Ein 25-Liter-Kanister, gefüllt mit einer unbekannten Substanz, bei der bei minus 15 Grad eine chemische Reaktion abläuft und die explosionsverdächtige Gase freisetzt? Das war die Ausgangslage am Sonntagabend, kurz vor 21 Uhr. Wegen der brodelnden Flüssigkeit in einer Tiefgarage an der Potsdamer Straße löste die Feuerwehr ABC- Alarm aus.

Wegen dem beißenden Gasgeruch in der Tiefgarage hatten Anwohner die Feuerwehr gerufen. Die fand rasch den ominösen Behälter und schaltete ihre Messgeräte für Explosionsgefahr ein. Ergebnis: Von Minute zu Minute steigerte sich die Gefahr einer Durchzündung. Deshalb erhöhter Einsatzleiter die Gefahrenstufe.

In den Feuerwehrbus evakuiert

Die unmittelbar über der Tiefgarage liegenden Wohnungen wurden evakuiert; die Bewohner verbrachten mehrere Stunden im beheizten Sanitätsbus der Feuerwehr untergebracht. Weitere Rettungs- und Führungskräfte eilten herbei. Ein Fachberater der Werkfeuerwehr Henkel und das Amt für Umweltschutz kamen zur Einsatzstelle.

Chemietrupp sichert ominösen Kanister

Dann begann der heikelste Teil des Einsatzes: Ein Chemietrupp der Feuerwehr sicherte unter spezieller Schutzausrüstung den Behälter und hob diesen in ein Auffangfass für Gefahrstoffe. Damit konnte der Behälter sicher geborgen werden. Die Tiefgarage und die angrenzenden Gebäude wurden durch große Ventilatoren belüftet. Der Behälter wurde für das Umweltamt und die Polizei zu einer Spezialfirma verbracht. Dort soll der Inhalt in den nächsten Tagen genauer untersucht werden.