizeiaufgebot und die enteilenden Kollegen. Schnell wurden die Sachen zusammengepackt und nach einer Stunde waren fast alle Fahrzeuge verschwunden. Zurück blieben einige Müllhaufen, die vom Ordnungsdienst sorgfältig dokumentiert wurden.