So steht es um den Glasfaserausbau in Düsseldorf

In einer Informationsveranstaltung der Stadt Düsseldorf konnten sich Bürger*innen am Mittwochabend (3.12.) über den Stand des Glasfaserausbaus in Düsseldorf informieren. Rund zwei Dutzend Interessierte waren in die Herzkammer der Zentralbibliothek im Kap1 gekommen. Nach einer Begrüßung von Olaf Wagner, Beigeordneter für Personal, Organisation, Digitalisierung und Bürgerservice der Stadt Düsseldorf, übernahm Martin Lutz, Gigabit-Koordinator der Stadt Düsseldorf, die Moderation des Abends.

Die Info-Veranstaltung gestalteten (v.l.) Sebastian Burek (Böcker-Ziemen Consultants), Simon Pohlen und Kollegin (Telekom)m Martin Lutz (Stadt Düsseldorf), Christian Nopper (net.D), Björn Rost und Kollege (düsselfibre) und Dr. hartmut Kühn (OXG)
In einem Impulsvortrag informierte Sebastian Burek, von Böcker-Ziemen Consultants, darüber, warum Glasfaseranschlüsse wichtig sind und in Zukunft immer wichtiger werden. Denn das von den Bürger*innen genutzte Datenvolumen steigt durch Homeoffice, Streamingdienste oder smarte Technologien im Alltag jährlich um rund 13 Prozent an. Deutschlandweit liegt Nordrhein-Westfalen mit 26,6 Prozent leicht unter dem Durchschnitt bei der Glasfaseranschlüssen. Im europäischen Vergleich sieht Deutschland eher schlecht aus, was aber auch daran liegt, dass die Versorgung mit DSL und ein starkes Kupfernetz vergleichsweise gut war. Rund 300 Unternehmen sind am Ausbau des Glasfasernetzes beteiligt. Dabei liegt die Quote von Anschlüssen, die bereits im Bürgersteig liegen deutschlandweit bei 52,9 Prozent, Hausanschlüsse werden mit 27,3 Prozent genannt und 14,3 Prozent der Bürger*innen oder Firmen nutzen bereits Glasfaser. Martin Lutz ergänzte die Ausführungen um die Düsseldorfer Quoten. Hier sollen bis Ende 2025 34 Prozent erreicht werden.

So entwickelt sich der Glasfaserausbau in Düsseldorf, Grafik: Stadt Düsseldorf

Die fünf Anbieter, die in Düsseldorf Glasfaserleitungen verlegen
Fünf Unternehmen sind in Düsseldorf mit der Verlegung der Glasfaserleitungen beauftragt. Es gibt allerdings keine Karte oder Übersicht, anhand der die Bürger*innen erkennen können, welcher Anbieter für sie zuständig ist. Einzig die Telekom und netD. haben auf ihren Webseiten eine grobe Übersicht mit Karten. OXG (eine Vodafone-Tochter), westconnect und düsselfibre sind ebenfalls in der Landeshauptstadt aktiv.
Bei den Unternehmen muss man unterscheiden, ob sie nur die Glasfaserkabel verlegen oder auch anschließend als Internetdienstleister auftreten. Düsselfibre ist von den fünf Unternehmen das einzige, das nur die Kabel verlegt. Die vier anderen bieten – wenn die Anschlüsse bis in die Wohnung gelegt sind – auch Verträge für Internet an. Die Bürger sollten also wissen, dass der Vertrag zur Verlegung der Glasfaserleitungen unabhängig davon ist, bei wem man schließlich Internet bezieht. Das ist vergleichbar mit den Stromanbietern. Dort kann man viele verschiedene Anbieter auswählen, die dann für die Leitungsnutzung an den Eigentümer – in Düsseldorf in der Regel die Netzgesellschaft – eine Nutzungsgebühr bezahlen. So läuft es bei Glasfaser auch. Telekom, OXG, westconnect, düsselfibre und net.D werden Verträge mit anderen Leitungsanbietern schließen, um den Kund*innen ein breites Angebot machen zu können. Die Glasfaseranschlüsse sind aktuell für die Bürger*innen kostenlos, die Unternehmen verdienen ihr Geld anschließend mit der „Vermietung“ der Leitungen.

Die Ausbaugebieter der Telekom

net.D hat aktuell zwei große Ausbaugebiete
Nach der Vorstellung von vier der fünf Unternehmen (westconnect hatte keinen Vertreter geschickt) hatten die Bürger*innen im Saal Gelegenheit Fragen zu stellen. Dabei kam schnell heraus, dass die Intransparenz über die Zuständigkeiten in den Stadtteilen den Bürger*innen Probleme macht. Die Geschwindigkeit des Ausbaus ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Während die Telekom bereits seit 2021 die ersten Kunden mit Glasfaser versorgt hat, fängt beispielsweise düsselfibre erst 2026 mit den Verlegungen an. Bei OXG gab es Probleme im Düsseldorfer Süden, so dass dort neue Subunternehmer beauftragten werden mussten, da die Qualität der Arbeit nicht zufriedenstellend war. Net.D ist ein Unternehmen von net.cologne, an dem die Stadt und die Stadtwerke mit jeweils zehn Prozent beteiligt sind. Ziel der Stadt ist, dass alle in Düsseldorf bis 2030 flächendeckend mit Glasfaser versorgt sind und dass möglichst immer nur ein Unternehmen die Wege aufreißt und Doppelverlegungen vermieden werden.

Martin Lutz ist Gigabit-Koordinator der Stadt Düsseldorf
Martin Lutz betont, dass der Gestattungsvertrag zum Verlegen der Leitungen prinzipiell unabhängig davon ist, bei welchem Provider anschließend die Internetleistung bezogen wird. Bei Fragen sollten sich die Bürger*innen an die für sie zuständigen Unternehmen wenden.
Hier geht es zur Präsentation, die bei der Bürgerinformation gezeigt wurde.
Weitere Informationen gibt es hier.