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Home›Kultur›Marcel Broodthaers im Düsseldorfer K21: Brüsseler Spitzen

Marcel Broodthaers im Düsseldorfer K21: Brüsseler Spitzen

Von Birgit Koelgen
3. März 2017
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Scherz, Romantik und tieferer Sinn: Auch im „Wintergarten“ wird danach gesucht.

Es ist so eine Sache mit der konzeptuellen Kunst der 1960er- bis 70er-Jahre. Grauköpfe, die damals sehr jung waren – jaja, auch ich – sehen die Relikte recht gerne. Sie verstärken unsere Illusion, dass wir alle frei, kühn, scharfsinnig und mit der Nase dabei waren, lauter Helden der Epoche. Mal abgesehen davon, dass wir in Wahrheit keine große Rolle spielten, ist der Zeitgeist uns flott davongerannt. Und es stellt sich die Frage, ob ein Projekt wie die Ausstellung über den belgischen Kunstdenker und Zwischendurch-Düsseldorfer Marcel Broodthaers (1924-1976) im K21 das heutige Publikum überhaupt noch interessiert.

Die Experten immerhin sind elektrisiert. Sie finden so herrlich viel Theorie im relativ kurzen Schaffen des in Brüssel geborenen Marcel Broodthaers, der Dichter, Journalist und Antiquar war, ehe er 1964 mit 40 Jahren beschloss, auf den Markt der bildenden Kunst zu wechseln. Erfolgreich. Nachdem er an seinem 52. Geburtstag in Köln starb, wurde er zum Säulenheiligen für nachfolgende Konzeptgrübler. Immer noch arbeiten sich die Doktoranden an den Ideen des Belgiers ab. Für die Retrospektive, die zuvor in New York und Madrid gezeigt wurde, haben Forscher des New Yorkers Museum of Modern Art vier Jahre lang Worte und Werke erfasst, angespornt von der extravaganten Broodthaers-Witwe und Stiftungspräsidentin Maria Gilissen, die noch heute von ihrem Mann schwärmt, der „ihr „maître de vie“ (Lehrmeister des Lebens) gewesen sei.

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Maria Gilissen, die Witwe des Künstlers, vor der wortreichen Installation „Salle blanche“

„Ein großer, einflussreicher Katalog“

Wie die Düsseldorfer Kuratorin Doris Krystof versichert, ist bei all der Mühe „ein großer, einflussreicher Katalog“ entstanden. Zweifellos birgt das Buch im Verlag Walther König mit seinen 352 Seiten und endlosen Fachbeiträgen viel Material für die Eingeweihten. Aber es liegt schwer wie Blei auf der Erinnerung an kreative Ereignisse, die eigentlich leicht und spontan waren. Denn der gutaussehende Mann, der da auf alten Schwarzweiß-Fotos posiert, war nicht nur ein Philosoph, er war auch ein Schelm, der 1974 den Eingang zur Ausstellung („Entrèe de l’exposition“) mit zehn Palmen dekorierte, weil er die Salonkultur des 19. Jahrhunderts liebte und ironisch zitierte.

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Broodthaers unter Palmen: Die Pflanzen und das Foto des Künstlers markieren den „Eingang zur Ausstellung“

Leider ist die neuerliche Aufstellung von Palmen in Töpfen nur eine starre Rekonstruktion historischer Aktionen – ohne deren Charme. Mehr Authentizität haben die ersten Objekte, die Broodthaers, beflügelt von dem Dadaisten Kurt Schwitters, Mitte der 1960er-Jahre in seiner neuen Eigenschaft als Künstler schuf: Aus Abfallholz baute er ein „Notenpult“ mit eingegipsten Miesmuscheln, und auf drei bemalte Leinwände in den belgischen Nationalfarben Schwarz, Gelb, Rot klebte er reihenweise ausgelöffelte Frühstückseier als „Triptychon“.

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Das „Triptychon“ von 1965 in den belgischen Nationalfarben ist mit Eierschalen beklebt

Alles eine Frage der Eingebung

Eier und vor allem Muscheln kommen in Belgien ja alle Tage auf den Tisch, die Reste der Mahlzeiten wurden mühelos zum Material für den Künstler, der mit einem überquellenden Topf den „Triumph der Muschel“ inszenierte und mit Eierschalen neben einem fein bedruckten Bucheinband „Pour un haut devenir du comportement artistique“, für eine großartige Zukunft der künstlerischen Haltung, geworben hatte. Beflügelt fühlte er sich von den Collagen eines Kurt Schwitters und vor allem auch von dem belgischen Surrealisten René Magritte, dessen Pose mit Hut und Anzug er gerne imitierte.

Der Künstler selbst war Teil des Kunstkonzepts – genau wie seine Frau. Ihr blaues Strickkleid ergänzte er 1966 mit einer eierschalenbeklebten Einkaufstasche und erklärte das Ganze zum Porträtobjekt namens „Maria“, ganz einfach am Bügel aufzuhängen. Darüber könnte und dürfte man heute noch schmunzeln, wenn nicht alles zwischen schwarzen und weißen Wänden so ernsthaft inszeniert worden wäre.

Wie das fiktive Museum entstand

Letztendlich war es ja ein Schabernack, der Broodthaers trieb, im Protestjahr 1968, nach der wenig beachteten Besetzung des Brüsseler Palais des Beaux-Art, zu Hause im Atelier ein eigenes „Musée d’Art Moderne“ zu gründen. Auf leere Kunsttransportkisten heftete er Postkarten von Gemälden des 19. Jahrhunderts – fiktive Inhalte sozusagen. Es wurden Zeichnungen projiziert und Reden geschwungen. Das fanden alle inspirierend, und Broodthaers spann den Spaß munter weiter.

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Eine „Étagère“ mit Fotos und Geschichten von 1966-68

Zwölfmal hat er in den nächsten Jahren als „Direktor“ sein sogenanntes Museum präsentiert, mit wechselnden „Abteilungen“. 1970 zog er mit Maria nach Düsseldorf und präsentierte am Burgplatz 12 eine „Theorie der Figuren“, für die er vorgefundene Alltagsdinge wie Koffer, Klappstuhl, Uhr und Kalender benutzte. Schließlich hatte schon Duchamp zu Anfang des Jahrhunderts das banale Ding zur Skulptur erklärt.

Lieber tot als langweilig

Kurator Jürgen Harten fand das überzeugend und lud den Belgier 1972 in die Düsseldorfer Kunsthalle ein. Ein Kabinett in der Ausstellung zeigt, welche Abbildungen, Texte und aus dem wahren Museum geliehenen Gemälde damals zu der Abteilung Adler („Département des Aigles“) gehörten, mit allerlei Adlerdarstellungen und Emblemen aus der Geschichte sowie einem imposanten Adler-Spiegel.

Im Sommer 1972, nachdem er bei der Documenta ein Verkehrsschild wie ein Meisterwerk hinter Absperrungskordeln gezeigt hatte, löste Broodhaers sein Museum auf, weil es nach all der offiziellen Anerkennung für ihn logisch war, „dass es jetzt in Langeweile erstarrt“. Wiederholen wollte er sich nie – weshalb eine Retrospektive wie die jetzige eigentlich nicht in das Konzept des Künstlers passt.

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Erinnerung an das fiktive Museum, Abteilung Adler, das Broodthaers 1972 auch in Düsseldorf präsentierte

Ein poetischer Brief an den falschen Soldaten

Aber er ist ja nicht mehr da. Die Kuratoren sind es, die sein Werk seit 40 Jahren pflegen und immer wieder beleben. In Vitrinen liegen Dokumente wie der maschinengeschriebene Offene Brief an „Mon cher Beuys“, 1968 mit Matrize vervielfältigt. Kritisch und zugleich bewundernd geht Monsieur „M.B.“ mit dem Düsseldorfer Kollegen um, nennt ihn „ce faux soldat“, diesen falschen Soldaten, Flieger vielleicht: „Beuys, Poet der Konzentrationslager, mit Deinen Kupfertischen, Deinen magischen Funken, Deinen Filzen von Friedhöfen, Deinen von der Pest gesäumten Betten“.

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Den Durchblick hat nur der fleißige Museumsbesucher

Er war eben auch ein Dichter, dieser Marcel Broodthaers, das spürt man schon. Und man versucht, ihn zu finden zwischen Tafeln, Papieren, surrenden Projektoren und einem „Wintergarten“ mit Musik, weiteren Palmen und weiteren historischen Anspielungen. Literarische Bilder beschwören die Fabeln des Jean de la Fontaine, „Die Welt von Kant“ und „The Mind of James Joyce“. Ein Raum zeigt „Décor“ des 19. Jahrhunderts mit Kanonen, Sesseln, Silberleuchtern, einer präparierten Riesenschlange. Im Londoner Institute for Contemporary Art (ICA) hatte Broodthaers diese Installation entwickelt und in einen weiteren Raum ein modernes Gartenmöbel-Set gestellt – mit Gewehren an den Wänden und einem angefangenen Puzzle über die Schlacht von Waterloo.

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Gartenmöbel und Gewehre: Teil einer Installation, die Broodthaers maliziös „Décor“ nannte

Aus den Ideen ist das Leben gewichen

Das mag provokant gewesen sein. Jetzt steht es seltsam starr wie die „Salle blanche“, ein Zimmer aus Holz, auf Französisch bedruckt mit Begriffen wie Schatten, Sonne, Wolken, Öl, Komposition, Museum. Man kann durch diese Ausstellung gehen und die bürgerliche Bildung strapazieren. Man kann auch zwischendurch einfach mal lachen über das Trödelmarktbild eines Generals, dem Broodthaers 1970 eine echte Zigarre unter den gemalten Schnauzbart gesteckt hat. Doch ich bin letztendlich unberührt geblieben. Denn die wilden Jahre der Kunst sind vorbei, die Protagonisten sind tot, und auch aus ihren Ideen ist das Leben gewichen. Wie schrieb Broodthaers 1968 aus Paris an seine lieben Freunde? „Meine Kisten sind leer … Wenn ich nicht mehr da bin, ist niemand da“.

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Kiste, Leiter, Muschelbild: Broodthaers nutzte banale Materialien

„Marcel Broodthaers – Eine Retrospektive“

Ausstellungseröffnung ist am Freitagabend (3.3.) ab 18:15 Uhr, gezeigt werden die Werke bis zum 11. Juni in der Kunstsammlung NRW, K21, Ständehausstr. 1.

Öffnungszeiten: Di.-Fr. 10 bis 18 Uhr, Sa./So. 11 bis 18 Uhr.

Eintritt: 12 Euro.

Der Katalog zur Ausstellung ist im Verlag der Buchhandlung Walther König erschienen, 352 Seiten, 500 Abbildungen, Preis 49,90 Euro.

www.kunstsammlung.de

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