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Düsseldorf Flingern: Neue Stelen informieren über die Maschinenbauspezialisten Habersang & Zinzen und die alten Farbwerke

Von Ute Neubauer
4. Dezember 2025
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Das Gelände an der Ronsdorfer Straße steht unter Denkmalschutz

Die Initiative FlingerPfad rückt ihrem Ziel immer näher alle 30 Stationen ihres Rundgangs zur Industriegeschichte Flingerns mit Stelen zu versehen. Ende November konnten die 23. und 24. Stele feierlich eingeweiht werden.

Eisengießerei und Werkzeugmaschinenfabrik Habersang & Zinzen

An der Ecke Ronsdorfer und Langenberger Straße steht die Stele der Eisengießerei und Werkzeugmaschinenfabrik Habersang & Zinzen

Die Stele, die im Verzeichnis die Nummer eins trägt, steht an der Ecke Ronsdorfer Straße und Langenberger Straße und informiert über die Eisengießerei und Werkzeugmaschinenfabrik Habersang & Zinzen, die im Jahr 1890 gegründet wurde. Das alte Firmenlogo mit dem preußischen Adler ist immer noch am Kopfende des Gebäudes, gleich gegenüber der Stele zu sehen. Die Eigentümer des Unternehmens Wilhelm Habersang und Friedrich Zinzen waren im Besitz vieler Patente im Bereich Maschinenbau und galten als Spezialisten. Schon in Jahrbüchern des VDI (Verband Deutscher Ingenieure)vom Jahr 1891 finden sich Fotos der Werkshallen und in der Fachliteratur wird 1910 die Präzision und besondere Qualität der Kesselbohrmaschinen für Längs- und Rundnähte beschrieben.

Kaspar Michels erläuterte bei der Einweihung die Fortschrittlichkeit des Betriebs

1890 war die Herstellung noch reine Handarbeit, aber die Unternehmer setzten früh auf technischen Fortschritt. Durch mehrspindelige Flanschen- und Kesselbohrmaschinen für Längs- und Rundnähte konnten in einem Arbeitsgang gleichzeitig viele gleichmäßige Schraubenlöcher oder komplexe Lochmuster für die spätere Verschraubung oder Vernietung gebohrt werden. Habersang & Zinzen war noch Mitte des vergangenen Jahrhunderts eine gefragte Spezialwerkzeugmaschinenfabrik für mehrspindelige Bohr- und Gewindeschneidemaschinen, Drehbanktische und große, vollautomatische und hydraulische Transferstraßen. Produziert wurde im Besonderen für die Automobilindustrie. Zu Beginn der 70er Jahre wurde der Betrieb aufgegeben und verkauft. Heute wird die Betriebsfläche als Gewerbehof genutzt.

Nach der Schließung war in der Halle das Tor3 und bildete mit dem zakk und dem Stahlwerk das Bermuda-Dreieck für Musik

Die Halle „Tor 3“ war viele Jahre lang ein beliebter Auftrittsort für Musikbands. Seit Jahr 2004 sind die Werkshallen als Technisches Denkmal der Eisen-, Stahl- und Metallerzeugung und -verarbeitung in der Denkmalliste der Stadt Düsseldorf eingetragen. Die Stele „Habersang & Zinzen“ wurde von der Bezirksvertretung 2 gestiftet.

Die alten Farbwerke – Industriedenkmal und Gewerbehof

In unmittelbarer Nähe konnte dann auch noch die zweite Stele an der Ronsdorfer Straße 74 eingeweiht werden. Sie ist „Den alten Farbwerken – Industriedenkmal und Gewerbehof“ gewidmet und wurde von der A. Gebhard GmbH & Co gestiftet.

Regina Wilms, Geschäftsführerin der Gebhard GmbH & Co. und Maximilian Gebhard enthüllen die Stele

Die Farbwerke wurden 1899 vom Architekt Ernst Roeting erbaut und die Firma Moritz Müller & Söhne produzierten dort Weißpigment-Bleiweiß, das für die Herstellung von weißer Farbe und für den Rostschutz benötigt wurde. Das Gelände liegt direkt neben der alten Gleistrasse der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn und noch heute kann man die Gleise sehen. Die Produktion endete, als man mindergiftige Ersatzstoffe für Blei gefunden hatte. So wurde aus den Farbwerken in den 1950er Jahren nach und nach ein Handwerkerhof. Seit 1984 entwickelt das Unternehmen Gebhard & Co hier einen Gewerbehof mit einem spannenden Firmenmix.

Anne Menges und Kaspar Michels (mitte) mit den Stiftern der Stele Maximilian Gebhard (links) und Regina Wilms (rechts)

25 Unternehmen haben sich in den restaurierten Hallen angesiedelt, darunter Lagerräume, Caterer, Werbefirmen, Maler- und Metallbetriebe, eine Kaffeerösterei, ein Café mit Terrasse, eine Maßkonfektionsschneiderei, einen Fachbetrieb für Haushaltsgeräte und ein Büro für Innenarchitektur und Möbeldesign. Neben Proberäumen für Musik und Theater haben eine Jugendhilfeeinrichtung, die „Theaterkantine“ und das Theaterkollektiv Pièrre.Vers hier ihr zuhause. Während des asphalt Festivals gibt es im Gewerbehof spannende Theateraufführungen und Kulturveranstaltungen. Seit 2003 stehen die Farbwerke als Industriedenkmal für „Bauten und Anlangen der Elektro- und chemischen Industrie“ unter Denkmalschutz.

Auf einer Stellwand wurde den Gästen der FlingerPfad und seine Ziele erklärt

Die Stelen des FlingerPfad werden von Sponsoren finanziert und von den Gartenbauer*innen der Jugendberufshilfe JBH gesetzt. Bereits am 11. Dezember (um 11 Uhr) wird Stele Nummer 25 vor dem Nachwuchsleistungszentrum am Flinger Broich eingeweiht.

Der FlingerPad

30 Stationen hat der FlingerPfad

Weitere Informationen zum FlingerPfad gibt es hier

StichworteFlingernFlingerPfadIndustriepfad
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