Düsseldorfer Kriminalpolizei im Großeinsatz: Drei Tote in 24 Stunden
Aktualisiert: *** Zum Mord in Oberbilk hat die Polizei zwei Phantombilder veröffentlicht und bittet die Öffentlichkeit um Hinweise ***
Bereits am Freitagnachmittag begann das Wochenende für die Kriminalpolizei mit der Gründung einer Mordkommission. In Oberbilk war er 68-jähriger Mann tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Eine Frau verstarb nach ihren schweren Verletzungen am Samstag, nachdem sie in einer Wohnung in Hassels misshandelt worden war. Am Samstagabend wurde die Polizei zu einem Leichenfund in einer Wohnung an der Himmelgeister Straße in Bilk gerufen.
Mordkommission Mindener gegründet
Am Freitag (3.6.) riefen Hausbewohner um 13.45 Uhr die Polizei und den Rettungsdienst, nachdem sie Lärm, Stimmengewirr und Stöhnen aus der Wohnung eines 68-jährigen Seniors gehört hatten. Dabei begegneten den Zeugen im Hausflur zwei Männer, die eilig das Haus verließen. Dem schwerverletzten Mann gelang es noch selbständig seine Wohnungstür zu öffnen. Die Versorgung durch Ersthelfer und den Notarzt konnten ihn aber nicht mehr retten, er starb noch am Einsatzort.
Mit Polizeihubschrauber und Einsatzkräften fahndete die Polizei sofort nach den mutmaßlichen Tätern. Zwar wurde dabei eine Person festgenommen, der Tatverdacht bestätigte sich aber nicht. Die Öffentlichkeit wird um Hinweise zu den beiden Männern gebeten, die von den Zeugen so beschrieben wurden:
Der erste Verdächtige ist etwa 25 bis 30 Jahre alt und circa 1,80 Meter groß. Er hat eine südländische Erscheinung mit einer schlanken Statur. Sein Haar ist lediglich zwei bis drei Zentimeter kurz und dicht, aber dennoch nach hinten gegelt. Die Seitenpartien sind nochmals deutlich kürzer geschoren. Er war mit einem schwarzen T-Shirt mit weiß abgesetzte Ärmeln sowie einer hellen Hose bekleidet. Zudem trug er Turnschuhe oder sportliche Freizeitschuhe.
Der zweite Unbekannte ist 20 bis 30 Jahre alt und auch etwa 1,80 Meter groß. Er hat einen dunklen Vollbart ("5-Tage-Bart"), sein Haar war mit einem schwarzen Käppi bedeckt. Auch er hat eine südländische Erscheinung, jedoch eine deutlich untersetztere, kräftige Statur. Er trug dunkle Oberbekleidung mit einem auffallenden "Posthorn" oder "DHL" Zeichen und eine dunkle Cargohose. Zudem führte er eine dunkle Sporttasche mit sich. Nach Zeugenangaben soll er akzentfreies Hochdeutsch gesprochen haben.
Hinweise zu den beiden Männern, aber auch jede andere verdächtige Beobachtung, nimmt die "MK Mindener" unter Telefon 0211-8700 entgegen.
Tatverdächtiger zu Toter in Hassels festgenommen
Mit lebensbedrohlichen Verletzungen wurde eine Frau am Samstagnachmittag (4.6.) gegen 12:30 Uhr in einer Wohnung in Hassels an der Potsdamer Straße aufgefunden. Sie wurde in eine Klinik gebracht, in der sie einige Zeit später starb. Als dringend Tatverdächtiger wurde der 47 Jahre alte Wohnungsmieter festgenommen. Der Tatverdächtige soll der eigentlich wohnungslosen Frau seit einigen Tagen Unterschlupf bei sich gewährt haben. Im alkoholisierten Zustand muss es dann zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen sein, in deren Verlauf die Frau schwer verletzt wurde. Der Festgenommene hat Teile des Geschehens bestätigt. Er wird dem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittlungen dauern an.
Unfall oder Tötung in Bilk?
Ein schneller Fahndungserfolg gelang der Düsseldorfer Polizei am Samstag. Nach dem Fund einer männlichen Leiche in einer Wohnung an der Himmelgeister Straße in Bilk, konnte bereits am Abend ein Tatverdächtiger festgenommen werden. Die Mieterin der Wohnung hatte in der Nacht von Freitag auf Samstag einen 38-Jährigen und einen 47-Jährigen Mann zu Besuch. Bei einem Streit der Männer untereinander kam es zu Schlägen und Tritten. Nachdem dann alle Anwesenden Drogen konsumiert hatten, schliefen sie ein. Am Samstag stellte die Frau fest, dass der 47-jährige Mann keine Lebenszeichen mehr von sich gab. Daraufhin floh der 38-Jährige aus der Wohnung und die Frau rief die Polizei. Der namentlich bekannte Flüchtige konnte von Einsatzkräften am Abend in einer Obdachlosenunterkunft an der Dorotheenstraße festgenommen werden. Ob der Tote umgebracht wurde oder an der Einnahme von Betäubungsmitteln starb, wird durch eine Obduktion geklärt. Eine Mordkommission ermittelt.
aktualisiert um 16:00 Uhr